“Don’t feel like putting makeup on my cheeks / Do what I wanna / Love every single part of my body / Top to the bottom / I’m not a supermodel from a magazine, no / I’m okay with not being perfect / ‘Cause that’s perfect to me” Charmant, selbstbewusst und unglaublich authentisch. Kaum eine Künstlerin hat in den vergangenen Jahren so dominant die Charts überrollt wie Anne Marie Nicholson. Dass sie trotz ihres großen Erfolges aber dennoch auf dem Boden geblieben ist, bewies Anne Marie anlässlich ihrer „Speak Your Mind“-Tour im Kölner Palladium.
Von Minute eins an brachte Anne Marie eine unglaubliche Energie und gute Laune mit auf die Bühne, die sich fast augenblicklich auf das Publikum übertrug. Sie vermochte es spielend leicht die Fans in ihren Bann zu ziehen, ohne aufdringlich zu wirken. Die Symbiose mit ihrer Band unterstrich diese Tatsache einmal mehr. Anne Marie wurde nicht müde ihre einzelnen Bandmitglieder zu loben, mit ihnen zu scherzen oder sie immer wieder vorzustellen. Der Charme, den sie währenddessen versprühte zeigte einmal mehr, dass Anne Marie durch ihre stetigen Charterfolge nicht abgehoben ist. Sie lachte, witzelte, machte sich über sich selber lustig und teilte sehr persönliche Momente mit dem Publikum. Dass ihr ihre Fans dabei besonders am Herzen liegen wurde zudem auch immer wieder deutlich.
Fast schon nebensächlich wirkte dabei die Tatsache, dass Anne Marie ihr ganzes Repertoire an Nummer Eins Hits auspackte. Von „Friends“ über „Alarm“ oder „Rockabye“ beinhaltete die Setliste sie alle. Und auch Schmuckstücke wie das schön ruhige „Heavy“ oder das explosive „Trigger“ durften an diesem Abend nicht fehlen. Mit „Do It Right“ entführte sie darüber hinaus noch einmal zu den Anfängen ihrer Karriere. Anne Marie zeigte sich stimmlich in absoluter Höchstform – obwohl sie mit einer leichten Erkältung zu kämpfen hatte. Ihre raue, kratzige und doch so sanfte Stimme wirkte absolut klangvoll und mitreißend. Als ganz großes Highlight entpuppte sich ihre Performance des Songs „Perfect To Me“. Bei diesem schaffte Anne Marie einen Gänsehautmoment nach dem anderen. Begonnen mit Videoeinblendungen von unter anderem Ed Sheeran, Shawn Mendes oder James Arthur kreierte Anne Marie eine fantastische Inszenierung des Songs und brachte einmal mehr das Thema Selbstliebe in den Fokus. Auch der Track „2002“ beinhaltete eine große Überraschung. Niemand anderes als Ed Sheeran, der am Schreibprozess des Songs beteiligt war, wurde im Refrain als männliche Stimme miteingespielt.
Musikalisch bot das Konzert einen hohen Genuss und auch Anne Maries Bühnenpräsenz wirkte mehr als passend. Die Sängerin tanzte über die Bühne, bot einige Karateübungen zur Show und befand sich immer ganz publikumsnah. Gerade weil Anne Marie des Öfteren über ihre Panikattacken und Angstzustände auf der Bühne offen gesprochen hat, war die Offenheit gegenüber Publikum und Band schön anzusehen. Der einzige Kritikpunkt an diesem Abend mag wohl die sehr kurze Spielzeit gewesen sein. Nach knapp einer Stunde kündigte Anne Marie mit „Friends“ ihren letzten Song des Abends an und kam danach nicht noch einmal auf die Bühne. Eine Zugabe blieb aus.
Insgesamt hat Anne Marie aber ein wunderschönes Konzert gegeben, bei dem jeder auf seine Kosten kam. Gerade die äußerst sympathische Art der Sängerin schaffte eine tolle Stimmung, die oftmals in großen Hallen wie dem Palladium selten zustande kommt. Anne Marie führte charmant durch das Konzert, das leider viel zu kurz war, aber musikalisch ein absolutes Feuerwerk darstellte. Den ungemeinen Spaß, den Anne Marie am Performen hat, hat man als Zuschauer ebenfalls und kann sich so der Musik vollkommen hingeben. Wie immer eine große Empfehlung!
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