„Ausverkauf!“ „Die machen jetzt ja Radio-Musik.“ „Wie lahm ist das denn?“ Ja, die Metalcore-Szene scheint nicht immer die toleranteste zu sein. Bands, die sich atmosphärischerer Musik oder auch einmal ruhigeren Tönen zuwenden, wird schnell der Ausverkauf vorgeworfen. Bei Musikern, die sich natürlich weiterentwickeln, wird oft bemängelt, sie hätten ihre Wurzeln vergessen. Auch die australische Progressive-Core-Band Northlane musste schon mit ihrem letzten Album „Node“ mit derartigen Vorwürfen kämpfen. Dass man sich mit einem neuen Sänger weiterentwickelt, scheint aber nur logisch. Aus dem Nichts hat das Quintett aus Sydney letzte Woche ihr bereits viertes Album „Mesmer“ veröffentlicht. Wieder schreien die Szene-Kiddies.
Marcus Bridge heißt eben dieser neue Mann an den Vocals bei Northlane und übernimmt seit 2014 den Part von Adrian Fitipaldes, der zwar stark an den gescreamten Tönen war, aber vor allem im Clean-Bereich einige Schwächen aufwies. Bridge hat vor allem in den ruhigeren Tönen seine Stärken, die gescreamten Parts übernimmt er jedoch auch mit Leichtigkeit. Dass die Musik seiner Band sich seiner Stärke anpasst, ist hierbei ganz logisch. Soundmäßig bewegen sich Northlane auf „Mesmer“ in Marschrichtung nach vorne. Hier treffen harte Math-Core-Riffs, die man von den Jungs gewohnt ist, auf atmosphärische Parts und gigantische Mitsing-Chöre. Obwohl es auf dem vierten Northlane Werk auch einige ruhigere Tracks wie das zu Beginn eher rockige „Fade“ gibt, wird in Songs wie „Citizen“, „Render“ oder „Paragon“ nochmal richtig der Knüppel ausgepackt. Krumme Riffs mit Betonungsverschiebungen kann die Band nämlich immer noch.
„Mesmer“ ist vielleicht nicht das härteste Werk von Northlane, dafür aber ein vielseitiges Metalcore-Album mit härteren und ruhigeren Nummern und massig heftigen Gitarrenspielereien. Wer offen für neues und auch atmosphärischere Musik ist, sollte hier ein sehr brauchbares Stück Musik finden.
Hier kannst du dir das Album “Mesmer” von Northlane kaufen!*
Und so hört sich das an:
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Northlane live 2017:
16. Juni – Graspop Festival, Belgium
19. Juni – Pont Rouge, Switzerland
20. Juni – Colos Saal, Aschaffenburg, Germany
21. Juni – Tower, Bremen, Germany
23. Juni – Jera On Air Festival, Netherlands
24. Juni – With Full Force Festival, Germany
29. Juni – Garage, Saarbrücken, Germany
30. Juni – Kellerklub, Stuttgart, Germany
1. Juli – Vainstream Rockfest, Münster, Germany
3. Juli – Conrad Sohm, Dornbirn, Austria
4. Juli – Eventhall Airport, Obertraubling, Germany
Die Rechte für das Albumcover liegen bei UNFD.
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