PUP – Who Will Look After The Dogs?

“I can’t die yet / ’cause who will look after the dog?” fragt Stefan Babcock stellvertretend für ganz PUP – und sicher auch für viele andere. Typisch PUP ist diese Aussage erstmal komplett Banane, aber natürlich auch irgendwie wahr: Gerade sieht alles in jeglicher Hinsicht kacke aus – aber für Doggos und andere liebgewonnene Wesen macht man doch noch weiter. Das ist in seiner Alltäglichkeit irgendwie absurd, aber auch herzzerreißend – und lustig. Das zugehörige, fünfte PUP-Album passt bestens zu diesen Parametern.

Zurück zum Start: PUP sind wieder LoFi

Auf “The Unraveling of PUPTHEBAND” von 2022 haben PUP die Grenzen ihres wild kreisenden Indie-Punks ausgelotet und dabei mehr Experimente ausgetestet, als die drei vorigen Alben hätten möglich scheinen lassen. Das Ergebnis war maximal chaotisch, aber eben immer noch PUP. Für Album Nummer 5 geht es wieder zurück zu den Anfängen. Das kanadische Quartett macht einfach mal das, wofür sie ihre Fanbase seit vielen Jahren verehrt: das Losertum zelebrieren.

Babcock nölt dafür mal herrlich schief ins Mikro (“Olive Garden”), singt seine Hymnen aber immer auf Anschlag und hat eine Amazon-Kolonne von relatable Lyrics mit. Nestor Chumak, Zack Mykula und Steve Sladkowski kreisen zwischen Garage-Schrammelei und Mathrock-Schwindel durch den Raum. Bei PUP ist es irgendwie immer Sommer, so leicht klingen die Songs bei all dem Morast an belastenden Themen – den sonnigen Chören und hohen Gitarren sei Dank.

Zeilen fürs Tagebuch

“Who Will Look After The Dogs?” weckt mal wieder die Sehnsucht nach einem PUP-Konzert. Man möchte sich mit anderen in den Armen liegen und gemeinsam Loser-Zeilen wie “The best revenge is livin’ well – I’ve been livin’ like shit” grölen & gegen den Selbstoptimierungswahn der Gegenwart anschreien. Man möchte zum übersteuerten, von Gitarrenriffs und Hand Claps dominierten “Get Dumber” (ft. Jeff Rosenstock) hüpfen, man möchte Hymnen wie “Needed To Hear It” in jedem Winkel des örtlichen Indie-Schuppens wiederhallen hören.

So schlicht das Album im PUP-Kosmos wirkt, gibt es dennoch besondere Sound-Momente: Etwa wenn “Paranoid” in Noise-Lärm zerstäubt oder “Falling Out of Love” mit einer maroden Bläserfigur noch etwas Dramatik in den Refrain packt. Insgesamt möchte man PUP einfach für dieses Album danken, das mit seinen Zeilen wärmt, bedrückt und erheitert – meistens alles auf einmal: “I feel like every year we’re getting dumber”, “Cause when one door closes, it might never open, there might be no other doors”, “You’ve got your master’s thesis, I’ve got my stupid little songs”. Und so weiter.

Kurz: Nach diesem PUP gucken wir als Fans sehr gerne auch noch viele weitere Jahre.

Und so hört sich das an:

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Pup live 2025

  • 20. Mai Club Volta, Köln
  • 21. Mai LOGO, Hamburg
  • 22. Mai Hole44, Berlin
  • 23. Mai Strom, München

Rechte am Albumcover liegen bei Rise.

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