The Temperance Movement, Luxor Köln, 17.12.2016

The Temperance Movement / Shoreditch / Shot by Rob Blackham www.blackhamimages.com /Earache Records

Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr war kurz vor Weihnachten die britische Bluesrock-Band The Temperance Movement im Kölner Luxor zu Gast. Mit dabei war eine Vorband, die man keinesfalls verpassen durfte!

Während beim Konzert im vergangenen Februar Factory Brains aus Schweden als Support Act zu überzeugen wussten, sorgten dieses Mal The Graveltones dafür, dass das Publikum gut in Stimmung kam. Jimmy O (Gitarre, Gesang) und Mikey Sorbello (Schlagzeug) stammen ursprünglich aus Australien, haben sich aber erst vor ein paar Jahren in London getroffen und dann innerhalb kürzester Zeit beschlossen, zusammen Musik zu machen. Unter anderem waren sie schon als Vorband für The BossHoss und die kalifornische Rock-’n’-Roll-Band Rival Sons engagiert. Mit The Temperance Movement sind sie bereits vor ein paar Jahren getourt. Die Kombination der beiden Bands funktioniert wunderbar. Mit einigen Krachern und wenigen ruhigen Momenten im Gepäck wussten Jimmy und Mikey ganz genau, worauf es ankommt, wenn man ein Publikum innerhalb einer halben Stunde von sich überzeugen will. Ihr Auftritt war vor allem energiereich. Durch ihr knackiges, kurzweiliges Set ernteten die beiden viel Sympathie und Interesse bei den Zuhörern, wie man auch nach dem Konzert am Merchandise-Stand feststellen konnte. Im Februar spielen The Graveltones ihre eigene Tournee in Deutschland.

So hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?v=3MGXu0Fm1GA

Bei ihrem letzten Konzert in Köln hatten The Temperance Movement gerade ihr zweites Album „White Bear“ veröffentlicht. Matt White war soeben der Band beigetreten und hatte den ehemaligen Gitarristen Luke Potashnick ersetzt, der die neue Platte zwar noch eingespielt, die Band dann aber vor der Tournee verlassen hatte. Nun, ein knappes Jahr später, führte es die Band erneut in die Domstadt. Wenn auch das Februar-Konzert per se kein schlechtes war, sorgte der üble Sound damals leider für einen getrübten Eindruck. Dieses Mal war der Sound allerdings spürbar besser, was zu einer wirklich guten Stimmung, vor allem im vorderen Bereich des Raumes, führte. Die Band schien großen Spaß auf der Bühne zu haben, gerade Bassist Nick Fyffe grinste unentwegt. Mit Mikey Sorbello von den Graveltones am Schlagzeug war die Rhythmus-Fraktion neu aufgestellt. Nach dem neulichen Weggang von Drummer Damon Wilson musste kurzfristig ein Ersatz für die Deutschland-Tournee gefunden werden – und da erschien Mikey natürlich als die beste Option. Es war schon beeindruckend, zu sehen, wie gut er die Songs des etwa 80-minütigen Konzertes in seinem eigenen Stil spielte, nachdem er nicht gerade viel Zeit gehabt hatte, sie sich anzueignen.

Sänger Phil Campbell gab an diesem Abend alles. Mit dem Eröffnungssong „Modern Massacre“ brachte er seine Reibeisenstimme von Anfang an schonungslos zum Einsatz. Neben den härteren Songs wie „Midnight Black“, „Three Bulleits“ und „Battle Lines“ kamen aber auch die ruhigeren Facetten der Band und die sanftere Seite von Phils Stimme zur Geltung, als die Band etwa „Smouldering“ oder das in der Live-Version viel zarter klingende „White Bear“ anstimmte. „Pride“ vom Debütalbum wiederum begann ebenfalls sehr ruhig, steigerte sich dann allerdings über verspielte Passagen hin zu einem rockigeren Finale, bevor es in das richtig fetzige „Ain’t No Telling“, einen Stimmungshöhepunkt der Show, überging. Matt White und Paul Sayer übernahmen beide sowohl Lead- als auch Rhythmusgitarren-Parts, wobei sie sich in einem sehr ausgeglichenen Verhältnis abwechselten, wenn es darum ging, fabelhafte Gitarrensolos in die Songs einzustreuen.

Besonders konnten sich die Fans beim zweiten Kölner Konzert über den „White Bear“- Bonustrack „Do The Revelation“ freuen, der den Album-Tracks qualitativ in nichts nachstand. Das kuriose „The Sun And Moon Roll Around Too Soon” und eine Mundharmonika-Einlage bei “Take It Back” waren besondere Momente dieses Konzertes, welches niemals langweilig zu werden drohte. „Lovers And Fighters“ mit Phil an der Akustikgitarre diente als perfekte Zugabe, mit der ein wirklich schöner Abend endete.
Da war es auch hinnehmbar, dass The Temperance Movement „Only Friend“, einen ihrer bekanntesten Songs, an diesem Abend gar nicht spielten.

Einige Fragen zur Bandentwicklung hat uns Sänger Phil Campbell übrigens in einem Interview vor dem Konzert beantwortet. Schaut doch mal rein!

Wir können euch The Temperance Movement live nur empfehlen.
Mit ihrem 2018 erscheinenden Album „A Deeper Cut“ wird die Band erneut in Deutschland zu sehen sein.

Termine:

18.03.2018 München, Backstage Werk
24.03.2018 Berlin, Lido
25.03.2018 Hamburg, Knust
27.03.2018 Köln, Bürgerhaus Stollwerck

So hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?v=_Ya8EAv_6-8

The Temperance Movement: Website / Facebook / Twitter

The Graveltones: Website / Facebook / Twitter

Foto von: Rob Blackham.

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