Silversun Pickups, Capitol Club Düsseldorf, 30.10.2016

Wie ein Abend mit netten Freunden – so fühlt sich ein Konzert der Silversun Pickups an. Die vier Indie-Rocker aus Los Angeles waren am vergangenen Sonntag beim Düsseldorfer New Fall Festival im Capitol Club zu Gast.

Zunächst betrat aber Lucy Dacus mit ihren drei Bandmitgliedern die Bühne. Die Musik der amerikanischen Singer-Songwriterin lässt sich irgendwo zwischen Indie-Rock und Country einordnen und es verwundert nicht, dass sie sich in den USA bereits einen gewissen Status erarbeitet hat. So schüchtern sie bei ihren Ansagen auch wirkte, so sehr konnte sie mit ihrer starken Stimme überzeugen. Eine absolut passende Einstimmung auf das kommende Konzert!

Die Silversun Pickups eröffneten ihre Show mit dem Song „Cradle“, der auch als Opener des aktuellen Albums „Better Nature“ dient. Es folgte eine gelungene Mischung aus den vier bisher veröffentlichten Studioalben, sodass die musikalische Bandbreite gut zur Geltung kam. Während die älteren Stücke eher vom düsteren Rock und harten Gitarrenriffs leben, wirken die neueren Songs verspielter und schlagen gerade durch den verstärkten Einsatz von Synthesizern eine neue Richtung ein. Doch das, was die Konzerte der Silversun Pickups eigentlich so einzigartig macht, ist gar nicht unbedingt die Musik, sondern die sympathische und authentische Art der Band. Schon zu Beginn der Show gab es erste technische Probleme mit dem Mikro von Frontmann Brian, bis die Technik schließlich versagte und das Publikum für einen Song komplett auf dessen Stimme verzichten musste. Kein Problem für den Sänger, denn bis auf ein paar verzweifelte Blicke zum rettenden Roadie ließ er sich nicht beirren und sang einfach gut gelaunt weiter. Danach wendete sich das Blatt, das Publikum konnte nun alles hören, Brian sich selbst aber nicht mehr. Sein Kommentar „Macht ja nichts, ich hab mich schon oft genug gehört!“ Überhaupt wurde ständig mit dem Publikum interagiert: hier ein Zwinkern in die Menge, dort ein Fingerzeig auf einen einzelnen Fan, Plänkeleien und Smalltalk mit der ersten Reihe genauso wie mit den Roadies. Das alles wirkte aber keinesfalls aufgesetzt, sondern durch und durch ehrlich, vor allem als Bassistin Nikki vor ihrem längeren Gesangssolo im Song „Circadian Rhythm (Last Dance)“ sichtbar nervös wurde. Doch weder diese Nervosität noch die Spielereien mit dem Publikum schadeten der musikalischen Qualität. Im Gegenteil, hier kann man wirklich von einem Gesamtpaket sprechen, das gerade durch dieses Zusammenspiel so ein schönes Konzerterlebnis ergibt.

So hört sich das an:

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Foto: Claire Marie Vogel

 

 

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