Musikalischer Jahresrückblick 2023: Yvonne

Musikalischer Jahresrückblick 2023: Yvonne

Es ist der 4. Januar 2024 und ich bin ausnahmsweise mal etwas spät dran mit meinem minutenmusik Jahresrückblick. Lange habe ich überlegt, ob ich für 2023 überhaupt einen Text schreiben soll, denn irgendwie gab es kaum Neues zu erzählen im Vergleich zum vorherigen Jahr.

Die Lieblingsbands sind noch die gleichen und deren Neuerscheinungen daher auch Teil meiner Jahrescharts.

Dennoch ist und bleibt der musikalische Jahresrückblick Jahr für Jahr eines meiner Highlights auf unserer Seite, also freue ich mich, etwas verspätet noch einmal mit euch in Erinnerungen zu schwelgen:

Mein Lieblingssong 2023

Wie bereits in den vergangenen Jahren, blieb auch 2023 meine K-Pop Obsession erhalten. Hauptsächlich eine ganz bestimmte Band: NCT DREAM. Und diese lieferte mit ihrem Album ISTJ und dem gleichnamigen Titeltrack meinen Lieblingssong des Jahres:

Theoretisch gesehen geht es in dem Song um den eher sachlichen Persönlichkeitstyp ISTJ basierend auf dem Myers-Briggs-Typenindikator (kurz MBTI) – einem Persönlichkeitstest, der vor allem in Korea sehr beliebt ist. Praktisch gesehen war der Song einfach ein absoluter Ohrwurm mit spannendem Genre-Wechsel mittendrin und ein neuer Gute-Laune-Release meiner aktuellen Lieblingsband.

You‘re so hot – hot like soup!

Weitere oft gehörte Songs:

Mein Lieblingsalbum 2023

Wie oben schon erwähnt gab es zum Lieblingssong ISTJ von NCT DREAM auch das gleichnamige Album, welches natürlich zu meinen Jahreshighlights zählte. Vor allem der laute und erschlagende Track SOS, sowie die Albumballade Like We Just Met bereiteten mir ab Release durchweg Freude.

Doch den eigentlichen Soundtrack meines Jahres lieferte Post Malone. Seit ich ihn 2022 im Madison Square Garden, New York, das erste Mal live erleben konnte, hatte mich seine Musik nicht mehr losgelassen und die Playlist der Toursetlist folgte mir überall hin. Im Juli 2023 veröffentlichte Posty dann sein fünftes Studioalbum Austin. Ich bin ehrlich – zunächst konnte es mich nur bedingt überzeugen. Auf einmal schlug Post Malone viel leisere Töne an als zuvor; die Power und Energie, die ich live so geliebt hatte, fehlten gänzlich. Doch genau dieser Genre-Bruch und das Austesten neuer Ideen war es, was Austin letztendlich so besonders machte. Und nichtsdestotrotz gab es von Anfang an auch einige Parts, mit denen mich das Album direkt in seinen Bann ziehen konnte – vor allem die beiden Tracks Something Real und Novacandy:

No, I never felt anything better than this; you can tell by the look on my face. Nothing lasts forever, so I look at my wrist – dopamine overdose.

Zu einigen weiteren Albumfavoriten kommen wir im nächsten Abschnitt 🙂

Meine alte-neue Leidenschaft 2023

Gerade in der zweiten Jahreshälfte machte sich die Melancholie bei mir breit und ich griff zu alten Lieblingsbands und meinem alten Lieblingsgenre – Pop-Punk. Erfreulicherweise gab es 2023 auch einige unerwartete Neuerscheinungen, die diese Melancholie begleiteten:

  • blink-182 – ONE MORE TIME

Nachdem sich blink-182 vor einigen Jahren von Tom DeLonge getrennt und ihn durch Alkaline Trio-Sänger Matt Skiba ersetzt hatten, erschien mit ONE MORE TIME im letzten Jahr tatsächlich ein neues blink-Album in Originalbesetzung, das nur so strotzte vor altem Charme und neuen Ideen.

Strangers; from strangers into brothers – from brothers into strangers once again. We saw the whole world but I couldn’t see the meaning.

  • Yellowcard – Childhood Eyes

Lange zählten Yellowcard mit ihrer einzigartigen Mischung aus Pop-Punk und Geige zu meinen absoluten Lieblingsbands. Es brach mir das Herz, als sie 2016 ihre Trennung als Band bekannt gaben und auf Abschiedstour gingen… Doch 2023 kam der Moment, mit dem ich fast nicht mehr gerechnet hatte: die Yellowcard Reunion und eine neue EP, Childhood Eyes.

All this traveling in time, trying to pull myself apart. You were hiding in the light, I was drowning in the dark. Now I’ll choose life, and I’ll get by and sing until the day I die.

  • Destination Anywhere – Mehr Davon

Und noch eine Band aus der Kategorie “geliebt und getrennt”: Destination Anywhere – Ska-Punk aus Siegen – und bis heute die Band, die ich in meinem gesamten Leben am häufigsten live erlebt habe. Völlig unerwartet kam es auch hier 2023 zur vorübergehenden Réunion. Destination Anywhere veröffentlichten einige Musikvideos (u.a. zu Bassdrum), sowie das neue Album Mehr Davon, welches mir nach längerer Zeit sowohl musikalisch als auch lyrisch noch einmal zeigte, wieso ich die Band so lange und intensiv auf ihrer musikalischen Reise begleitet hatte. Die absoluten Highlights bildeten für mich hierbei die unerwartete Melancholie-Ballade Schlafen, aus der Feder von Saxophonist Siggi, sowie die Livemusik-Hymne Das ist kein TikTok.

Das ist kein TikTok, YouTube oder Spotify – das hier ist live und das ist echt, echt, echt, echt!

Meine musikalische Neuentdeckung 2023

Ich kannte ihren Namen, ich wusste, dass sie viele Preise gewonnen hatte und eine der Newcomerinnen der letzten Jahre sei – doch ihre Musik kannte ich nicht. Bis ich 2023 beim Juicy Beats Festival schließlich zum ersten Mal einen Auftritt von ihr sah und mich sofort in sie verliebte: Badmómzjay. Bis heute kann ich nicht glauben, dass die deutsche Rapperin gerade einmal 21 Jahre alt ist und dennoch mehr Confidence und Power vermittelt, als Künstler*innen die schon seit Jahren im Genre vertreten sind. Meine absoluten Lieblingssongs: Auf die Party feat. Domiziana und Keine Tränen:

Wie oft hab’ ich gehört „Das klappt so nicht“? doch aus „klappt so nicht“ wurde Rampenlicht. Hab’ gezeigt, das alles geht, auch wenn du anders bist. Vielleicht hab’ ich einiges verkackt, lief mit weißen Nikes durch den Matsch. Manchmal läuft es scheiße, doch ich lach’ keine Tränen.

Meine Lieblingskonzerte 2023

Die für mich wichtigste Kategorie ist und bleibt aber das Thema Lieblingskonzerte, denn nichts fühlt sich so lebendig an, wie der Moment, in dem das Licht ausgeht und deine Lieblingsband auf die Bühne tritt.

Und was meine Lieblingsband in diesem Jahr vollbracht hat, kann ich bis heute nicht so ganz in Worte fassen. Als ich die Antilopen Gang zum ersten Mal live gesehen habe, tourten sie noch mit einem Drumset aus Müll durch die kleinen Jugendzentren des Landes. 2023 spielten sie zwei ausverkaufte Shows in der Berliner Wuhlheide zur Feier des 40. Geburtstages ihres Bandmitgliedes Danger Dan. Bei 40 Jahre Danger Dan – Das schönste und längste Fest meines Lebens handelte es sich aber nicht um zwei ganz normale Konzertabende – wie bei einem Festival strotzten die Shows nur so vor Magie, Special Guests, Features und Überraschungen. Das absolute Highlight bildete ein komplettes Orchester, das gemeinsam mit Danger Dan und sogar Starpianist Igor Levit die Wuhlheide zum Leuchten brachte. Die beiden Abende waren ein emotionales Feuerwerk, bei dem kein Auge trocken blieb. Wer das Spektakel verpasst hat, sollte sich schämen – oder zumindest das Aftermovie ansehen:

Doch auch sonst hatte 2023 für mich einige erfreuliche Konzerthighlights zu bieten:

  • NCT DREAM – THE DREAM SHOW 2

Drei Jahre, nachdem ich NCT DREAM während der Corona-Pandemie lieben gelernt hatte, war es 2023 endlich Zeit für ihre allererste Europatour. Dank der Unterstützung meiner liebsten Freundinnen, konnte ich hierbei Tickets für Paris und Berlin ergattern und verwandelte mich für zwei Abende in ein euphorisches Fangirl, weil meine Emotionen nach der langen Wartezeit und bei so einer krassen Liveshow einfach völlig verrückt spielten.

  • POST MALONE – TWELVE CARAT TOUR EUROPE

Wie bereits erwähnt, hatte ich 2022 schon das Glück, Post Malone auf seiner Twelve Carat Tour live zu erleben. Damals mit einem relativ schlechten Sitzplatz kam ich 2023 nun in das Vergnügen von gleich zwei Abenden im Front of Stage Bereich und erlebte dabei nicht nur einen völlig unerwarteten Gastauftritt von Apache 207 in Köln, sondern bekam auch noch Post Malones Bierbecher an den Kopf geworfen. Nicht unbedingt die schmerzfreiste, aber definitiv eine der unvergesslichsten Konzerterinnerungen!

  • DELTA GOODREM – HEARTS ON THE RUN EU TOUR 

Bis heute kann ich nicht glauben, dass es wirklich passiert ist. Seit 2005 ist und bleibt Delta Goodrem mit Abstand meine allerliebste Künstlerin für immer und ewig. Kein anderer musikalischer Act wird jemals den Platz erreichen, den Delta seit Jahren mit ihrer Musik belegt. Da sie in Europa jedoch relativ unbekannt ist, gab es bislang nie eine Europatournee der australischen Sängerin. Bis jetzt! In kleinen Clubs, begleitet von ihrem Klavier und einer sympathischen Liveband, präsentierte Delta Goodrem im Herbst die HEARTS ON THE RUN TOUR in Europa. Abend für Abend paarte sich hier Euphorie mit Melancholie, alte Freunde trafen auf neue Bekannte und die Konzerte waren all das, worauf die Fans jahrelang gewartet hatten. Hier findet ihr Christophers Bericht aus Köln für weitere Details.

Meine Vorfreude auf 2024

JR Yvonne 2022 Antilopen Gang

Das Allerwichtigste: 2024 wird es ein neues Antilopen Gang Album geben und mehr Vorfreude bedarf es für mich eigentlich gar nicht. Da K-Pop Bands jedoch nie zur Ruhe kommen, ist auch fest mit einem neuen Release von NCT DREAM zu rechnen. Ansonsten möchte ich unbedingt in meiner neuen-alten Pop-Punk-Bubble bleiben und hier gerne auch mal wieder einige neue Bands entdecken und live erleben. Tipps gerne in die Kommentare!

Mal sehen, was für eine unerwartete Réunion mich 2024 vielleicht noch überraschen wird…

Konzerttechnisch hoffe ich stark auf eine weitere Tour von Post Malone, der seit kurzem auch endlich eine fulminante Liveband mit dabei hat! Die Antilopen Gang wird im Herbst mit dem Antilopen Air ihr eigenes Festival in Potsdam veranstalten, was sicherlich wieder für einige Überraschungen sorgen wird, und im ersten Quartal ist es auch endlich wieder an der Zeit für eine Tour von Provinz.

Ansonsten liegt mein Fokus aber ganz klar auf der Réunion mit meinen Freundinnen und Freunden. Im letzten Jahr kamen diese leider oft viel zu kurz und was gibt es schließlich Schöneres, als die Freude an der Musik auch mit seinen Liebsten zu teilen?

In diesem Sinne: Happy New Year! ❤️

 

P.S.: Danke an Alina für die Inspiration mit den Songtext-Zitaten 😀 sorry für’s Klauen!

Die Rechte für die Cover am Beitragsbild liegen bei Geffen, Music For Nations, Beton Klunker Tonträger, Fueled By Ramen, Universal Music, Young,  Sony Music, Tautorat Tonträger, Annenmaykantereit Records, Mercury Records, Grand Hotel Van Cleef & SM Entertainment.

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