Berq verzaubert Berliner Publikum durch sanfte Stimme mit tiefgründigen Texten

Im Jahr 2022 feierte Berq mit seiner ersten Single “Echo” seinen Durchbruch, und letztes Jahr folgte sein mit Spannung erwartetes Debütalbum. Seit Januar ist der Musiker auf ausverkaufter Tour – und wir hatten das Vergnügen, bei seiner Show in der Columbiahalle in Berlin dabei zu sein. Es ist ein irrer Gedanke, hier mit 3.500 anderen Fans zu stehen, während ich ihn vor etwa einem Jahr noch vor gerade einmal 30 Leuten bei einem kleinen Radioevent singen hörte. Damals war er ein weitgehend unbekannter Künstler, heute ist er auf dem besten Weg, ganz oben anzukommen.

Der Abend begann mit der aufstrebenden österreichischen Künstlerin Verifiziert, die mit ihrer energiegeladenen Popmusik wie ein Gefühlsverstärker wirkt. Ihre Musik verbreitet Glück, Euphorie und Entspannung. Besonders berührend war ihre Ansprache vor dem Song “Fliegen”, in der sie offenbart, dass man mit einer Essstörung niemals allein ist und dass es sich lohnt, für sich selbst zu kämpfen.

Nach einem kurzen Bühnenumbau war es dann endlich so weit: Das Licht erlosch, und anstelle der ersten musikalischen Töne ertönte eine Erzählerstimme, die die Fans ansprach. Für einen kurzen Moment dachte ich, es könnte Berqs Opa sein – es hätte perfekt gepasst. Er bat darum, Rücksicht aufeinander zu nehmen und die Show für alle so angenehm wie möglich zu gestalten. Zudem wies er darauf hin, dass das Konzert viele Lichtkontraste beinhalten würde und die Handytaschenlampen bitte ausbleiben sollten.

Und dann war der Moment gekommen: Die Menge begann zu kreischen, als die ersten Melodien von “Heimweg” erklangen. Es wurde still, und die Stille wurde nur von Berqs Stimme und der Musik seiner Band durchbrochen. Es war einer dieser magischen Momente, in denen man spürt, dass alle wirklich zuhören.

Die fast melancholische Stimmung wurde immer wieder von Berqs Kommentaren aufgelockert. Nach den ersten Songs bemerkte er, dass sein Team mit allen Konzertlocations gesprochen hatte, um sicherzustellen, dass genügend Wasser bereitstand, um das Umkippen junger Fans in den ersten Reihen zu verhindern. Er verstand die Wichtigkeit für die Fans diesen Platz zu verteidigen.Es gab viele Momente, in denen wir einfach den Augenblick genießen sollten, aber auch Songs wie “Rote Flaggen”, bei denen alle lauthals mitsingen konnten – ein fantastischer Mix, den er uns bot.

Trotzdem muss ich anmerken, dass ich nach den vielen TikToks etwas mehr Interaktion mit den Fans erwartet hatte, wie in den Shows zuvor. Leider war er seit einigen Tagen krank und hatte am Konzerttag das erste Mal wieder etwas gegessen, was die Energie etwas dämpfte. Begleitet wurde er von einem sechsköpfigen Live-Ensemble, das zusammen mit den ablaufenden Backtracks das musikalische Fundament bildete, über das Berq mit seiner bezaubernden Stimme sang. An seinen typischen Stellen gab es einige Voice Cracks, die ihn noch lebendiger und menschlicher erscheinen ließen.

Und zu guter letzt wurde der virale Hit “Rote Flaggen” gespielt, bevor er die Menge erneut aufforderte, laut mitzusingen. Selbst die, die nicht mitsingen wollten, trugen dazu bei, die Halle zum Beben zu bringen. An diesem Abend fehlte es an nichts: Berq zauberte mit seinem Ensemble in 80 Minuten Showtime einen unvergesslichen Abend, der lange im Gedächtnis bleiben wird. Jetzt sitze ich hier am Schreibtisch und tippe diese Zeilen, während ich mit einer post-Concert-Depression kämpfe. Am liebsten würde ich mich in den Zug nach Hamburg setzen, denn dort spielt er heute Abend.

Und so hört sich Berq an:

Die Fotorechte liegen bei Marla-Tabea Kästle

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