Pixies – Beneath The Eyrie

Pixies

Legenden haben es einfach nicht leicht. Davon können die Indie-Epigonen Pixies wohl ein Lied singen: Mit den Alben „Surfer Rosa“ und „Doolittle“ hatte die Band vor knapp zwei Jahrzehnten gigantische Meilensteine des Genres erschaffen, die bis heute locker die meisten Nachfolger überstrahlen und hörbaren Einfluss auf zahllose Bands hatten. Nach einer Pause dann 2014 das Comeback mit dem schwierigen „Indie Cindy“, doch schon das zweite Album dieser neuen Inkarnation („Head Carrier“) stimmte die meisten Fans zufrieden. Zwar waren die Pixies nicht mehr ganz so durchgeknallt, die Songs nicht mehr ganz so kratzig und mit Bassistin Kim Deal war auch eine wichtige Songwriting-Konstante aus der Band ausgetreten. Doch auch in der melancholischeren Variante der Pixies verbargen sich noch genügend von den kauzigen Geschichten, die den unverkennbaren Stil von Kreativkopf Black Francis ausmachen. Wie schön also, dass das auch das dritte Album des Comebacks dieser Neuausrichtung treu bleibt und mit einem Fuß auf dem Bremspedal in eine irre Welt aus Hexen und anderen mystischen Figuren fährt.

In einer Galaxie weit, weit entfernt

Gesäumt werden die ungeahnten Windungen des Pixies-Kosmos von Indie-Konstrukten, die klassischen Americana mit knarzenden Riffs verschwurbeln, und einem unausweichlichen Kopfkino. Für diese Kulisse reichen schon kleine Nuancen aus, um das Album über ganze Länge interessant zu gestalten. Nicht nur die klassischen schnelleren Songs („Graveyard Hill“) und ihre seichteren Pendants („Catfish Kate“) inszenieren die ausgefallenen Geschichten der Indie-Ikonen, sondern vor allem die athmosphärischen Einschübe. So könnte „This Is My Fate“ mit zerfahrenen Chören geradezu aus einem düsteren Soundtrack entsprungen sein, in „Long Rider“ erschafft der Doppelgesang von Francis und Bassistin Paz Lenchantin der Geschichte über eine Frau, die den Highway entlangrast, entsprechend eine luftige Stimmung und „Los Surfers Muertos“ badet die Outlaw-Story in mysteriösem Hall.

Gemeinsam in den Niedergang

Auf „Beneath The Eyrie“ endet die wilde Fahrt zunächst im finsteren „Death Horizon“. Und da man den Indie-Helden selbst dieses makabre Ende auch 2019 noch abkauft, muss man einfach zugeben: Songwriting-Kunst haben manche einfach im Blut. An dieser verzückenden Spielfreude und Kreativität, mit der die Pixies ihr gigantisches Erbe verwalten, können sich einige Ikonen eine Scheibe abschneiden. Zudem dürften sich Fans bei der anstehenden Tour auch über neue Songs freuen und nicht nur „Where Is My Mind?“ entgegenfiebern – was könnte man sich nach so einer langen Karriere noch wünschen?

Das Album „Beneath The Eyrie“ kannst du hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

 

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Pixies live 2019:

  • 05.10.2019 Columbiahalle, Berlin (ausverkauft)
  • 07.10.2019 Palladium, Köln
  • 09.10.2019 Gasometer, Wien (AT)
  • 15.10.2019 Ton Halle, München (ausverkauft)
  • 17.10.2019 The Box, Luxemburg (LU)

Rechte am Albumcover liegen bei Infectious Music.

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