Egal wie positiv oder negativ ein Gespräch ablief – in der Kneipenszene von Nashville wünschen sich Fremde stets viel Glück zum Abschied. Genau hier, in der unumstrittenen Weltstadt des Country, hat die australische Singer/Songwriterin Alex Lahey die Songs für ihr zweites Album geschrieben – der Titel funktioniert als Annekdote auf das friedliche Zusammenkommen in den Kneipen. Wo das Debütalbum “I Love You Like A Brother” vor knapp 2 Jahren aufhörte, macht “The Best Of Luck Club” konsequent weiter. Einen musikalischen Meilenstein sollte man daher nicht erwarten, dafür aber viele kleine Indie-Perlen, zu denen man hervorragend die Seele baumeln lassen kann.
Ganz dem Singer-Songwriter-Gedankentum verpflichtet, beschreiben die Songs alle die Stationen, durch die Lahey in den vergangenen Jahren durchschritten ist. Insbesondere Selbstzweifel, mentale Gesundheit und das Zusammenziehen mit ihrer Freundin werden immer wieder thematisiert. Dabei steigt das Album mit “I Don’t Get Invited To The Partys Any More” zackig ein, hier wird der sommerliche Sound von krachigen Powerriffs durchzogen, während Lahey über alte Zeiten sinniert. Ähnlich aufgebaut ist auch der zweite Song “Am I Doing It Right?”, “Interior Demeanour” ist dann dem Komplex von Mental Health zugewendet. Für die besten Songs braucht das Album einen kleinen Anlauf, doch dann gibt es mit “Don’t Be So Hard On Yourself” die Hymne, die man seinen besten Freunden in den schlimmsten Zeiten ans Herz legen möchte, bevor in “Unspoken History” vor kleinen Streichern und Klavier-Tupfern eine waschechte Ballade folgt, die dann durch das abgeklärte “Misery Guts” mit satten Riffs abgelöst wird, um in “Isabella” dann im Kate-Nash-Stil über hüpfende Klavier-Akkorde zu schwingen. Derart vielfältig präsentierte sich Lahey auf ihrem Debüt noch nicht – Die Songs machen aber richtig Laune!
Beeindruckend ist vor allem, dass Lahey alle Instrumente selbst spielt – sogar das Saxophon, das in “Don’t Be So Hard On Yourself” zentral wird und für schöne Kontrastmomente sorgt. Leider sackt das Album für die letzten drei Songs dann doch etwas ab, die Liebeslieder plätschern etwas uninspiriert vorbei. Dass Lahey das viel besser kann, beweisen die vorherigen Lichtblicke auf dem Album. Viel Glück wollen wir ihr trotzdem wünschen, denn das Album ist genau das, worauf man sich eingerichtet hat: Perfekt für die luftigen Sommermonate!
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Rechte am Albumcover liegen bei Dead Oceans.
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