Interview mit Eut über „Party Time“

Interview Eut

(ENGLISH VERSION BELOW) Musik zum Tanzen und Abschalten konnte man selten so sehr gebrauchen wie jetzt. Mit einer ordentlichen Portion Charme laden Eut deswegen Indie- & Pop-Fans, Anhänger*innen frickeliger Riffs und flotter Beats, nachdenkliche-Lyrics-Sammler*innen und Partykeller-Besitzer*innen zu sich ein. Und diese Einladung kommt in Form des Albums „Party Time“ so geschickt daher, dass man gar nicht absagen kann. Wie die perfekte Party für Eut aussieht und was das niederländische Quintett mit Keks-Rezepten, Britney Spears und Schlafanzügen zu tun hat, erzählt uns Sängerin Megan de Klerk im Interview.

minutenmusik: Mitten in einer Pandemie ein Album mit dem Titel „Party Time“ zu veröffentlichen beweist euren sympathischen Galgehumor. Welche drei Sachen dürften bei einer Party mit Eut nicht fehlen?

Megan de Klerk: Jede Menge Alkohol, eine gute Soundanlage und ein paar Disco-Lichter!

minutenmusik: Und welche drei Songs würdet ihr spielen?

Megan de Klerk: Wenn wir nur drei aussuchen dürfen, würde ich sagen: „Every 1’s A Winner“ von Hot Chocolate, „Play“ von Jennifer Lopez und „Inspector Norse“ von Todd Terje. Immer wenn wir eins dieser Lieder nach einer Show im Van spielen, geht’s richtig ab.

minutenmusik: And which three songs would you spin?

Megan de Klerk: If we could only pick three… I’d say: Every 1’s A Winner by Hot Chocolate, Play by Jennifer Lopez and Inspector Norse by Todd Terje. Whenever we play one of these songs in the van after a show it always gets us going.

minutenmusik: Auch wenn der Sond von „Party Time“ nur selten auf die Bremse tritt, drehen sich die Lyrics häufig um Einsamkeit und Angst. Wie würdest du diesen Effekt von der Verbindung von Upbeat-Songs und emotionalen Texten im Songwriting beschreiben?

Megan de Klerk: Seitdem ich angefangen habe, Musik zu machen, fand ich diese Kontraste faszinierend. Also dieser fröhliche Klang zu diesen schwere und düsteren Themen. Für mich fühlt sich das an wie ein süßer Keks, der auch etwas Salz benötigt. Ohne sie wäre die Musik vielleicht langweilig oder nicht verspielt genug. Deswegen ist der Kontrast zwischen süß und salzig mein Steckenpferd!

minutenmusik: Dein Stimmumfang hat mich echt umgehauen. Während du im Titeltrack noch die mutige Party Queen mimst, übernimmst du in „Stuck“ oder „Bubble Baby“ einen lässigen Slacker-Gestus. Wie können wir uns deine Vorbereitungen auf die Gesangsaufnahmen vorstellen?

Megan de Klerk: Ich liebe es, meine Vocals im Schlafanzug aufzunehmen! Am besten singe ich, wenn ich alleine im Schlafzimmer bin. Viele der Songs habe ich deswegen zuhause aufgenommen, weil ich mich da wohler fühlen. Nur „When I Dive“ und „It’s Love“ habe ich im Studio aufgenommen. Als ich „Stuck“ aufgenommen habe, hatte ich einen Kater und nicht sonderlich viel Schlaf. Aber da ich meine müde Stimme sehr mag, habe ich mich gar nicht großartig aufgewärmt. Die Vocals von „The Buggs“ sind zum Beispiel von der ersten Demo, die ich aufgenommen hab. Diesen Vibe habe ich danach einfach nicht mehr hinbekommen. Es hat sich einfach falsch angefühlt, den nachzuahmen und deswegen habe ich mich dafür entschieden.

minutenmusik: Mit Bands wie De Staat oder Pip Blom wirkt es so, als könnte man noch einiges von der niederländischen Indie-Szene erwarten. Fühlt ihr euch wie ein Teil dieser neuen niederländischen Indie-Szene oder mögt ihr dieses Szene-Denken nicht?

Megan de Klerk: In den Niederlanden gibt es auf jeden Fall eine ziemlich aktive Indie-Szene, in der durchgehend neue Bands und Projekte entstehen. Wir sind auf jeden Fall ein Teil davon, auch wenn natürlich jede Band ihren eigenen Stil mitbringt.

minutenmusik: With bands like De Staat or Pip Blom it seems like Dutch indie is one to look out for. Do you feel as a part of a new wave of Dutch indie or do you dislike the thought of scenes?

Megan de Klerk: In the Netherlands there’s a very active indie scene with new bands and projects continuously emerging from every part of the country. I think we’re definitely a part of that, yes, although every band has their own flavour and style of course.

minutenmusik: Songs wie „Cool“ oder „What Gives You The Kicks“ werden stark von der Saitenfraktion der Band bestimmt. Tessa, Emiel und David – wie findet ihr denn zu dritt diese wahnsinnigen Riffs? Jammt ihr lieber oder gibt es strikte Hierarchien?

Megan de Klerk: Normalerweise findet Emiel diese verrückten Riffs! Aber eigentlich wechseln wir uns da auch ab, meistens jammen wir einfach zur Demo und schauen, was passiert.

minutenmusik: Ein wenig fühlt sich euer Album an wie eine Coming of Age-Geschichte. Wie würdest du eure Jugend beschreiben? Was sind deiner Meinung nach die größten Vor- und Nachteile davon, im Jahr 2021 jung zu sein?

Megan de Klerk: Man kann vieles unternehmen. Man hat nicht so viel Verantwortung abgesehen von der für sich selbst und bei mir für die Band. Deswegen könen wir auch trotz des Lockdowns machen, was wir lieben. Der Nachteil ist allerdings, dass man ziemlich schnell gelangweilt ist. Man kann nicht so viel draußen unternehmen und viele meiner Freund*innen werden zum Beispiel einsam und depressiv, da sie die ganze Zeit am selben Ort gefangen sind. Wenn man 2021 in Amsterdam lebt, ist es daher glaube ich die beste Idee, kreativ zu bleiben und füreinander da zu sein.

minutenmusik: Irgendwie erinnert mich eure Musik sehr an die 90er. GIbt es aus dieser Zeit ein Album, das für euch als Band eine besondere Rolle spielt?

Megan de Klerk: Nicht unbedingt ein bestimmtes Album. Aber dieser Sound, der Look und das Gefühl der 90er sind für uns total wichtig, da wir da ja groß geworden sind. Wir haben davon alle ganz unterschiedliche Sachen mitgenommen, Emiel zum Beispiel liebt Blur, Megan hat immer Destiny’s Child Songs mitgesungen und Tessa hat viel Pop von den Backstreet Boys und Britney Spears gehöt.

minutenmusik: Ihr fünf habt euch in den heiligen Hallen des Conversatorium in Amsterdam kennengelernt. Habt ihr noch abgedrehtere Projekte geplant oder bleibt ihr erstmal beim unwiderstehlichen Indie Pop?

Megan de Klerk: Das wissen wir noch nicht! Vielleicht ja, vielleicht nein, man weiß nie, was die Zukunft bereit hält!

minutenmusik: Für alle neuen Fans: Beschreibt Eut in drei Worten.

Megan de Klerk: Energetisch, poppig, verspielt.

Das Album “Party Time” kannst du hier (Vinyl) oder hier (digital) kaufen. *

Und so hört sich das an:

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minutenmusik: Releasing an album called “Party Time” in the middle of a pandemic underlines your great sense of humor. What would be three essential items for a party with Eut?

Megan de Klerk: Lots of booze, a great soundsystem and some disco lights!

minutenmusik: And which three songs would you spin?

Megan de Klerk: If we could only pick three… I’d say: Every 1’s A Winner by Hot Chocolate, Play by Jennifer Lopez and Inspector Norse by Todd Terje. Whenever we play one of these songs in the van after a show it always gets us going.

minutenmusik: Even though the sound of “Party Time” rarely slows down, the lyrics also spin around loneliness and fear. How would you describe the effect of connecting upbeat-songs with emotional texts on your songwriting?

Megan de Klerk: Ever since i’ve started writing music I have always got this fascination between those contrasts. Making it sound happy while the lyrics are heavy and dark. To me it feels like a sweet cookie that also needs the saltiness. Without it the music could feel boring or not playful enough. So the contrast between sweet and salty is my sweetspot!

minutenmusik: Megan’s vocal range really struck me. While the title track presents you as a party queen, songs like “Stuck” or “Bubble Baby” underline your slacker-attitude. How can we imagine you preparing for the recording of the vocal track?

Megan de Klerk: I love recording vocals in my pyjamas! I’ll sing at my best when I’m alone in my bedroom. So a  lot of songs I recorded at home,  just because I feel more comfortable. I only recorded  “When I Dive “ and “It’s love” in the studio. Actually…  When I recorded Stuck I was  hungover, and didn’t get a lot of sleep because I really like my voice when I’m tired, I didn’t warm up eather. “ The buggs”  vocal take is  from the first demo I recorded. I just couldn’t get back the same vibe which  I liked so much. It felt wrong and fake trying to mimic it. So I wanted to keep the demo take.

minutenmusik: With bands like De Staat or Pip Blom it seems like Dutch indie is one to look out for. Do you feel as a part of a new wave of Dutch indie or do you dislike the thought of scenes?

Megan de Klerk: In the Netherlands there’s a very active indie scene with new bands and projects continuously emerging from every part of the country. I think we’re definitely a part of that, yes, although every band has their own flavour and style of course.

minutenmusik: Songs like “Cool” or “What Gives You The Kicks” find their groove through the string section of the band. Tessa, Emiel & David – how do the three of you find these amazing riffs? Are you fans of jamming along or are there strict creative hierarchies between you?

Megan De Klerk: Usually Emiel comes up with the crazy riffs! Or it depends actually, most of the time we just jam along to the demo  and see what comes up.

minutenmusik: Your album can in some way be described as a coming of age story. How would you describe your own adolescence? What is the biggest advantage and disadvantage of being young in 2021?

Megan De Klerk:: There is a lot to do if you keep yourself busy. You don’t have too many responsibilities except for yourself and the band at this moment. So we can still do what we love in a different way because of the lockdown. Disadvantage is that you can also get bored fast. There isn’t a lot to do outdoors, and I see a lot of my friends being lonely and depressed, staying in the same place all of the time.  So these days, living in Amsterdam in 2021,  I think it’s best to be very creative in keeping each other busy and just be there for eachother when needed.

minutenmusik: In some way, your music really reminds me of the 90s. Is there a certain album of this era that plays an important role for you as a band?

Megan De Klerk: Not necessarily a certain album, but I think the overall sound, look and feel of the nineties is really important to us since we all grew up around that time. We all took different things from the nineties though, for example Emiel is a big fan of Blur, Megan grew up singing Destiny’s Child songs and Tessa used to listen to a lot of pop music like the Backstreet Boys and Britney Spears.

minutenmusik: The five of you met in the sacred halls of the Conservatorium of Amsterdam. Are there more artsy projects of you planned or do you want to stick to this irresistible indie pop?

Megan De Klerk: We don’t know yet! We might, we might not, you never know what the future holds!

minutenmusik: For all the new fans: Describe Eut in three words.

Megan De Klerk: Energetic, poppy, playful.

Rechte am Albumcover liegen bei Sanja Marusic.

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