Man kann ihn in einer immer jünger werdenden Rap-Szene schon fast als einen der Opas des Games bezeichnen – und dennoch sehen viele in Fatoni einen der vielversprechendsten Quasi-Newcomer des Deutschraps. Quasi-Newcomer weil er eigentlich schon ziemlich lange rappt, länger wahrscheinlich als einige der aktuellen Rap-Shootingstars zusammen. Und trotzdem erlebt Fatonis Karriere gerade eine Art Comeback, das sich mit den letzten beiden Platten „Yo, Picasso“ und „Im Modus“ bereits ankündigte und mit dem neuen Album „Andorra“ nun endgültig Wirklichkeit wird.
Die große Kunst ist dabei, dass er es anscheinend schafft, Musik zu machen, auf die sich wirklich alle Rap-Fans einigen können. Denn egal ob man eher Old School HipHop, Trap oder poppigeren Rap feiert, Fatoni bedient mit seinen intelligenten Texten und Reimen, seinen Skills und einfach seiner ganzen Art offensichtlich alles, was sich der gemeine Rap-Fan so wünscht – und kommt genau deswegen so gut an. Das liegt aber nicht zuletzt auch an seiner Beobachtungsgabe und dem Talent, Gesellschaftskritik (selbst)ironisch in lustigen Wortspielen verpackt rüberzubringen und so ganz unpolitisch politisch zu sein.
Die Beats variieren dabei von entspannt über melodisch bis treibend und poppig, es wird mit Autotune und Trap-Beats gearbeitet und auch die Feature-Gäste können sich mit Dirk von Lowtzow und Casper eindeutig sehen lassen. In Kombination mit den Geschichten, die Fatoni dann auch noch kreativ in seinen Songs erzählt und dem Zuhörer durch Anekdoten das Gefühl gibt, Einblicke in sein Leben zu bekommen, kann also eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Vor allem die ersten fünf Songs der Platte, allen voran „Die Anderen“, von denen einige bereits vorab als Single veröffentlicht wurden, können überzeugen und haben definitiv Jahresbestenlisten-Potenzial.
Auf seine ganz eigene, clevere Art scheint Fatoni mit dieser Platte also so einiges richtig gemacht zu haben. Und auch wenn er erfolgstechnisch auch nach „Andorra“ vielleicht noch nicht mit den aktuellen Stars der Rap-Szene mithalten kann, dürften sein Ansehen und seine Beliebtheit nach diesem sympathischen Album deutlich hinzugewonnen haben. Denn wenn er damit eines geschafft hat, dann ist es, den Zeitgeist zu treffen.
Und so hört sich das an:
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Fatoni live 2019:
16.10. – Erlangen, E-Werk
17.10. – Wien, Grelle Forelle
18.10. – Jena, Kassablanca
19.10. – Dresden, Beatpol
31.10. – Göttingen, Musa
01.11. – Bochum, Bahnhof Langendreer
02.11. – Münster, Sputnikhalle
20.11. – Düsseldorf, Zakk
21.11. – Bremen, Kulturzentrum Lagerhaus
22.11. – Kiel, Die Pumpe e.V.
23.11. – Osnabrück, Kleine Freiheit
03.12. – Rostock, Helgas Stadtpalast
04.12. – Hamburg, Gruenspan
06.12. – Leipzig, Conne Island
07.12. – Marburg, KFZ
09.12. – Konstanz, Kulturladen
10.12. – Freiburg, Jazzhaus Freiburg
12.12. – Zürich, Exil
13.12. – Bern, ISC
14.12. – Stuttgart, Jugendhaus Hallschlag
16.12. – Würzburg, Maschinenhaus
17.12. – Wiesbaden, Kulturzentrum Schlachthof
19.12. – Köln, Gloria
21.12. – Magdeburg, Feuerwache
22.12. – Berlin, SO36
26.12. – Heidelberg, Halle02
27.12. – München, Technikum
13.03. – Hannover, Musikzentrum
Die Bildrechte für das Albumcover liegen bei Universal.
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