Unberechenbar und mit einer nichts-zu-verlieren Einstellung veröffentlichen While She Sleeps nun ihr siebtes Album „SELF HELL“. Die zusammen mit Vorgänger „Sleeps Society“ gegründete gleichnamige Community hat sich scheinbar ausgezahlt. Denn der Langspieler ist vollständig von Fans finanziert, ohne Funding vom Label. So konnte die Metalcore-Band das Ziel erreichen, eine faire Basis zwischen Musikern und Fans durch kostenpflichtigen Mitgliedschaften zu schaffen. Nebenbei hat das Quintett seinen Sound komplett neu definiert, sodass „SELF HELL“ wie ein zweites Debut wirkt.
While She Sleeps lassen sich von „Außenseiter-Künstlern“ aus nahezu gegensätzlichen Richtungen und ganz weit weg vom Metalcore inspirieren. Dadurch entsteht ein ausgefallener jedoch für alle Bandmitglieder zufriedenstellender Sound. Zum Beispiel ist der Einfluss von The Prodigy gut in „Enemy Mentality“ zu hören. Außerdem spielten Aphex Twins, Gorillaz, Bicep sowie Kendrick Lamar eine Rolle in der Sound-Findung. Textlich knüpft das Album an die bisherige Diskographie an und spielt irgendwo zwischen Umgang mit Trauma, Verlust (von Hoffnung), mentaler Gesundheit sowie das Verlangen sich frei zu fühlen.
Hätte man „SELF HELL“ vor ein paar Jahren noch als viel zu gewagt bezeichnet, so dürfte der neuartige Sound heute eher auf Neugierde und Anerkennung stoßen. Der Metal ist im Wandel und While She Sleeps sind neben Bring Me The Horizon, Bad Omens oder auch Lorna Shore Bands, die diesen maßgeblich vorantreiben. Auf „SELF HELL“ findet inzwischen eine breitere Auswahl an Instrumenten gepaart mit vintage Synthesizern Verwendung. Aufgenommen wurde in drei verschiedenen Studios (natürlich auch das Bandeigene „Six Audio“ in Sheffield). Nicht selten klingen die Tracks so, als würde alles gleichzeitig passieren: fette Riffe, gewaltiger Groove, ein Strudel an Synth-Sounds, in allen Höhen und Tiefen gespielte Melodien sowie (Sprech-)Gesang und Shouts.
Im Gesamtbild ist „SELF HELL“ also aufregend cool, jedoch lässt sich bezweifeln, dass alle 12 Tracks den Geschmack jedes Fans treffen. Die Basis für die Neufindung steht jedenfalls und Lieder wie „Down“ und der Titeltrack „Self Hell“ sind langlebige Hits. Tatsache ist auch, dass es mit While She Sleeps nie langweilig wird.
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