Auch in diesem Jahr hat der Veranstalter Goldmucke im Biergarten Vier Linden wieder ein abwechslungsreiches Sommerprogramm zusammengestellt, dass neben Filmvorführungen, Quiz-Events und Konzerten für jede*n gutes Entertainment bereit hält. Am vergangenen Freitag hat es auch uns in den Düsseldorfer Südpark verschlagen, um dem Konzert von Maeckes beizuwohnen.
Maeckes, der zuletzt sein „gitarren album“ releast hat und ab November auch wieder eine Tour in den Hallen dieser Republik spielen wird, hat den Sommer damit verbracht auf kleinen bis mittelgroßen Festivals zu spielen und das lediglich mit Gitarre und Beats von seinem Smartphone. Wer unterhalten kann, den nötigen Witz und Charme für sein Publikum mitbringt, der braucht auch nicht viel mehr. So jedenfalls erlebten wir das Konzert beim Vier Linden Open Air. Nach einem Warmup durch den lokalen Düsseldorfer Rapper Surprise, der mit seiner sympathischen Art sicher den einen oder anderen Fan gewinnen konnte, betrat Maeckes gegen 20:30 Uhr die Bühne und sollte insgesamt ein 90-minütiges Set spielen. Nach dem Intro betrat der Rapper, der neben seiner erfolgreichen Karriere mit den Orsons inzwischen auf eine beachtliche Zahl an Soloalben zurückblicken kann, die Bühne. „Bevor es losgeht, muss ich euch erst einmal meine Bucketlist vorstellen“, verlautete der Künstler und schon ging es direkt rein in den gleichnamigen Song. Während der ersten 75 Minuten des Sets verging die Zeit schnell, denn Maeckes bot ein schönes Repertoire aus Songs vom neuen Album, aber auch von den allseits beliebten „POOL“ und „TILT“. Auch auf den „Graustufenregenbogen“ mussten alle Fans, die schon ganz lange dabei sind, nicht verzichten. Ein Highlight für alle Freunde und Feinde des Kapitalismus war sicherlich „Dein Name“. Dabei konnte sich jeder Fan mit dem nötigen Kleingeld ein ganz persönliches Liebeslied von Maeckes kaufen – mit Erwähnung des eigenen Namens. Natürlich nur so lange, bis das eigene finanzielle Gebot von einer anderen Person aus dem Publikum überboten wurde. Der Mensch liebt den Wettkampf und natürlich ereiferte sich schnell ein gegenseitiges Überbieten, was dazu führte, dass Maeckes jedes Mal während des Songs unterbrechen musste mit den Worten „Oh, das tut mir jetzt aber leid. Jetzt wurdest du so kurz vor dem Refrain überboten. Aber so ist der Kapitalismus!“. Ein Riesenspaß fürs Publikum, besonders in dem Moment, in dem mehrere Annas sich gegenseitig überboten – so dass der gleiche Song mit gleichem Namen noch einmal von vorne angestimmt werden musste. Ob dem Publikum bei diesem unterhaltsamen Tanz ums goldene Kalb manche Absurdität des kapitalistischen Systems bewusster geworden ist, sei einmal dahingestellt. Ein großer Spaß war es alle Male.
Aber das ganz große Highlight des Maeckes Konzertes war es noch nicht, denn das Ende des Sets bot noch einmal eine Überraschung. Denn mit „Partykirche“ drehte der Künstler zum Ende noch einmal komplett auf und das Publikum ging voll mit – inklusive Pogo und Wall of Death. Nach dem Song ließ sich Maeckes gebührend abfeiern. Ich hatte in dieser kleinen süßen Location in einem Biergarten, bei relativ mäßigen Besucherzahlen, mit viel gerechnet. Aber nicht mit einer Wall of Death. Das zeigt allerdings einmal mehr – es braucht nicht viele Leute, um eine Party zu starten. Ein weiteres Highlight war die 23(!) minütige Zugabe, die Maeckes einfach locker einleitete mit den Worten „Ich muss genau um 22 Uhr aufhören. Ich versuche jetzt noch so viele Songs wie möglich zu spielen!“
Und genau so setzte er es um. Um Punkt 22 Uhr war nach 90 Minuten Schluss. Als Fazit für dieses Konzert zitiere ich einfach mal Die Orsons mit ihrem Song „Jetzt“: „Sollten unsere Kinder irgendwann mal meckern, früher war alles viel besser – dann meinen sie damit jetzt.“
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Foto von Melvin
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