Kane Brown, Carlswerk Victoria Köln, 27.01.2023

Kane Brown Carlswerk Victoria Cologne Minutenmusik

Zu Kane Brown fielen mir in der Vergangenheit einige Stichpunkte ein – Radiohits, Lockdown-Hymne, blackbear Feature, Khalid Single. Dass Kane Brown aber eigentlich einer der aktuell erfolgreichsten Country Sänger ist, hatte ich bislang nicht auf dem Schirm gehabt. Umso gespannter war ich auf sein Konzert am 27.01.2023 im Carlswerk Victoria, Köln.

Bei unserer Ankunft machten sich direkt zwei Dinge bemerkbar: einerseits gab es einige Konzertbesucher*innen, die dank eines bezahlten VIP Tickets früheren Einlass zum Konzert erhalten hatten und es gar nicht gerne sahen, wenn man sich neben oder gar vor sie stellte. Zum anderen erfüllte das Publikum ein Klischee, mit dem wir gar nicht gerechnet hatten: Cowboyhüte! Während an diesem Abend sämtliche Altersgruppen vertreten waren, trug ein Großteil der vorderen Reihen tatsächlich auffällige Cowboyhüte zum Konzert. Für jemanden wie mich, der zum ersten Mal ein Konzert dieses Genres besuchte, wirkte dies einerseits etwas befremdlich, aber andererseits auch wie eine wundervolle, gemeinschaftliche Atmosphäre.

Als Support Act an diesem Abend waren Restless Road dabei – ein junges Trio, das optisch zunächst an die Jonas Brothers erinnerte. Doch als die drei Musiker die ersten Töne ihres Openers „Sundown Somewhere“ zum Besten gaben, war klar, dass man es hier mit einer unglaublich talentierten Band zu tun hatte. Nur mit ihrem Gesang und drei Gitarren auf der Bühne, faszinierten Restless Road das Kölner Publikum. Die junge Countryband aus Nashville hatte sich 2013 im Rahmen der amerikanischen TV-Show The X Factor gegründet und seitdem gemeinsam Musik gemacht. Vor allem das harmonische Zusammenspiel ihrer drei unterschiedlichen Gesangsstimmen bildete einen unvergesslichen Auftritt. Als die drei Bandmitglieder Zach Beeken, Garret Nichols und Colton Pack dann auch noch Lewis Capaldis „Someone You Loved“ und einige alte Country Klassiker coverten, hatten sie die Begeisterung des Publikums vollends auf ihrer Seite.

Im Anschluss war es dann Zeit für den Star des Abends: Kane Brown. In diesem Fall passt „Star“ tatsächlich als perfekte Beschreibung, denn im Gegensatz zum akustischen Voract, fuhr Kane Brown direkt größere Geschosse auf. Vorbei war die kuschelige Atmosphäre von Restless Road – nun war es an der Zeit für laute Gitarrenriffs und Rock’n’Roll, denn der 29-jährige Sänger trat mit einer fulminanten, sechsköpfigen Band auf die Bühne. Die Setlist bot dabei eine abwechslungsreiche Mischung aus Pophits (wie die Single „Be Like That“ mit Khalid), langsameren Stücken („Thank God“) und waschechten Countrysongs („Like I Love Country Music“). Insbesondere der Track „One Mississippi“ seines aktuellen Albums „Different Man“ blieb dabei als hartnäckiger Ohrwurm im Gedächtnis.

Energiegeladen boten Kane Brown und seine Band ein mitreißendes Zusammenspiel, das nicht nur uns, sondern auch den Rest des Kölner Publikums vollständig in seinen Bann ziehen konnte. In sympathischen Ansagen erzählte der Sänger außerdem von seiner schwierigen Kindheit und wie Musik ihm dauerhaft die Kraft gegeben hatte, diese zu überstehen. In einem unterhaltsamen Medley coverte er Tracks wie „Stand by Me” und “Crank That (Soulja Boy)”, ehe er das Hit-Feature „Memory“ zum Besten gab, das er 2021 mit dem amerikanischen Sänger und Produzent blackbear veröffentlicht hatte. In diesem Track thematisierten die beiden Musiker wie sie durch dauerhafte Ablenkung und Reizüberflutung versuchen, vor ihren Depressionen und inneren Leere zu fliehen. Ein absoluter Gänsehaut-Moment!

Doch auch der Spaß kam an diesem Abend nicht zu kurz: Kane Brown bat das Publikum, sich für manche Songs ein krasseres Bühnenbild vorzustellen, da er normalerweise heftige Flammen und Konfettikanonen bei seinen Shows dabeihätte. In Anbetracht der Tatsache, wie heftig seine Liveband den gesamten Abend über musikalisch anheizte, konnten wir uns dieses Szenario bestens vorstellen! Für den Song „Famous Friends“ kamen schließlich noch einmal Restless Road auf die Bühne, die ihren Durchbruch (laut eigener Aussage) vor allem Kane Brown zu verdanken hatten. Glückliche Gesichter auf und vor der Bühne rundeten den Abend ab.

Wenn wir nun an Kane Brown denken, denken wir vor allem an ein bestimmtes Stichwort: grandios! Denn die Show des Sängers war jetzt schon ein absolutes Konzerthighlight 2023, das wir so schnell nicht vergessen werden.

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