Wie eine nie endend wollende Spirale drehten sich die Schlagzeilen im letzten halben Jahr um Sängerin Ariana Grande und deckten einen angeblichen Skandal nach dem anderen auf. Schlagzeilen über den Terroranschlag in Manchester, über Arianas Verlobung und die sehr schnell folgende Auflösung dieser. Der Tod ihres Ex-Freundes – den man ihr netterweise auch noch andichten wollte und das ein oder andere missglückte Tattoo. Fernab von der Musikwelt durfte sich Ariana Grande so einiges anhören und verarbeitet all dies auf ihre Art und Weise: mit einem neuen Album. Nachdem ihr Album „Sweetener“ erst im August des letzten Jahres veröffentlicht wurde, repräsentiert „thank u, next“ nicht nur den direkten Nachfolger, sondern auch das fünfte Album Arianas in gerade einmal viereinhalb Jahren.
Von vorneherein beeindruckt „thank u, next“ direkt damit, dass es kein einziges Feature enthält. Waren die Vorgängeralben noch vollgepackt mit Features von Dauergästen wie Nicki Minaj, Pharrell Williams oder Lil Wayne, verzichtet Ariana hier vollends auf diese. Und das ist wirklich erfrischend! Die Sängerin präsentiert sich darüber hinaus in einem deutlich schlichteren Gewand, weniger Bass, weniger R’n’B – mehr Pop und mehr stimmliche Qualitäten. Dies kommt dem jedem einzelnen Track zu Gute, klingt deutlich angenehmer und beweist, dass es nicht immer überdimensional pompös zugehen muss. Vor allem Tracks wie „needy“ beweisen durch ihren ruhigen Ton einmal mehr das Talent Ariana Grandes. Ihre Stimme entfaltet sich deutlich besser, trägt eine viel höhere emotionale Bandbreite und rundet die Songs ab.
Im Gegensatz zu „Sweetener“ erweisen sich die Tracks als deutlich dunkler und düsterer angehaucht. Sie besitzen zudem mehr Tiefe, was Arianas Persönlichkeit zutage bringt. Eine Tatsache, die bei Songs wie „One Last Time“, „Problem“ oder „God Is a Woman“ bisher einfach nicht gegeben war. Die Sängerin scheint mit „thank u, next“ einen deutlichen Schritt in ihrer Selbstfindungsphase gemacht zu haben. Die Lieder klingen weniger austauschbar, der Sound wie für Ariana gemacht. „NASA“ zum Beispiel trägt zu hundert Prozent den Stempel Ariana Grande. Generell zeigt die Themenwahl deutlich auf, wie viel Ariana zu verarbeiten hatte. Die erste Singleauskopplung „thank u, next“, in der sie ihre Beziehungen verarbeitet, zeigt dies mit am deutlichsten auf.
Trotz all der neu gewonnen Tiefe hat „thank u, next“ allerdings keine Songs, die absolut herausstechen. Das Album ist zwar deutlich stimmiger, aber bei Songs wie „break up with you girlfriend“ bleiben dennoch viele Fragen offen. Ariana präsentiert sich deutlich erwachsener und auf dem richtigen Weg in Richtung ihres eigenen Stils. Im Gegensatz zu dem Sound auf ihrem Vorgänger Album „Sweetener“ experimentiert sie weniger, was durchaus angenehm ist. Stimmlich überzeugt sie nach wie vor, zeigt auf „thank u, next“ eine deutlich höhere emotionale Bandbreite und vielleicht zum ersten Mal auch so etwas wie Glaubwürdigkeit auf. Ihre Stimme hat dennoch den üblich tragenden Ton, den man entweder mag oder halt nicht. „thank u, next“ ist bisher wohl das beste Album Ariana Grandes – lässt aber auch noch viel Luft nach oben!
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