In der Metal- und Hardcore-Szene steht dieses Jahr bei vielen Bands eine Neu-Definition mit reichlichen Veränderungen an. Das kommt bei den Fans allerdings mal mehr mal weniger gut an. Die französische Band LANDMVRKS macht jedenfalls auf „Lost In The Waves“ im gewohnten Stil ohne großen Wandel weiter. Doch geht die 2014 gegründete Gruppe dabei in den Wellen des Genres unter oder kann sie ihr Plätzchen weiter festigen?
Schon auf dem Vorgänger „Fantasy“ präsentieren die fünf Jungs einen Sound, der sich von dem in der Vergangenheit eher immer tiefer werdenden Tuning im Metalcore abhebt. Denn so brutal und massiv die Band auch ihre Breakdowns gestaltet, erscheinen die Riffs und Melodien durch das Mixing viel höher und gar fröhlich. So macht nun auch der dritte Langspieler „Lost In The Waves“ weiter. Nichtsdestotrotz gehen LANDMVRKS aber aufs Ganze und bringen mehr Abwechslung ein. Jeder der 10 Titel sticht durch ein oder mehrere besondere Elemente heraus. Insgesamt verhält sich die Platte tatsächlich so wie das Meer: Von sehr seicht und ruhig über angenehm schaukelnd und spaßig bis brachial und stürmisch.
Am langsamsten und ruhigsten ist „Visage“. Die Hälfte des Songs besteht nur aus einem ruhigen Beat, der von leisen Melodien untermalt wird. Hier bringt die Band ein neues und etwas befremdliches Element ins Spiel: Einen ausgiebigen Rap-Part von Frontmann Florent Salfati (übrigens auf Französisch). Ebenfalls ruhig läuft der letzte Track des Albums „Paralyzed“ an. Nach und nach baut sich das Lied auf: Zunächst nur klarer Gesang mit Piano-Melodie ehe ein Beat hinzukommt, der Gesang lauter sowie rauer wird und sogar in Shouts übergeht. „Always“ ist dank des groovigen Intros und der fröhlichen Melodie angenehm frisch. Durch die hohen Vocals im Pre-Chorus und generell den absoluten Ohrwurm-Charakter ist dies außerdem der eingängigste Titel auf „Lost In The Waves“. „Tired Of It All“ kündigt sich mit seinen oh-oh-oh Chören ebenfalls catchy an. Der Song schwingt aber später um und lässt sogar Platz für einen allbekannten harten Breakdown. Einen noch durchwachseneren Mix präsentieren LANDMVRKS auf dem Titel-Track „Lost In A Wave“. Schon im zunächst ruhigen Intro geht es nämlich Sekunden später mit einem Breakdown los. Es folgen ein Wechsel aus harten Riffs und eingängigen Melodien sowie die volle Palette an Gesang. Am weitaus schnellsten, was sowohl Gesang als auch Instrumente angeht, ist „Say No Word“. Die Musik ist stumpf, der Gesang – und auch Sprechgesang – teilweise abgehackt. Der Breakdown ist natürlich brachial und im Outro überschlagen sich die Elemente des Lieds förmlich.
Die insgesamt 31 Minuten von „Lost In The Waves“ gestalten sich also abwechslungsreich und spannend. LANDMVRKS stechen durch das besondere Mixing mit ihrem Sound aus der breiten Masse des Metal- und Hardcores heraus ohne dabei groß vom Pfad abzuweichen. Die exzellente Stärke der Band ist es, die guten Laune Vibes mit einer plötzlichen Eskalation in brutalen Breakdowns zu verbinden.
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