This Wild Life & William Ryan Key, MTC Köln, 27.01.2019

Hey, wusstet ihr schon, dass der Sänger von Yellowcard neue Musik veröffentlicht hat?

Direkt mit der Tür ins Haus – wir entschuldigen uns für diesen übereifrigen Einstieg, doch William Ryan Key (oder nur „Ryan Key“ für alle, die ihn noch als Sänger von Yellowcard kennenlernten) hat uns gebeten, diese News dringend zu verbreiten! Und nicht nur uns speziell, sondern alle Zuschauer, die am 27.01.2019 bei Ryans Co-Headline-Show im Kölner MTC anwesend waren.

Von 1997 bis 2017 waren Yellowcard DIE Pop-Punk Giganten aus Florida. Neben ihrer sympathischen Art und den eingängigen Songs war es vor allem der Einsatz einer Violine, der die Band zu etwas ganz Besonderem machte. Nach der Trennung vor zwei Jahren (wir berichteten) war für Sänger Ryan Key unklar, wie es für ihn weitergehen sollte. Welchen beruflichen Weg sollte er nun einschlagen? Für den Sänger war klar, dass er weiterhin Musik machen wollte. Dank der Unterstützung von Gitarrist Chad Gilbert, der ihn als Support-Act auf die New Found Glory Tour einludt, berichtet Ryan, war er motiviert, seine erste eigene EP „Thirteen“ zu schreiben. Vollkommen ohne Plattenfirma oder eine eigene Band veröffentlichte er sein erstes Solo-Werk im Mai 2018. Ein halbes Jahr später erschien bereits der Nachfolger „Virtue“ und ermöglichte Ryan, dessen erster Vorname eigentlich „William“ ist, seine ersten elf Headline-Gigs als Solokünstler zu spielen. „I’m still playing music – thanks to all of you.“ bedankte er sich sichtlich gerührt am Sonntag beim Kölner Publikum. Nach einigen Stücken der ersten EP „Thirteen“ folgten einige Tracks von „Virtue“ ehe er natürlich auch einige Yellowcard Klassiker zum Besten gab. Neben den Überhits „Only One“ und „Ocean Avenue“ waren es aber vor allem die etwas selteneren Titel, die William Ryan Key im MTC präsentierte, doch natürlich waren die Fans auch imstande, unbekanntere Songs wie „Keeper„, „MSK“  oder den allerletzten veröffentlichten Yellowcard Track „Fields & Fences“ mitzusingen. Darüber, dass die meisten Zuschauer wegen der Klassiker und nicht wegen seiner neuen Solostücke kamen, war Ryan sich bewusst: „You probably don’t know most of the songs and that’s okay.“ Denn für ihn war vor allem wichtig, dass die Fans ihn auch solo unterstützten und weitererzählten, dass er noch Musik machte.

Obwohl im Vorfeld Meet & Greet Upgrades verkauft worden waren, nahm William Ryan Key sich nach dem Konzert auch noch Zeit am Merchstand, um mit den Zuschauern zu quatschen und gemeinsame Fotos zu schießen. Nach seinem Auftritt verließen allerdings bereits die ersten Gäste das MTC, was wohl weniger an der nächsten Band, als viel mehr an der aufgedrehten Klimaanlage lag, die den kleinen Club in eine Eiskammer verwandelt hatte.

This Wild Life waren jedenfalls kein Grund, fluchtartig den Club zu verlassen. Ihr zauberhaftes Bühnenbild bestand aus zahlreichen Sonnenblumen, die sich an den Mikrofonständern des Akustik-Duos entlang schlängelten. Sänger/Gitarrist Kevin Jordan und Gitarrist/Schlagzeuger Anthony Del Grosso waren in luftige Hawaii-Hemden gekleidet und überzeugten sofort beim ersten Track als Zwei-Mann-Allround-Talente. Zwischen Gitarre und Schlagzeug wechselnd unterstützte Anthony seinen Bandkollegen Kevin, der bei This Wild Life den Gesang übernommen hatte. Kennengelernt hatten die Beiden sich als Arbeitskollegen im heimischen Music Store, wo viele ihrer Tracks in den Mittagspausen entstanden waren. Das Duo, das sich musikalisch irgendwo zwischen Singer-Songwriter und Pop-Punk bewegt, überzeugte nicht nur durch ihr musikalisches Geschick, sondern auch durch ihre sympathische Ausstrahlung der netten Surferboys von nebenan. Dass 99% ihrer Songs Trennungslieder seien, versuchte Sänger Kevin zu beschwichtigen, in dem er ein Liebeslied für seinen Hund („Puppy Love„) zum Besten gab und später ein junges verliebtes Pärchen bei „Hold You Here“ zum Slow Dance animierte. Doch auch freudigere Songs funktionierten bei This Wild Life – insbesondere als dann noch die Ukulele zum blink-182 Cover Medley ausgepackt wurde. „Watch The Uke!“ hieß es daraufhin auch beim Song „Catie Rae„, denn das Erheben des hawaiianischen Zupfinstruments bot den Zuschauern das Signal zum Mitsingen. This Wild Life beendeten ihr Set mit dem herzerwärmenden „No More Bad Days„, das Kevin für seine an Krebs erkrankte Mum geschrieben hatte.

Insgesamt schaffte es das Duo, das halb erfrorene Kölner Publikum zum singen, tanzen und schunkeln zu animieren, auch wenn ein etwas früherer Beginn dem doch eher ruhigen Konzert an einem Sonntag sicherlich nicht geschadet hätte.

Die Überraschung des Abends waren übrigens noch Support Act Still Talk aus Köln, deren Sängerin Tanja Kührer mit ihrem gleichzeitig kraftvollen und klaren Gesang zu den tiefen Bassklängen ihres Bandkollegen Micha Röhrig brillierte. Schlagzeuger Kevin Wößner hatte es sich für das etwas ruhigere Set an der Gitarre bequem gemacht und gemeinsam sorgten die drei Musiker für den fesselnden Auftakt eines gefühlvollen Abends, bei dem sie größtenteils Songs der im Oktober erschienenen EP „Bleed“ präsentierten.

Der Abend im MTC stand ganz unter dem Zeichen der Liebe zur Musik. Egal ob Rockstar auf Solopfaden, Freunde in Hawaii-Hemden oder lokaler Newcomer – allen drei Bands war an diesem Abend anzumerken, wie viele Emotionen sie in ihre Songs und Live-Auftritte stecken. Genau so sollte sich ein gelungener Konzertabend!

Und so hört sich das an:

This Wild Life

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William Ryan Key

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