Juicy Gay – Hallo, Wie Gehts?

Juicy Gay - Hallo, Wie Gehts?

Dass Juicy Gay live eine Wucht ist und auch den eingeschlafendsten Floor in einen riesigen Moshpit verwandeln kann, sollten etliche Feature-Auftritte mit LGoony und Support-Shows vor Zugezogen Maskulin bewiesen haben. Leider konnten die letzten Veröffentlichungen des jungen Rappers nicht mehr mit der zu Beginn so überzeugenden sehr energievollen „Musik Ist Haram“-EP mithalten. Über das HipHop-Label WSP Entertainment bringt der Borkener jetzt sein erstes richtiges Album mit dem Titel „Hallo, Wie Gehts?“ heraus, welches ihn in Windeseile auf eine Ebene mit LGoony und co katapultiert und seine letzten Releases schnell wieder vergessen macht.

„Hallo, Wie Gehts?“ ist nämlich ein Album voll qualitativer Beats, die größtenteils sehr ballern und von eingängigen Hooks und thematisch fokussierten, ab und an sogar gesellschaftskritischen Texten, getragen werden. Produziert worden ist das zwölf Songs umfassende Werk von AsadJohn, der hier nur so mit knalligen Kick-Drums und präzise gesetzten Hi-Hat-Schlägen um sich schmeißt,  vielseitige Synthie-Sounds auffährt und Juicy Gay besser klingen lässt, als er es jemals zuvor tat. Ob lustige sinnfreie, aber kreative Texte wie auf „Skibrille“ oder „2 Uhren“, Liebeslieder wie „Paris“ und „Drei Mal“ oder auf gesellschaftskritische Weise deutbare Lieder wie „Subway“, Juicy Gay gelingt es eine thematische Vielfalt an den Tag zu legen, bei der sich so mancher Rapper etwas abgucken sollte. Zeigt Juicy deutlich die Konsumsucht unserer Gesellschaft und des Kapitalismus, indem er einen Text bestehend aus allen Varianten einer Subway-Bestellung schreibt, verzweifeln viele Hip-Hop-Künstler schon an simplen „Ich-Fick-Deine-Mutter“-Parts.

Hatte Juicy Gay letztens noch sein über die Jahre angeeignetes unwahres Homosexuellen-Image abgelegt und klar gestellt, dass er hier ein wenig zu weit gegangen war, geht er mit seinem Debütalbum in genau die richtige Richtung um in Zukunft mit Leichtigkeit aus LGoonys Schatten zu treten und selbst massig Clubs auszuverkaufen. In den nächsten Wochen gibt es dann auch erstmals Turnup mit Juicy als Headliner. Hier geht es nämlich auf eine kleine Release-Tour, die im Veedel Club in Köln ihren Höhepunkt finden wird. Das kann eigentlich nur geil werden.

Und so hört sich das an:

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Juicy Gay live 2017:

08.04. – MS Zufriedenheit, Würzburg
10.04. – Übel & Gefährlich, Hamburg
21.04. – Veedel Club, Köln
24.04. – Freund + Kupferstecher, Stuttgart

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