Die „Modus Mio“ Playlist ist eine der erfolgreichsten Deutschrap-Playlists auf Spotify und wird wöchentlich von über 750.000 Fans abgespielt. Nun hatten die Hörer bei zwei Terminen in Deutschland auch endlich die Chance, die Shooting-Stars der Playlist bei einem gemeinsamen Event live zu sehen: Mit Luciano, Nura, Bausa, Trettmann und Rin holte Spotify am Freitag in Berlin und am Samstag in Dortmund ein paar echte Deutschrap-Hochkaräter auf die Bühne. Wir waren in der Warsteiner Music Hall in Dortmund dabei und haben uns das Mini-Festival aus nächster Nähe angeschaut.
Als Erster betrat Bausa die Bühne und eröffnete mit einem eher kurzen Set und seinen Hits „Casanova“, „Was du liebe nennst“ und „Vagabund“ die Show. Innerhalb von Sekunden schossen etwa 200 Handys in die Höhe und gerade die jüngeren Fans, die das Publikum ohnehin dominierten, grölten seine Texte lauthals mit. Trotz nerviger Handy-Wand in den ersten Reihen tat das der Stimmung aber dennoch keinen Abbruch und Bausa konnte der Crowd bereits ordentlich einheizen.
Nach einer kurzen Pause ging es auch schon weiter mit dem nächsten Act: Luciano. Der Rapper, den man vor allem durch Songs wie „Meer“ oder „Ballin“ kennen dürfte, hatte zwar keinen anderen Spruch als „Macht mal Lärm, Dortmund“ drauf, verbreitete aber dennoch gute Stimmung und war durch sein recht kurzes Set auch ziemlich schnell wieder von der Bühne verschwunden.
Als einzige Frau im Line-Up durfte als nächstes Nura von SXTN einige Songs zum Besten geben. Eröffnete sie ihr Set noch mit einem der wohl bekanntesten SXTN-Songs – „Ich bin schwarz“ – folgten danach fast ausschließlich Solo Songs, bei denen sie von ihren Feature-Gästen unterstützt wurde. So kam für den Song „Chaya“ kurzerhand Trettmann mit auf die Bühne und sogar SAM ließ es sich nicht nehmen, seinen Part im gemeinsamen Song „babebabe“ zu performen. Zum Abschluss von Nuras Set gab es sogar noch eine Premiere: Ein neuer Remix von „Chaya“ brachte nochmal Nuras Crew auf die Bühne und die Menge zum Tanzen.
Ungeduldig warteten die meisten Besucher bereits auf die beiden letzten Acts, denn es war wohl während des ganzen Abends kein Geheimnis, dass ein Großteil der Crowd vor allem wegen Trettmann und Rin gekommen war. Nach erneuter Pause hatte das Warten jedoch endlich ein Ende und Trettmann betrat – selbstverständlich begleitet von KitschKrieg-Beats – die Bühne. Schon nach wenigen Minuten bildeten sich die ersten Moshpits und spätestens bei Songs wie „Knöcheltief“, „Billie Holiday“ und „Grauer Beton“ gab es für das Publikum kein Halten mehr. Als äußerst textsicher zeigten sich die Fans ebenfalls beim neuen Song „Standard“, bei dem das passende Video während des Auftritts im Hintergrund lief und die anderen Interpreten somit wenigstens virtuell anwesend waren.
Gegen 21 Uhr war es dann endlich so weit: Headliner Rin kaum auf die Bühne und lieferte eine ordentliche Show ab, die spätestens bei seinem Hit „Bros“ nochmal die ganze Halle zum Tanzen brachte. Auch Kollegin Nura kam nochmal zum Stagediven auf die Bühne, während Rin einen Song nach dem anderen performte. Fehlen durfte natürlich auch der Track „Dior 2001“ nicht, den er zum Schluss, nachdem er sich eigentlich schon verabschiedet hatte, gleich noch ein zweites Mal spielte.
Fazit des Abends: Gelungene Sets, anstrengendes aber stimmungsgeladenes Publikum, gute Künstler-Auswahl und definitiv mal eine andere Art von Rap-Konzert. Denn wann bekommt man schon mal die Möglichkeit – außerhalb von Festivals – so viele Rapper an einem Abend zu sehen?
Und so hört sich das an:
Bild: Trettmann; Foto von Emilia Knebel
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