Eau Rouge – Nocturnal Rapture

eau rouge nocturnal rapture

Mich haben Holi-Festivals noch nie interessiert, geschweige denn begeistert. Aber eines haben sie uns doch noch einmal im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen geführt: Wie viel Farbe unser Leben eigentlich bestimmt. Nicht nur um Gefühle und Emotionen auszudrücken nutzen wir farbvolle Metaphern, sprechen von der hellen und dunklen Seite des Lebens, der rosaroten Brille, lügen das Blaue in den Himmel, werden gelb vor Neid und sind – egal, wie studiert oder gelehrt wir sind – in vielen Dingen bis zu unserem Lebensende grün hinter den Ohren. Nein, auch im Finanziellen versuchen wir schwarze Zahlen zu schreiben und vermeiden die roten, suchen stattdessen den gleichfarbigen Faden. Farben sind alltäglich, sie bestimmen und gestalten unser Leben mit und sind uns doch so egal, das wir nicht einmal mehr merken, was Farben eigentlich alles ausmachen. Ein Blinder weiß Farben wohl eher zu schätzen, als wir.

Auch in der Musik wird Farbe bzw. Klangfarbe oft benutzt, um den musikalischen Stil einer Band zu beschreiben. Bei den Indierockern Eau Rouge passt der Begriff “Klangfarbe” wie die Faust aufs Auge, das war nicht nur dem Promoter im Pressetext bewusst. Denn auch ich spiele in dieser Rezension mit dem Farbenbild, denn Eau Rouge vereinen eine schier unendliche Anzahl an Einflüssen, die zusammen ein stimmungsvolles Bild darstellt. Das kann man sich so ähnlich vorstellen, wie ein Gemälde, welches aus lauter kunterbunten, knalligen Farben besteht und insgesamt doch ziemlich perfekt aussieht. Nicht zu kitschig, nicht zu überdreht, sondern schlichtweg schön. Diese Vielfalt beginnt mit den ersten Songs des neuen Albums “Nocturnal Rapture” und schließt mit dem letzten. Das Gesamtbild passt zusammen und dennoch entfaltet sich keine Langeweile. Gemischt werden von Eau Rouge hierbei musikalische Einflüsse, die von Indierock mit elektronischen Facetten, wie man ihn von M83 gewohnt ist, inspiriert sind mit Vertretern der härteren Gangart, wie den Deftones. “Nocturnal Rapture” ist alles in allem ein hörenswertes Album, welches mit Sicherheit noch die eine oder andere Rotation bekommen wird.

So hört sich das an:

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