The Narrator – Dark Rails

The Narrator - Dark Rails

„Dark Rails“ – so heißt die zweite EP der Hardcore-Band The Narrator. Doch ist die Platte wirklich so düster wie der Titel vermuten lässt? Fest steht jedenfalls, dass die Essener Jungs mit ihrer Musik ganz schnell ein Bestandteil der regionalen Szene werden könnten. Denn was Hard- oder Metalcore betrifft, ist einiges in Deutschland und besonders im Ruhrgebiet los.

Als Newcomer im Hardcore ist es heutzutage wichtig verschiedene Arten mitreißender Musik anzubieten. Klar, das A&O sind natürlich Shouts und harte Breakdowns. Jedoch sind catchy Refrains und besondere Gesang-Parts fast genauso beliebt. The Narrator finden auf „Dark Rails“ ihren eigenen Weg diese Elemente zu verbinden. So prägen die Shouts von Frontmann Fabian Jochum direkt den ersten Track „Palisades“. Dabei verfällt der Sänger auch mal in geschriehenen Sprechgesang – eine spannende Einleitung der EP. Auf den restlichen vier Liedern ist aber auch immer wieder der Clean-Gesang von Tom Hoppelshäuser (Gitarre) und Robert Hoppe (Bass) zu hören.

Jedes Lied bleibt durch kleine aber feine Besonderheiten im Kopf hängen. Das können spannungsaufbauende Bass-Lines wie in „Rails“, disharmonische Gitarrenmelodien wie in „Average“ oder auch ein gleichzeitiges Zusammenspiel von Shouts und Cleans in „Renegades“ sein. Die Tracks folgen keinem vorhersehbaren Schema F, gehen allerdings auch schon beim ersten Hören direkt in den Kopf. Besonders bei Live-Shows ist das in der Szene wichtig, um Stimmung zu machen. „Dark“ hat mit dem etwas poppigeren, eingängigen Intro dafür bestimmt großes Potential. Vielleicht wird es ja mal einen Auftritt mit Christoph Koterzina (Callejon), der hier als Feature vertreten ist, geben.

Gastauftritte machen eine Platte selbstverständlich noch etwas interessanter. Auf „Dark Rails“ gibt es gleich zwei davon. Für „Renegades“ haben sich die Jungs sogar mit Jay Kucera (Skywalker) jemand Internationales ins Boot geholt. Insgesamt trifft man also auf fünf verschiedene Stimmen in nur rund 17 Minuten. Das verleiht der EP Abwechslung und Individualität. Doch wie sieht das jetzt mit der Düsterheit aus?

Textzeilen wie ‚I never find a place to rest and to stay‘ („Palisades“), ‚I have to do this on my own‘ („Rails“) oder auch ‚your world built of lies‘ („Dark“) bestätigen, dass die Grundstimmung tatsächlich etwas depressiver und wütender ist. The Narrator können sicherlich auch damit einige Hardcore-Fans abholen. „Dark Rails“ zeigt eine einfallsreiche Weiterentwicklung nach der ersten EP „Forget All I Regret“ und ist sicherlich ein Grundstein, um neben nationalen sowie internationalen Bands auf Konzerten und Festivals einen Platz zu finden.

Und so hört sich das an:

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The Narrator live:

27.09. – „Dark Rails“ Release Show, Essen, Hüweg

Die Rechte am Beitragsbild liegen bei Niko Brinkmann.

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