„A nova is described as the brightest burning star and we felt that this album was going to be our brightest material.“, erklärt Gitarrist Fabian „Fab” Lomas im Pressetext. In der Tat sticht „NOVA“ durch den neuen Sound zwischen den bisherigen Platten der Hardcore-Band Polar hervor. Das vierte Album der Briten ist weitaus experimenteller, persönlicher und durchdachter.
„NOVA“ ist schon beim ersten Mal Durchhören sehr zugänglich. Jedes einzelne der 12 Lieder weckt mit Singalongs, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen, die Neugierde mehr von dem Album zu hören. Bestes Beispiel dafür ist die Vorabveröffentlichung „Drive”, deren Refrain echten Ohrwurmcharakter besitzt. Das Intro „Mare“ der Platte bereitet den Zuhörer auf den neuen Sound vor, elektronische Melodien lassen die Spannung steigen. Solch elektronische Elemente schmücken die Songs des Albums aus, machen diese stellenweise fast schon poppig. Polar bleiben aber wie gewohnt rau und hart.
Die Band testet ihre Grenzen aus. Jedes Lied ist ein gelungenes Experiment ihren Stil neu zu erfinden. „NOVA“ kommt dadurch sehr abwechslungsreich daher; Hardcore-Alben können also entgegen vieler Vorurteile auch nicht eintönig sein! Die Band greift vermehrt auf Clean-Gesang zurück, so zum Beispiel in „Cradle“ und „Brother“. Einer der experimentellsten Songs ist „Prey“. Hier fließen Djent Elemente ein, so untermalen disharmonische Riffs den Refrain. Zur Mitte hin verändert sich das Lied in einen „Fäuste-in-die-Luft“ Metal-Track. Zum Ende wechseln Polar das Tempo und enden den Song mit einem langsamen Breakdown. Der Beginn von „Amber“ erinnert durch die eingespielte Frauenstimme hingegen stark an Avril Lavigne. Im ersten Moment mag das komisch sein, ist aber eines der gelungenen Experimente: Das Lied bleibt sofort im Kopf. Doch keine Sorge, auch dieser Song weißt Polars Härte auf.
Die ruhigen Interludes „Sonder“ und „Dusk“ fügen sich perfekt in das Gesamtbild des Albums. Ersteres gibt Zeit die erste Hälfte von „NOVA“ wirken zu lassen. Zweiteres dient als ausgekoppeltes Intro für „Midnight“, dem wohl bedeutendsten und persönlichsten Lied der Platte. Auch Tracks wie „Cradle“ und „Adore“ behandeln persönliche Themen wie Elternschaft und das Loslassen eines geliebten Menschen. Doch „Midnight“ thematisiert ein viel schwierigeres Thema: Sexuelle Nötigung. Sänger Adam Woodford verarbeitet mit diesem Song ein traumatisierendes Erlebnis seiner Jugend. Polar nutzen ihre Musik als Plattform, um Gefühle und Ereignisse zu teilen. Die Offenheit dieser Vorabsingle kommt bei den Fans gut an. Sicherlich kann sich ein jeder auch mit dem einen oder anderen Lied des Albums identifizieren.
Mit „NOVA“ gelingt es Polar ihren Stil auf unterschiedlichste Weise neu zu definieren, ihrer Härte und Rauheit dabei aber treu zu bleiben. Die Jungs verbinden viele moderne Elemente und persönliche Texte mit eingängigen Refrains und klassischen Breakdowns. Das Album ist experimentell, vielseitig und gut durchdacht. Deshalb ist es tatsächlich das „strahlendste“ und vielversprechendste Material, das Polar bisher veröffentlicht haben. „NOVA“ macht seinem Namen also alle Ehre.
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