Mit ihrem ungemein einnehmenden Songwriting zwischen Southern Rock und Indie konnten die Glorious Sons in ihrem Heimatland Kanada längst große Erfolge einfahren. In Europa läuft es noch nicht ganz so rund, wie auch das sehr leere Luxor an diesem Abend zeigt. Schade eigentlich, denn auf ihren beiden Alben bewies die Band bisher einen guten Riecher für spaßige Rock-Songs!
Eröffnet wird die Show von der Münchener Band Fuck Yeah! An diesem Abend ist das wohl leider kein angenehmer Job, der Großteil des Publikums tummelt sich noch gemütlich an der Bar, gerade ein Mal eine Handvoll Menschen schafften es vor die Bühne. Mit ihrem Underground-Rock legen die Musiker einen technisch guten Auftritt hin, so ganz will der Funke aber leider nicht überspringen.
Zur Hauptband trauen sich die Fans dann immerhin näher an die Bühne. Dort bieten die Kanadier ihnen im Folgenden eine sehr energiegeladene Show, besonders getragen vom Sänger Jay Emmons, der kaum an sich halten kann und unentwegt über die ganze Bühne hüpft. Diese Euphorie überträgt sich gleich aufs Publikum und sorgt in der ersten Reihe für drei Konzertbesucher-Stereotypen: die Tänzerin, den Headbanger und den Neben-dem-Takt-Klatscher. Überraschend bleibt dabei wohl, dass sie dieses Konzept strikt das ganze Konzert über beibehalten, das heißt, dass der Headbanger auch mal bei Balladen alles gibt und der Klatscher natürlich auch in den Pausen zwischen den Songs den Takt weiterklatschen will. Generell ist die Stimmung im Luxor super, die Glorious Sons präsentieren eine beeindruckende Setlist mit rund 22 Liedern und spielen damit eigentlich fast alle bisher veröffentlichten Songs. Besonders gelungen sind dabei aber wohl zwei Cover: “Praise You” von Fatboy Slim in einem Rock-Gewand, was mindestens genau so viel Spaß macht wie das Original! Für die allerletzte Zugabe wagt sich die Band gar an einen der größten Songs aller Zeiten – “Gimme Shelter” von den Stones. Und tatsächlich, auch den haben sie nicht verhunzt und so wird dieser Abend mit einem Gitarrengewitter abgerundet. Generell können die Songs überzeugen, das Publikum vergoldet aber besonders “Everything Is Alright” mit inbrünstigen Chören, die auch nach dem Verhallen der Instrumente nicht verklingen. Genau wegen solcher Momente lohnen sich Konzerte immer wieder. Kommen wir nun zum allergrößten Manko des Abends: dem Sound. Leider ist die Abmischung sehr ungünstig für die Band, der Gesang geht dermaßen unter den Gitarren unter, dass man die wirklich wunderschöne Stimme von Jay Emmons teils nur erahnen kann.
Sehr schade, denn generell konnten uns die Glorious Sons von ihrer Stärke als Live-Band überzeugen! Wir hoffen daher, dass sie auch mal vor größerem Publikum spielen werden, da sie sich auch einfach perfekt für sommerliche Festival-Nachmittage anbieten!
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