The Wombats – Beautiful People Will Ruin Your Life

Indie-Rock Bands gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Gerade Großbritannien scheint eine regelrechte Hochburg dieser Musikrichtung zu sein: Bastille, Maximo Park, Arctic Monkeys, The Vaccines, Two Door Cinema Club und The Kooks sind da nur ein paar Beispiele. In einer Zeit, in der der Markt mit neuen Platten dieses Genres geradezu überschwemmt wird, ist es also nicht einfach sich als Indie-Band auch einen Namen zu machen. Die Briten von The Wombats haben es dennoch geschafft, sich seit ihrer Gründung 2003 Stück für Stück in dieser Szene zu etablieren und veröffentlichen diese Woche ihr bereits viertes Album „Beautiful People Will Ruin Your Life“.

Schon die beiden Vorab-Singles „Lemon To A Knife Fight“ und „Turn“ ließen auf eine Platte voller eingängiger Indie-Ohrwürmer hoffen, die zwar den Stil der letzten Alben beibehält, sich aber insofern von ihnen abhebt, dass statt Synthies wieder Gitarren im Vordergrund stehen. Und Letzteres hat sich schlussendlich tatsächlich bewahrheitet: Nachdem auf dem letzten Album „Glitterbug“ die Synthies so gut wie jeden Song dominierten, rücken nun Gitarrensounds wieder in den Fokus, was vor allem in den Intros von Songs wie „White Eyes“, „Out Of My Head“ und „Turn“ und Gitarrensoli wie in „Dip You In Honey“ deutlich zu spüren ist. Diese Hoffnung bleibt dann aber auch leider die Einzige, die in Erfüllung geht, denn abgesehen von den beiden bisherigen Single-Auskopplungen ist von tanzbaren und eingängigen Indie-Hits keine Spur.

Stattdessen wirkt der Großteil der Songs schon fast gelangweilt und es kommt keine richtige Stimmung auf. Höhepunkt? Fehlanzeige. Und auch das Songwriting der Briten hatte schon bessere Zeiten. So wirken die Texte größtenteils eher uninspiriert und abgedroschen, und gliedern sich in den musikalischen Einheitsbrei der Platte ein. Dass es keine neuen musikalischen Einflüsse in den Songs gibt, kann man der Band jedoch nicht vorwerfen: Es wird unter anderem mit Elementen aus Psychedelic Rock und New Wave experimentiert und auch elektronische Beats spielen eine größere Rolle. Insgesamt scheint das Album deutlich ernster und reifer als seine Vorgänger, was ihm aber nicht unbedingt gut tut.

Das Alles heißt zwar nicht, dass die Platte schlecht ist, denn vollen allen Erwartungen und Hoffnungen an das Album mal abgesehen, befinden sich darauf trotzdem ein paar gute Songs, wie eben zum Beispiel die beiden ersten Singleauskopplungen „Turn“ und „Lemon To A Knife Fight“ oder der Opener „Cheetah Tongue“. Mit gutem, tanzbarem und vor allem eingängigen Indie-Pop/Rock, für den The Wombats sonst standen, hat das allerdings nichts mehr zu tun. Das ist natürlich schade, vor allem für langjährige Fans der Band. Es bleibt allerdings abzuwarten, was das Trio auf der Bühne aus den neuen Songs macht, denn live ist die Band schon lange sehr sicher und weiß in der Regel zu überzeugen. Vielleicht erleben wir also auf Konzerten der Tour und den Festivals im Sommer doch noch die eine oder andere Überraschung.

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Und so hört sich das an:

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The Wombats live 2018:
06.04.2018 – Jovel, Münster
07.04.2018 – E-Werk, Köln
10.04.2018 – Neue Theaterfabrik, München
15.04.2018 – Astra, Berlin
16.04.2018 – Docks, Hamburg

Die Rechte für das Albumcover liegen bei Kobalt Music Recordings.

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