Mal traurig und ernst, mal fröhlich, dann wieder nachdenklich und emotional. Knapp drei Jahre sind vergangen, seitdem Ingo Pohlmann sein letztes Studioalbum „Weggefährten“ veröffentlicht hat. Auf diesem präsentiert er glaubwürdige und sehr tiefgründige Musik, die er mit Leib und Seele zu eigenen Kunstwerken gemacht hat. Mit seinem nunmehr sechsten Langspieler „Falschgoldrichtig“ legt Pohlmann jetzt noch einmal nach und veröffentlichte ein Album, das authentischer nicht sein könnte.
Auffallend einzigartig bei Pohlmann ist die Hingabe, mit der er Musik macht und lebt. Es ist immer wieder aufs Neue faszinierend, was für authentische und ehrliche Songs Pohlmann zu kreieren vermag. Alle elf Tracks des Albums kommen stimmig daher und tragen die Handschrift des Sängers. Man könnte sagen, er habe dort weitergemacht wo er aufgehört hat – und das hat er auch, aber gleichzeitig entführt er auf seinem sechsten Studioalbum noch viel mehr in seine persönliche Gedankenwelt. Bereits der Opener „Dunkle Gedanken“ gibt einen guten Vorgeschmack auf das, was das Album bietet. Ingo Pohlmanns Stimme hat etwas so Ehrliches und Authentisches an sich, dass sie sofort in den Bann zieht. Und auch wenn der Song etwas düsterer gehalten ist, funktioniert er.
Sehr emotional wird es beim Track „In Deinen Schuhen“, in dem Pohlmann über seinen verstorbenen Bruder singt. Auf sehr schöne Art und Weise werden hier Ingo Pohlmanns Gedanken aufgearbeitet und zu einem lyrisch starken Konstrukt zusammengefasst. Und trotz der Traurigkeit, die der Song mit sich zieht, passen die etwas schnelleren Up-Beat Töne sehr gut zum Text. Es müssen nicht immer nur Balladen sein, die bewegen! Einzigartig für Pohlmann ist auch, dass er seine Gedanken sehr ungefiltert und unverschönt preisgibt. Es verwendet oftmals keine großen Metaphern oder ein Drumherumgerede ums Thema, sondern erzählt straight seine Geschichte. Dies zeigt sich beispielsweise beim Song „Schulweg“, in dem Ingo Pohlmann in seine Vergangenheit zurückblickt. Einen solchen Stil muss man mögen, er macht die Musik gleichzeitig aber auch glaubwürdig und ehrlicher. Funktionieren vermag dies allerdings nicht immer, da manche Sätze teilweise ein wenig zu hart und unmelodisch klingen.
Auch „Glashaus“ ist ein sehr gelungener Song, in dem sich Pohlmann mit dem Klimawandel und der Umwelt auseinandersetzt. Seine Texte enthalten wie in diesem Falle wichtige Botschaften, die er geschickt verpackt. Gerade seine persönlichen Erfahrungen, die sehr emotional und tiefgründig daher kommen, komplementieren diese Botschaften einmal mehr. Pohlmann schafft es daher immer wieder mit seiner Musik zu bewegen – egal, ob es fröhliche oder traurige Texte, wie das Schöne „14 Stunden“, sind. Im Vordergrund der Instrumente steht nach wie vor seine Gitarre, die sehr gut mit seiner Stimme und den Lyrics harmoniert.
Auch auf seinem sechsten Studioalbum „Falschgoldrichtig“ schafft Ingo Pohlmann es, mit seiner sympathischen und natürlichen Art in seine Gedankenwelt zu entführen. Er kreiert Songs, die von Herzen kommen und mit denen sich jeder und jede wohl irgendwann und irgendwo identifizieren kann. Sicherlich muss man sich ein wenig auf die Musik und den ganz eigenen Stil des Sängers einlassen, aber es lohnt sich definitiv. „Falschgoldrichtig“ mag thematisch nicht das stimmigste Album von Pohlmann sein, bleibt aber dennoch schön konzipiert. Noch viel mehr darf man sich aber darauf freuen, wenn Pohlmann wieder Live spielen wird. Auf der Bühne werden sich die Songs mit Sicherheit noch einmal deutlich mehr entfalten.
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Ich habe falsch goldrichtig vor einer halben Stunde entdeckt und bin begeistert. Bewegend in Musik und Text. Mir gefällt es sehr