Jadu Heart – Hyper Romance

Cover von Jadu Hearts Album "Hyper Romance".

Stellt euch vor, ihr steht in einem dunklen Keller. Feuchtkühler Modergeruch dringt euch in die Nase. Nur durch ein hochgelegenes kleines Fenster scheinen ein paar Lichtstrahlen auf eine alte Holzleiter, die zu einer hochgelegenen, kleinen Falltür führt. Stufe um Stufe steigt ihr die ächzenden, alten Sprossen hinauf. Am oberen Ende angelangt, stoßt ihr das morsche Holz zur Seite und findet euch auf einer wunderschön grünen Waldlichtung wieder. Ein rasch fließender Bachlauf zieht sich durch ein sonnendurchflutetes  Areal umrahmt von taufrisch duftenden Gräsern und prächtig gedeihenden Bäumen mit schwungvollen Ästen. 

Genau dieses Bild brennt sich einem in die Netzhaut, wenn man sich die neue Platte „Hyper Romance“ (übrigens aufgenommen in einem alten Keller in Bristol) vom britischen Duo Jadu Heart zu Gemüte führt. Alex Headfort und Diva Jeffrey warten mit einer hohen Bandbreite an sphärischen Gitarren- und Stimmverzerrern auf. Meist unterlegt von minimalistischen, subtilen Drums, plätschert ihr Spiel und Gesang angenehm geheimnisvoll ans Ohr. Sie vollführen einen durchaus experimentellen Spagat zwischen leichtem, melodischen Indie-Pop Songwriting und elektronischen Synthie-Klängen. Besonders Songs wie „Day by Day“ oder „Caroline“ gehen butterweich in die Gehörgänge und erinnern an Syd Matters „Obstacles“, der Titelmusik des Indie Game-Hits Life is Strange. Auffallend ist auch der häufige Gebrauch von Delay- und Hall-Effekten auf den Gesangspuren, der sich wohl mit folgender Aussage der beiden Musiker zu ihrem Werk erklären lässt: „Unser Studio lag direkt neben einer alten Kirche, sodass wir es bald „the Crypt“ (die Krypta) nannten. Diese gotischen Einflüsse gingen definitiv auf das Album als Ganzes über.“ 

Insgesamt klingt „Hyper Romance“, wie schon der Titel vermuten lässt, nochmal sehr viel verträumter als sein Vorgängeralbum „Melt Away“. Traditionelle Songstrukturen werden teilweise über den Haufen geworfen, damit sich die Musik ohne festen Rahmen frei entfalten kann. Jadu Heart malt mit seinem neuen Werk ein musikalisches Gemälde der nachdenklicheren Art gemäß dem Motto: Da wo Licht ist; muss auch Schatten sein.

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Und so hört sich das an:

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Die Rechte für das Albumcover liegen bei VLF Records.

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