Der September ist da! Und mit ihm nicht nur kühlere Temperaturen, sondern auch das Comeback einer deutschen Band, die die meisten minutenmusik-Redakteure schon fast nur noch aus Erzählungen kennen, und neue bzw. alte Tracks für die Hip Hop-Fraktion:
Das W – Beten und Schreien
Damit hatte kaum noch jemand gerechnet: Nach jahrelangen Ankündigungen und ständigen Verschiebungen hat Das W in der Nacht von Sonntag auf Montag sein Album “Beten und Schreien” digital veröffentlicht. Nach eigener Aussage ist es schon seit 2013 fertiggestellt, wurde aber aus diversen Gründen bisher nicht auf den Markt gebracht. Beim Hören des Albums drängt sich der Verdacht auf, dass die Verschiebungen nicht zuletzt den doch sehr persönlich scheinenden Texten geschuldet waren. In den düster gehaltenen Songs geht es um Borderline und Depressionen, gescheiterte Therapien und enge, emotionale Beziehungen. Die Beats, oft unterlegt mit Piano, unterstützen die schwermütige Stimmung der Platte. Keine leichte Kost, aber absolut hörenswert! (Andrea)
Face – Vay Vay Vay
Lange blieb es musikalisch ruhig um den hessischen Rapper Face, der bereits zum Ende des Jahres 2016 dem Frankfurter Label „Freunde von Niemand“ beigetreten war. Im Sommer dieses Jahres erst hatte der junge deutsche Rapper (auch bekannt als Face 63) die „V-Tour“ seines musikalischen Zieh- und Labelvaters Vega begleitet, welcher Face als einen seiner „absoluten Lieblingsrapper“ vorstellte, und dabei viel positive Resonanz erhalten. Mit „Vay Vay Vay“ droppte Face am vergangenen Freitag nun die erste Single des am 09.11. erscheinenden Debütalbums „K. M. A.“ (Kartoffel mit Attitüde). Der Track mit absolutem Ohrwurmpotenzial lässt die Vorfreude auf das Album gewaltig steigen und bestätigt auf allen Ebenen, welches Talent Vega in dem deutschen Rapper, der im Herzen Wiesbadens lebt und sich auf „Vay Vay Vay“ als gestörter Psychopath vorstellt, sieht. Der Track konnte den Live-Test auf Vegas „V-Tour“ im Sommer jedenfalls bestmöglich bestehen! Wir dürfen gespannt sein. (Anna)
Rosenstolz – Wenn es jetzt losgeht
Eine Pause auf unbestimmte Zeit ist eben keine Trennung: das ehemals erfolgreichste Pop-Duo Rosenstolz verabschiedete sich 2012 völlig unerwartet – dabei kam gerade ein Jahr zuvor das letzte Studioalbum „Wir sind am Leben“ auf den Markt, welches als Comeback und positives Lebenszeichen nach Peter Plates Burn out dienen sollte. Liveauftritte blieben gänzlich aus. Jetzt dauerte es fast sechs volle Jahre, bis plötzlich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wie aus dem Nichts ein neuer Song präsentiert wurde! „Wenn es jetzt losgeht“ ist der erste Track aus dem Hause Rosenstolz seit über einer halben Dekade und sorgte direkt für unzählige Berichterstattung. Dabei ist der Song gar nicht so neu – eigentlich handelt es sich um ein Outtake aus der letzten Albumsession. Nach vier Jahren Funkstille haben sich AnNa R. und Peter Plate zusammengesetzt und liegengebliebene Demos durchforstet. Davon wurden einige nun zu Ende produziert und das sehr typische, aber dennoch energetische, lebensbejahende und mitreißende „Wenn es jetzt losgeht“ stellt den ersten Vorgeschmack auf das am 28.9. erscheinende Best of-Album „Lass es Liebe sein“ dar. Das bietet insgesamt 77 Songs und somit eine mehr als geballte Ladung an Material: sämtliche Titel sind remastered, einige erhalten einen neuen Remix, dazu fast vergessene B-Seiten von Singles und alternative Versionen. Und ja, neben dem genannten Lied sind noch sechs andere bis dato unbekannte zu finden. Wem das nicht genügt, kann sich an einer DVD mit allen Musikvideos erfreuen. Rosenstolz scheinen also ihr Publikum nicht vergessen zu haben. Pause ist eben nicht Trennung. (Christopher)
Die Coverrechte liegen bei Das W.
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.