In der Welt der Indiemusik ist K. Flay sicherlich eine Besonderheit. Mit ihrem Hybriden aus Pop-Melodien, Sprechgesangsparts und hörbaren Rockeinflüssen weiß die Sängerin auch auf dem zweiten Album zu überzeugen. Zudem kann sie durch diese Mischung auch Fans aus anderen Musikrichtungen abholen.
Die beiden Singles High Enough und Blood in the Cut waren schon seit einigen Wochen in einigen bekannten Indie-Playlists enthalten und erfreuten sich großer Beliebtheit. Während High Enough als Indiesong mit großem Ohrwurmpotential daherkommt, überzeugt Blood in the Cut mit einem sich permanent steigernden Druck in den Strophen, der dann im Refrain in einem an Rockmusik erinnernden Beat ausartet. Alleine diese zwei Singles können schon die enorme Vielfältigkeit des Albums aufzeigen. Der Song Champagne steht hingegen voll im Zeichen von Sprechgesang und Rap, der durch Text und Flow die beeindruckenden Fähigkeiten K. Flays in diesem Bereich zeigt. Ein weiteres Highlight des Albums ist der Song Black Wave, der sich ähnlich wie eine aufkommende Flutwelle stetig anbahnt, um dann im Refrain laut und nahezu unkontrolliert über den*die Zuhörer*in einzubrechen. Musikalisch wird hier also eine große Bandbreite an Einflüssen verarbeitet und lässt das Album daher stets sehr spannend wirken. Die erste Hälfte des Albums ist schon auf Grund der drei Singles etwas stärker als die zweite, trotzdem kann das Album auf ganzer Länge überzeugen.
Getragen wird die Musik besonders durch die sehr wandelbare Stimme der US-Amerikanerin. Sowohl die melodischen Parts und das Schreien (wie in Black Wave) als auch der Sprechgesang passen zu der Stimmfarbe der Sängerin.
Als zusätzliches Gadget kann jeder die Künstlerin selbst anhören, indem man die Telefonnummer 001 800-845-4022 anruft. Hier werden vor allem Rockbands mit weiblichen Sängerinnen als Inspiration genannt, was sich auch häufiger in den Liedern bemerkbar macht. Thematisch ordnet K. Flay ihr Album sehr introspektiv ein, wie bereits durch ihre Erklärung des Albumtitels deutlich wird. So legt sie dar, dass jeder Ort für jeden Menschen durch die Erfahrungen eine andere Bedeutung haben kann und weist zudem auf die Unbedeutsamkeit der Menschen hin. In der Erklärung findet sie aber einen positiven Rückschluss: let’s make art and friends and purpose and be good to each other (Statement). Mit diesem Album wird sich K. Flay zumindest was Kunst und Freunde angeht einen Wunsch erfüllt haben. Für Fans von Indie, aber auch anderen Musikrichtungen lohnt sich das Hinhören deswegen auf jeden Fall.
Und so hört sich das an:
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K. Flay live:
22. Juni 2017 – Berlin, Lido
23.-25. Juni 2017 – Hurricane Festival Scheessel
23-25. Juni 2017 – Southside Festival Neuhausen ob Eck
Coverrechte liegen bei Night Street / Interscope Records.
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