Macklemore, Palladium Köln, 01.05.2018

Über acht Jahre lang haben Macklemore und Ryan Lewis gemeinsam Musik gemacht und Erfolge über Erfolge feiern dürfen. Mit ihrem Debütalbum „The Heist“ erlangten sie Goldstatus, ihre Musikvideos räumten bei den MTV Video Awards ab und das Duo durfte unzählige Fans auf der ganzen Welt live beglücken. Ende des letzten Jahres hat Macklemore mit „Gemini“ sein erstes Solo-Album nach der Zusammenarbeit mit Ryan Lewis veröffentlicht und damit nun das ausverkaufte Palladium in Köln beglückt. Und das gleich zwei Mal!

Dass Macklemore an diesem Abend nun ohne Ryan Lewis auf der Bühne performte, merkte man im Grunde gar nicht. Bei Live Auftritten stand Macklemore selber schon immer im Rampenlicht, Ryan Lewis bewegte sich eher im Hintergrund. Und auch wenn die Kritiken für Macklemores Album „Gemini“ ohne den Fadenzieher Ryan Lewis nur durchwachsen ausfielen, konnte Macklemore live an alte Auftritte und Erfolge anknüpfen. Der Rapper präsentierte sich nicht nur als äußerst dankbar, sondern nahm sich wie immer viel Zeit für Interaktionen mit dem Publikum und die eine oder andere wichtige Botschaft. Das hier jemand auf der Bühne stand, der absolut in der Musik aufgeht und jede Minute in vollen Zügen genießt, war kaum zu verstecken.

Musikalisch lud Macklemore zu einer Reise aller bisher veröffentlichten Platten ein. So stimmte er sowohl Klassiker wie „Can’t Hold Us“, Features wie den Rudimental Song „These Days“ und etliche Variationen der besten Songs seines aktuellen Albums „Gemini“ an. Er inszenierte sich bei jedem Song neu, steckte viel Energie in die Songs und ließ die Lyrics für sich sprechen. Dass der Rapper, der immer gerne etwas aufmüpfig redet, eine recht feinfühlige Seite an sich hat, wurde durch Balladen wie „Same Love“ deutlich. Und gerade das macht einen Großteil der Musik von Macklemore auch so besonders. Hier werden nicht irgendwelche frauenfeindlichen, menschenverachtenden Lyrics aneinandergereiht, sondern wichtige und vor allem aussagekräftige Botschaften und Lebenserfahrungen. Dass das Publikum vor allem bei Songs wie „Thrift Shop“ absolut außer Rand und Band war, dürfte auch kein Wunder sein. Generell herrschte eine tolle Stimmung im Publikum, die Interaktion zu Macklemore stimmte und dieser verwandelte das Palladium im Handumdrehen in eine Partymeile der Extraklasse.

Unterstützt wurde diese fulminante Setlist durch ein ebenso ansehnliches Bühnenbild. Hier setzte Macklemore auf weniger ist mehr, verzichtete auf die großen Effekte und eine allzu beladene Bühne. Mit lediglich zwei Tänzerinnen, einer LED Wand und seiner Band macht er die Bühne zu seinem Zuhause. Die Show ließ sich daher durchaus als sehr eindrucksvoll und energievoll bezeichnen. Seine Band bestand aus hochkarätigen Musikern, die vor allem stimmlich mehr als überzeugen konnten.

Das Wort Perfekt sollte in diesem Zusammenhang wohl auch nicht fehlen dürfen. An dieser Stelle stellt sich allerdings die Frage, ob das Ganze nicht zu perfekt war. Macklemore betonte an diesem Abend unzählige Male wie toll es sei in Köln, Deutschland aufzutreten, wurde nicht müde die Deutschen bis in den Himmel zu loben und sogar zu betonen, Köln sei die Lieblingsstadt seiner Tochter. Hier hätte es dann vielleicht gereicht diese Tatsache nur einmal zu erwähnen.Sehr witzig zu beobachten waren zudem die unzähligen Outfitwechsel des Sängers, der damit wohl die Rekorde von Britney Spears oder Lady Gaga locker toppen konnte.

Insgesamt hat Macklemore im Palladium erneut bewiesen, wo seine Erfolge herkommen und das man ihn nicht umsonst als Weltstar bezeichnet. Seine Show war großartig von der ersten bis zur letzten Minute, auf der Bühne stand jemand, der noch richtig Spaß am Musik machen hat und vor allem jemand der noch versucht Werte weiterzugeben. Schlussendlich einfach nur ein sehr beeindruckendes Konzerterlebnis!

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Weitere Live-Auftritte:

26.05.2018 – N-Joy Starshow / Hannover

27.05.2018 – 1Live Popfest / Gelsenkirchen

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