Mark Forster. Einer der „Deutschpoeten“ unserer Zeit und wohl auch einer der Erfolgreichsten. Im Jahr 2012 startete der aus Kaiserslautern stammende Sänger mit dem Song „Auf dem Weg“ seine Karriere. Erst 2014 gelang ihm der Durchbruch mit dem Song „Au Revoir“ und dem Album „Bauch und Kopf“. Seither zählt Mark Forster zu den ganz Großen, räumt jegliche Preise ab – zuletzt den Bambi, den Echo und die 1Live Krone und schafft es nebenbei noch bei The Voice of Germany als Coach zu agieren. Auf sein letztes Studioalbum „Tape“ folgt nun mit „Liebe“ das bereits vierte Werk des Sängers:
Was Mark Forster in seine Songs mit hineinbringt, ist viel Authentizität und Sympathie. Er versprüht gute Laune, kreiert ein schön harmonisches Bild und klingt oftmals wie der Typ von nebenan, dem man einfach gerne zuhört. „Liebe“ stellt gerade auch deswegen nichts Neues dar, sondern setzt den Stil Mark Forsters, der schon auf den bisherigen Alben zu vernehmen war, unverkennbar fort. Mark Forster verbiegt sich nicht und dies kommt ihm auf „Liebe“ sehr zugute. Er mixt Mainstream Pop mit einigen „Hip-Hop“- Einlagen und trifft genau ins Mark, wenn es um gefühlsbelebte Lyrics geht.
Gerade die Songtexte Mark Forsters standen in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik und die Frage, ob er diese wirklich selber getextet hat, steht bis heute noch im Raum. Allerdings entpuppt sich diese Angelegenheit auf „Liebe“ fast als nebensächlich. Natürlich klingen nicht alle Lyrics immer supergut – an manchen Stellen sind es zu viele „lalalas“ und Mark Forster lässt sich definitiv auch nicht als Poet des Jahrhunderts deklarieren, aber er schafft ein schönes Rundumpaket, das viel Charme versprüht und alles andere als trist ist. Wenn er beispielsweise die Chorgesänge in „Einmal“ oder „Nimmerland“ einbaut, klingt das außerordentlich wohltuend.
Wiederum gibt es aber auch diese Songs auf „Liebe“, bei denen nicht klar ist, ob man sich schon in der Schlagersparte oder im Kindergarten befindet. Das Lied „194“ ist einer dieser Fälle und kommt fast an das Nervpotenzial von Namikas „Lieblingsmensch“ heran. Die Radios werden es unumstritten lieben, aber von eingängiger Pop-Musik lässt sich hier nicht mehr reden. Andererseits beweist Mark Forster viel Geschicklichkeit bei den etwas ruhigeren Tracks des Albums, wie „Genau wie du“, die sehr viel atmosphärischer klingen und Mark Forster deutlich besser stehen. Vor allem die Instrumental-Musik ist dabei absolut wundervoll und schafft einen wunderbaren Ausgleich.
Mark Forster setzt bei „Liebe“ genau dort an, wo er bei „Tape“ aufgehört hat. Seine Songs sind gute Laune Macher, versprühen viel Charme und entführen an manchen Stellen in eine sehr utopische Welt. Dass Mark Forster dabei ein absoluter Sympathieträger ist, wird nur zu sehr deutlich. Gerade deswegen wirkt es fast belanglos, dass Mark Forster eben nicht der beste Sänger und sicherlich auch kein Top Songwriter ist. Dass was er macht, macht er gut, denn die Radios spielen ihn. Seine Alben werden rauf und runter gehört und die Konzerte sind ausverkauft. Aus seiner Komfortzone bewegt sich Mark Forster allerdings nicht heraus, weswegen „Liebe“ sehr seicht dahinplätschert und mit Songs wie „Einmal“ oder „Nimmerland“ bestimmt ganz schnell das neue „Au Revoir“, „Wir sind Groß“ oder „Chöre“ gefunden werden wird.
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