Symba – Symba Supermann

Cover des Symba Debüt-Albums "Symba Supermann"

Vor vier Jahren landete der erste Symba-Song auf Soundcloud. Nun fliegt sein erstes Album heran. Auf „Symba Supermann“ verfeinert Symba seine Fähigkeiten ohne an seinen bisherigen Kräften zu rütteln.

Oberflächlich begutachtet ist „Soundcloud Supermann“ Lifestyle-Rap in Reinform. Im für ihn typischen Stolperflow nämlich hastet Symba lässig von Referenz zu Referenz, Konsumgut zu Konsumgut. Immer im Dienste der Ästhetik, die von modern (Vapes, die Plattform-Firmen Uber und Gorillas, die Nike-Sneaker, das Videospiel Fifa) zu retro (das Nokia-Handy, der Scout-Ranzen, Comic- und Seriencharaktere wie die Power Rangers und Popeye, Videospiel-Klassiker wie Tamagotchi und SIM City) und zurück springt. Nur den Mittelweg zwischen altbekannt und neumodisch, den möchte Symba nicht befliegen (Fila und Chucks nämlich will er nicht tragen).

Wirklich unbekannt ist das alles nicht. Hier und da fügt der 23-Jährige einen neuen Tupfer Farbe bei, an anderer Stelle lässt er einen Pinselstrich sein. In Gesamtschau aber kommt doch ein ähnliches Bild heraus. Das gilt auch für den ernsten Ton, der immer wieder zwischen und in den Zeilen durchschimmert. Mal wird Symba politisch. Etwa, wenn er gegen die CDU, die Sicherheitsbehörden oder das Wirtschaftssystem schießt. Mal wird der Tenor betrübt und schwermütig. Manchmal zum Beispiel, da wird die Überforderung, die junge Menschen auf ihren Schultern tragen nahezu erlebbar. „Leben ist gefährlich“ heißt ein Song. Die Synths oszillieren kontrolliert, während Symba von diesem fürs Erwachsenwerden typischen Ringen mit Vernunft und Verantwortung rappt. Der Track bleibt der einzige, der ein stringentes Narrativ verfolgt. Ansonsten bleibt Symba im Ganzen oft unkonkret, wirft eher Schlaglichter von Emotionen, Erlebnissen und Ästhetiken.

Dass die elf Songs trotz dieser erwartbaren Fortführungen großartig sind, daran tragen auch die oft von ausgewaschen-holprigen Sphären getragenen Instrumentals schuld, die von etablierten Namen wie Stickle, Bazzazian, Miksu und Macloud, aber auch von jungen Talenten wie Beatlian oder Ayln069 stammen. Ein einsames Trap-Brett wiederum ist mittig zwischen angedeuteter Deepness und Modebekenntnis platziert. „SIM City“ klimpert bretterhart, 808s das Piano zerschneidend, Pose an Pose reihend. Auf ein Symba-Konzert möchte man da, bereit im Moshpit alles zu geben. Auch dieses Verlangen – irgendwie vertraut und doch irgendwie nice.

Mehr Symba gibt es hier.

Und so hört sich das an:

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Die Rechte für das Cover liegen bei Sony Music.

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