Gespenster huschen durch die Straßen, Kürbisse blinzeln aus jedem Fenster. Wenn es wieder „Süßes oder Saures!“ heißt, dann weiß jedes Kind: Es ist Halloween! Egal, ob du feiern gehst oder lieber zu Hause einen gruseligen Film guckst – wir haben genau die richtige Playlist für dich, die dich durchs gruselige Wochenende bringt. Ice Nine Kills liefern das Blut, Florence Welch ruft die Hexen zusammen, und die Backstreet Boys tanzen aus ihren Gräbern.
Hier kommt deine Halloween Playlist 2025: 19 Songs zum Grunseln, Tanzen & Mitsingen:
Michael Jackson – Thriller
Eine Liste über Halloween-Songs ohne “Thriller”, ist keine Liste über Halloween-Songs. Es ist der Dino unter den Musikvideos mit Horrorthematik – und danach war eigentlich auch schon alles gesagt. Finito. Michael Jacksons Meilenstein ist funkig, groovy, spooky und ein Mega-Ohrwurm in einem. Wer im Chorus nicht laut “Thriller! Thriller Night!” mitschreit und zumindest probiert, ein paar Schritte der Choreo nachzutanzen, kann die Party direkt wieder verlassen. Wer richtig flexen will, lernt den angsteinflößenden Monolog von Vincent Price (Horror-Ikone der 1940s bis 1960s und der Wissenschaftler bei “Edward mit den Scherenhänden”) auswendig und spricht ihn mit. Veranstaltet außerdem doch gleich noch einen “Wer kann die böse Lache am Ende am besten nachmachen?”-Contest!
Ice Nine Kills – A Work of Art
Ice Nine Kills lassen sich für all ihre Songs grundsätzlich von Horror-Geschichten inspirieren. Diese Inspiration verwandeln sie in gnadenlose Metalcore-Hymnen, die perfekt in jede Halloween-Playlist passen. Wenn nun Art the Clown auf Ice Nine Kills trifft, ist klar: Das Ergebnis wird blutig – und genial. Horror-Fans feiern beide längst als Kultfiguren, und ihre Zusammenarbeit liefert genau das, was man erwartet (und vielleicht ein bisschen mehr). „A Work of Art“ ist so absurd, dass selbst die brutalsten und ekligsten Szenen fast schon witzig wirken – schwarzer Humor auf höchstem, makaberem Niveau. Spätestens beim ikonischen Tröt-Geräusch vorm Breakdown ist klar: Hier entsteht ein Horror-Meisterwerk im besten Terrifier-Stil. Perfekt grotesk, perfekt Ice Nine Kills.
Backstreet Boys – Everybody [Backstreet’s Back]
Eigentlich kein klassisches Halloweenlied – aber wer das Musikvideo kennt, weiß: Doch, sowas von! Die Backstreet Boys tanzen sich darin durch ein wandelndes Gruselkabinett, das selbst das Phantasialand nicht besser hinbekommen hätte: Brian als Werwolf, Howie als Dracula, Nick als Mumie, AJ als Phantom der Oper und Kevin gleich doppelt als Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Millennial-Albtraum oder feuchter Boyband-Traum?! Fakt ist: Sobald das erste „Everybody – yeah!“ losgeht, stürmt einfach jede:r die Tanzfläche. Und ja, dieser legendäre Zombie-mit-den-Händen-Tanz – irgendwo zwischen Wednesday Addams nach drei Espressi und Michael Jackson – pure Popkultur! ALRIGHT?!
Florence + The Machine – Everybody Scream!
Mother is mothering: Florence Welch ist sowieso schon seit ihrem Debütalbum immer nah am Hexenkult gebaut. Nachdem “Dance Fever” 2022 die unheimliche Atmosphäre aufziehen ließ, ist das neue Album “Everybody Scream” laut Florence selbst das Horror-Album. Die erste Single bereitet die Bühne bestens vor – mit einem düsteren, stilvollen Musikvideo, einer rastlosen Klimax und einem choralen Aufbrechen von Normen. In den Lyrics steckt Body Horror, in den Chören der Widerstand gegen das Patriarchat. Florence selbst verkörpert gleichzeitig die Person, die unter der Last des Horrors der Gegenwart erstickt, und die Anführerin der Hexen. Releasetag des Albums: Halloween.
K.I.Z. – Neuruppin
Ein Song wie ein bluttriefender Kurzfilm mit Humorproblemen – und vermutlich genau deswegen perfekt für Halloween. „Neuruppin“ baut dreist, wenn auch genial auf der Melodie von House of the Rising Sun auf – nur dass hier statt gebrochener Seelen blutige Fantasien durch die Kleinstadt vor Berlin schleichen. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn Nico zu Beginn des Stücks ganz vorsichtig „Spinnenmann!“ ins Mikro flüstert – leiser Horror, bevor das Chaos losbricht. Mit dem Double-Time-Part von Kuba verbinde ich sogar gleich noch etwas Persönliches, habe ich ihn 2007 bei seiner Veröffentlichung meiner damals noch vierjährigen Schwester beigebracht (pädagogisch fragwürdig, aber ikonisch), und sie kann ihn bis heute fehlerfrei. Die alte Website zur Single war übrigens fast noch gruseliger als das Musikvideo – interaktiv, absurd, ihrer Zeit voraus. Ich möchte also meinen: Wenn die Geisterstunde schlägt, darf K.I.Z. auf keiner Playlist fehlen!
Adam Lambert – Ghost Town
Einer der besten Vokalisten der Welt hat mit “Ghost Town” einen wirklich hervorragenden Zwischenweg aus mystisch-romantischen Strophen und clubbigem Refrain gefunden. Einer der größten Hits von Adam Lambert, der nach mehrmaligem Hören nur noch besser wird. Auch hierzu lassen sich im Kostüm ein paar geile Moves präsentieren. “My Heart is a Ghost Town” – deins auch? Vielleicht wird aus Halloween-Night ja stattdessen noch spontan eine Date-Night.
The Last Dinner Party – This Is the Killer Speaking
Zu einer guten Horrorgeschichte gehört auch immer die Bedrohung – gerade in Slasher-Filmen und/oder solche mit einem ‘Final Girl’ in Form eines Killers. In der absoluten Mehrheit der (klassischen) Genre-Hits ist der Killer männlich und das (letzte) Opfer weiblich. Da steckt doch genügend Potential für eine feministische Revision: Indie-Hypes The Last Dinner Party werden mit “This Is The Killer Speaking” selbst zur Bedrohung: “If only you’d been honest, could have spared this bloodshed / Now I’m wanted ‚cross several county lines”. Im Sound wird es theatralisch, der Indie-Rock suhlt sich in barocker Opulenz und zelebriert gleichzeitig die Resistenz. Großartig! (Und das Musikvideo erst)
Ice Nine Kills – The Laugh Track
Die neueste Produktion der Silver Scream Studios: In Downtown des dystopischen Gothams herrscht die Ruhe vor dem Sturm. “Time ticks by as the story unfolds / All smiles tonight, so let the laughter explode” – wortwörtlich, denn Sänger Spencer, hier in der Rolle eines grotesken Jokers, wirft kurz daruaf die Bombe – und das Chaos beginnt. Neben dem grandios überreizten Musikvideo fasziniert „The Laugh Track“ vor allem durch eins: Er macht Spaß. Er zieht mit, lässt einen tanzen – fast wie ein typischer Upbeat-Radiohit. Absolut widersprüchlich zu dem, was man hört und sieht, denn schließlich sprechen wir hier von einer brachialen Metalcore-Hymne. Eine makabre Mischung aus Wahnsinn und Eingängigkeit – typisch Ice Nine Kills und genau das Richtige für jede Halloween-Party.
Little Mix – Monster In Me
Dass Monster nicht immer nur physischer Natur sein müssen, beweisen Little Mix in ihrem Song „Monster In Me“ aus dem fünften Studioalbum „LM5“. Der Song handelt von einer leidenschaftlichen, aber zugleich toxischen Beziehung. Das „Monster“ steht dabei für die zerstörerische Leidenschaft zwischen zwei Personen, berauschend und gefährlich zugleich. Die Liebe ist so groß, dass sie das Schlechteste ineinander hervorrufen und sich trotzdem zum „Monster“ des jeweils anderen hingezogen fühlen. „The monster in me loves the monster in you“. Ein bittersüßer Song, der die Abgründe intensiver Liebe offenlegt.
Tanz der Vampire – Totale Finsternis
Für die Musical-Fans natürlich unersetzlich. Wer an Halloween “Totale Finsternis” und andere schaurige Songs des Genres live hören mag, sollte unbedingt mal nach dem “Mitternachtsball” Ausschau halten, der seit vielen Jahren stattfindet und mehrere Stunden am späten Abend dauert. Aktuell laufen die Vorstellungen jährlich zu Halloween in Duisburg. In “Tanz der Vampire”, das an den gleichnamigen Film angelehnt ist, trifft ein neugieriger Wissenschaftler und sein Gehilfe auf den schrecklichen Graf Krolock. Und dazwischen gibt es selbstredend eine romantische Geschichte. “Totale Finsternis”, ein Cover von Bonnie Tylers “Total Eclipse of the Heart”, ist wahrscheinlich der beste Opening-Titel für einen zweiten Akt, den es im deutschen Raum je gab.
Miu – Monster
Halloween ohne Monster? Undenkbar. Mit dem Opener ihres aktuellen Albums “Ten Times Around The Sun” erzählt auch die Band um Sängerin Nina Graf von Monstern. Allerdings geht der Blick hierbei nicht auf die Monster, die uns in der Welt umgeben, sondern auf die eigenen Monster, die einen begleiten – und das nicht nur an Halloween. “I’m feeding a Monster that I keep inside“ und regt an, eventuell auch selbst einmal innezuhalten und zu schauen, welche Monster man eigentlich tagein tagaus so mit sich rumschleppt.
Lady Gaga – Abracadabra & The Dead Dance
Gleich zwei Songs für die Playlist hat die Queer-Ikone 2025 gedroppt – und es gibt zwei Lager: Die “Abracadabra”- oder die “Dead Dance”-Anhänger*innen. Bei uns müsst ihr euch nicht entscheiden, wir lieben sie einfach beide. In “Abracadabra” gibt’s einen Acid-Techno-Beat, der sich so genial in ihre starken Vocals integriert, dass zur Veröffentlichung im Februar die Pop-Welt kurz den Atem anhielt. Mit “The Dead Dance” hingegen kann man einen funkigen 80s-Track hören, der die neue Staffel “Wednesday” auf Netflix, in der Gaga eine kleine Rolle spielt, begleitet. Ihr Video dazu spielt auf der weltberühmten Puppeninsel in Mexiko. She is still the Moment!
Alicia Edelweiss – Behind The Gates
Der Titel sagt es noch nicht so direkt aus, aber wenn man sich “Behind The Gates” der in Wien ansässigen Alicia Edelweiss einmal genauer anhört, merkt man schnell, wie es hier spukt und unheimlich wird. Mit einem in Chamber Pop gehenden Arrangement und den dazugehörigen Lyrics stellt sich schnell ein Kribbeln ein: “I’ve been haunted by ghosts and by spirits for some time // nobody can help me, so don’t claim that you can // they come at night through the window, they touch me, I’m not dreaming” heißt es da. Wenn das mal nicht zu Halloween passt…
Bishop Briggs – Good Witch
Auch Bishop Briggs kam auf den Geschmack: Mit “When It’s Halloween” veröffentlicht die Alt-Pop-Künstlerin dieses Jahr eine ganze Konzept-EP, die sich mit Horror-Tropes auseinandersetzt. Statt die Hexe als böse Schreckgestalt darzustellen, wie es das Patriarchat ja lange Zeit geliebt hat, wird hier die Bedrohungslage einer lieben Person bedauert. Mit seichten Chören im Hintergrund und Briggs’ einzigartigem Timbre wird diese leicht schaurige Atmosphäre sehr emotional aufgeladen.
The Rocky Horror Picture Show – The Time Warp (Christopher)
50 Jahre “Rocky Horror Picture Show”, 50 Jahre Kult. Seit September 1975 läuft der einzigartige Streifen über die Leinwände und feiert dieses Halloween ein dickes Revival. Zig Kinos zeigen rund ums Spooky-Weekend Tim Curry in seiner Paraderolle als Frank’n’Furter. Damit ihr vorbereitet seid, übt ihr unbedingt vorher nochmal den Tanz: “It’s just a jump to the left and then a step to the right”. Schickt uns gern Fotos von euren nicen Outfits! Big big love für diesen Banger.
Esben and the Witch – Marching Song
Dass Halloween naht, sieht man unter anderem in den Geschäften sehr früh an der Dekoration, bei der auch Hexen nicht fehlen. Dass Esben and the Witch diese bereits im Bandnamen tragen, macht es zwar einfach, sie mit in eine Liste zum Thema Halloween aufzunehmen, aber wenn man sich den “Marching Song” von ihrem Debüt-Album “Violet Cries” (2011) anhört, stellt man schnell fest, dass auch davon abgesehen eine sehr schaurige Atmosphäre darin enthalten ist (wie übrigens auch im Rest des Albums).
Olivia Rodrigo – Vampire
Der Furcht einflößende Vampir mit Reißzähnen, oder auch der manipulative Ex-Freund: Blutsauger können beide sein. Genau das besingt Olivia Rodrigo in ihrem Song „Vampire“, der wunderschön düster klingt. Der Vampir dient dabei als Metapher für einen Menschen, der ihr das Leben ausgesaugt und sie naiv und machtlos zurückgelassen hat. Zwischen Verletzlichkeit und der Erkenntnis, dass es sich um eine toxische Beziehung handelt, befreit sie sich zunehmend aus dieser Dynamik und löst sich von der Person, die ihrer Ansicht nach kein Herz hat. Ein intensiver Heartbreak-Song, der perfekt in düstere Halloween-Playlists passt.
Sloppy Jane – They’re Coming to Take me away haha
Halloween feiert das Leben abseits der Norm. Das tat 1966 auch “They’re Coming To Take Me Away haha” von Napoleon XIV (aka Jerry Samuels), ein so genannter “Novelty Song”. Damit sind Songs gemeint, die um ein Nonsense-Thema kreisen und dabei häufig sehr theatralisch produziert werden. Die ohnehin sehr absurde Alt-Künstlerin Sloppy Jane veröffentlichte 2015 ihre eigene Version des Klassikers und lässt dabei Ketten rasseln, ihre Stimme durch den Fleischwolf drehen und Stimmen durch den Äther heulen. Das ganze herrlich abgedrehte Programm.
Wicked Cast – Defying Gravity
Nur noch wenige Wochen, bis “Wicked 2” die Witch Season für 2025 zum Höhepunkt bringt. So lange dürfen sich die Fans mit den Musical-Aufnahmen oder eben den Hits des ersten Teils einstimmen und natürlich auch den Soundtrack zum eigenen Elphaba-/Glinda-Kostüm feiern. “Defying Gravity” war der emotionale Höhepunkt und Cliffhanger, der das Musical und den Film vor dem zweiten Teil abrundete. Und was für ein unfassbar guter, emotionaler, empowernder Song das ist. Für all the feels an Halloween genau das richtige.
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