Lange war es still um Mona aus Nashville, Tennessee. Zuletzt 2011 hatte die damals noch vierköpfige Rockband im Kölner Gebäude 9 gespielt. Dieses Frühjahr führte der Weg endlich wieder zurück nach Deutschland und auch in die Stadt am Rhein. Die augenscheinlichste Veränderung der vergangenen fünfeinhalb Jahre liegt in der Konstellation der Gruppe: Während Vince Gard, der Mann am Schlagzeug, zwischenzeitlich durch Justin Wilson ersetzt wurde, hat man die Band außerdem um ein weiteres Mitglied ergänzt. Mit Alex Lindsey ist der Bruder des Bassisten Zach als zusätzlicher Gitarrist hinzugekommen.
Musikalisch sind Mona ihrem Stil, einem Mix aus rockig-fetzigen Songs und lebhaften Balladen, die oftmals einen hymnenhaften Charakter tragen, weitestgehend treu geblieben. Anzumerken sei, dass sicherlich zwei Drittel der im MTC gespielten Songs bereits 2011 im Programm waren – Songs, die einfach überzeugen und wirklich schnell zum Ohrwurm werden. Dabei konnten die gepielten Nummern von der aktuellen EP so manchen Song des kommerziell wenig erfolgreichen zweiten Albums “Torches & Pitchforks” (2013) jedoch leicht übertrumpfen. Gerade “In The Middle”, das Titelstück der EP, überzeugte sehr. Auf vom bisherigen Mona-Stil abweichende neuere Songs wie “Us & Them” verzichtete man allerdings.
Aktuelle EP “In The Middle”.
Ein Schwerpunkt lag weiterhin auf dem Debütalbum, das nach wie vor qualitativ unerreicht ist. Bei der davon stammenden Single “Teenager” durfte ein Fan, der mit einem Schild auf sich aufmerksam machte, sogar die Rhythmusgitarre von Sänger Nick Brown übernehmen, was für gute Stimmung im nicht gerade rappelvollen MTC sorgte. Dass der Frontmann mit dem durchaus angemessenen, aber nicht unbedingt euphorischen Applaus des Publikums zwischen den Liedern nicht voll und ganz zufrieden war, hätte er sich allerdings nicht so offensichtlich anmerken lassen müssen. So endete der Hauptteil des durchaus guten Konzertes auch ziemlich abrupt und die Band verließ die Bühne recht geschwind. Der anhaltende Ruf nach Zugaben holte Mona jedoch zurück und so gab es noch drei Songs zu hören, darunter den vielleicht eindrucksvollsten Live-Song im Repertoire der Band, “Shooting The Moon”, ebenfalls von ihrem Debüt-Album. Nick Brown stieg sogar von der Bühne und sang einen Großteil des Liedes mitten im Publikum, während die Band damit beschäftigt war, den Laden riffgewaltig auseinanderzunehmen. Das stimmte wieder veröhnlich.
So ging ein Abend zu Ende, an dem nicht alles passte, aber doch das große Potenzial dieser Band deutlich wurde. Die Wahl der Vorgruppe “October Drift” erschien indes etwas ungewöhnlich, da die Band doch um einiges härter als der Hauptact klang und die oft ausdruckslosen Gesichter der Musiker durchaus verstörend wirken konnten.
Es bleibt die Spannung, ob Mona mit ihrem hoffentlich bald erscheinenden dritten Studioalbum an alte Erfolge werden anknüpfen können.
So hört sich das an:
Mona: Website / Facebook / Twitter
October Drift: Website / Facebook / Twitter
Fotos von Mona / Bright Antenna Records.
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