Siamese, Gebäude 9 Köln, 17.01.2025

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Die erste große Headline-Show von Siamese in Köln war für viele Konzertgänger*innen das erste Konzert im neuen Jahr. An einem Freitagabend bei Temperaturen um den Gefrierpunkt warteten die Fans vor dem Gebäude 9. Wer versuchte, einigermaßen warme Füße zu bewahren, wählte dementsprechend dicke Docs und ein extra Paar Wollsocken. Dankbar für das zahlreiche Erscheinen begrüßte Sänger Mizra Radonjica jede Person in der Schlange 30 Minuten vor Einlass mit Handschlag, denn schon lange schrieb dieses Konzert der „Elements“-Tour ausverkauft. Na das erwärmte direkt die Herzen.

Auch wenn der Türsteher beim Einlass versicherte, dass es schön warm in der Halle sei, es wurde schließlich die ganze Zeit geheizt, taute das Publikum nur langsam auf. Die Support-Bands der Tour hatten hier also im wahrsten Sinne des Wortes zur Aufgabe, die Menge anzuheizen. Obwohl der Name Cold Culture erstmal was anderes erwarten lässt, wärmte der Opener des Abends die Fans gut auf. Das Quartett kommt wie auch der Haupact aus Dänemark und interagierte wie Siamese später reichlich mit der Menge. Zugegebenermaßen führten Aufforderungen zum Springen mit durchgefrorenen Füßen zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Cold Culture jedenfalls präsentierten in abgestimmten Techware-Outfits einen aalglatten Sound spannender Songs. Der Einsatz von Effekten auf den Vocals untermalte den eindrucksvollen Gesang des Frontmannes Mads Zelasny. Ein gewisser Einfluss von Bad Omens fiel auf. In Erinnerung blieben die zahlreichenden „wow“-Momente nach überraschenden härteren Sequenzen mit Shouts.

Weniger glatt poliert und deutlich wuseliger performten Chaosbay auf dem bisschen Bühne, was neben dem monströsen Drumkit vom Headliner zur Verfügung stand. Für Siamese fungierte das anschließend zusätzlich als zweite Ebene, auf der die Musiker neben dem Schlagzeuger spielen konnten. Folglich war beim Mainsupport der Name Programm: Zu viert mag es vielleicht eng gewesen sein, die Berliner Musiker ließen sich dadurch aber keineswegs einschränken. Sofort ließ sich auch das Publikum mitreißen. Es wurde mit kribbelnden Füßen getanzt und gesprungen, ziemlich genau in der Mitte der Location trafen sich Freunde des Moshens und die Menge war erstaunlich textsicher- nicht nur bei dem The Police Cover „Message In A Bottle“. Spätestens jetzt war die ganze Crowd schließlich gut aufgewärmt. Musikalisch fügten sich Chaosbay mit ihrem progressive Metalcore also perfekt in den Abend.

Unsere Stars des Abends sind nunmal bekannt für die Wurzeln im Metalcore, die in alle erdenkliche Richtungen sprießen. Das Set von Siamese war so abwechslungsreich und kontrastreich, dass das Konzert gefühlt viel zu schnell vorbei war. Das Quartett spielte allerdings ganze 18 Lieder plus Soli und sympatischer Anekdoten. Im Kontrast zu den Musikgenres dieser Tour stach übrigens auch die Pre-Show Setlist mit Backstreets Boys und Britney Spears heraus. Das macht einfach Spaß. Siamese, das sind neben Frontmann Mizra, Gitarrist Andreas Krüger, Bassist Marc Nommesen, Drummer Joakim Stilling und der „guy looking like a stand-up comedian“ Violonist Christian Lauritzen, genossen zusammen das Konzert. Die Musiker sind seit Ewigkeiten beste Freunde, deshalb legte Mizra großen Wert darauf, alle anständig vorzustellen.

Nach der Show quatschten alle Bandmitglieder spürbar überwältigt mit den Fans. Es war in der Tat ein überwältigender Auftakt des Konzertjahres 2025. Zwischen Club-Vibes beim Drum & Bass Intro und klassischen Metalcore-Moshpits war alles dabei. In Kürzester Zeit fing die Menge an zu schwitzen und das zusätzliche Paar Wollsocken zu bereuen. Die Band spielte so ziemlich alle Hits der letzten drei Alben. Die einzige Verschnaufpause bot sich während der stripped Version von „Rather Be Loney“, die Sänger und Gitarrist in der Mitte Ihrer Fans spielten. Siamese kombinierten bei ihrem Auftritt Professionalität, jede Menge Spaß sowie mitreißende Songs. Nebenbei verzauberten die Dänen ihr Publikum selbstverständlich mit den Geigen-Melodien.

Übrigens landete „Elements sogar mit in unseren Redaktionscharts 2024.

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Und so hört sich das an:

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Siamese Live 2025

19.01. – Blauer Salon Dresden
20.01. – Viper Room Viper Room Wien (AT)
23.01. – Sedel Luzern (CH)
24.01. – Hansa 39 München
26.01. – Hirsch Nürnberg
28.01. – Das Bett Frankfurt
29.01. – Im Wizemann Stuttgart
30.01. – Sputnikhalle Münster
31.01. – Musikzentrum Hannover
08.02. – Poppodium Volt Sittard (NL)
09.02. – Kaiserkeller Hamburg

Foto von Lucie.

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