Das Mädchen am Klavier ist zurück. Oder eher die reifere und erwachsenere Version davon. Denn wer bei Alicia Keys immer noch an die Textzeilen: „I keep on fallin’ in and out of love with you. I never loved someone the way that I love you” von ihrem Debütsong „Fallin“ aus dem Jahre 2001 denken muss, hat ihr neues und bereits sechstes Studioalbum „Here“ noch nicht gehört.
Ein Album, in dem jeder Song seine eigene Geschichte erzählt und durch die zugleich kraftvolle und soulige Stimme von Alicia Keys in Szene gesetzt wird. Fast schon magisch erscheint ihre Stimme, denn es bleibt einem nichts anders übrig als zuzuhören. Dabei ruht sie sich allerdings nicht auf ihrer Stimme aus, sondern nutzt diese, um über das Leben und Sozialkritisches zu reflektieren.
So wird beispielsweise in „Kill your Mama“ das sehr ernst zu nehmende Thema der Zerstörung der Erde besungen oder in „Where do we begin“ die gleichgeschlechtliche Partnerschaft thematisiert.
Auch in ihr privates Leben und ihre Gefühle gibt Keys einen sehr ehrlichen, wenn auch nur kurzem Einblick. So wird an diversen Stellen, wie in dem Song „ She don’t really care“ immer wieder die Liebe zu ihrer Heimat New York besungen. Auch ihre Lebenserfahrungen wie die Beziehung zu ihrem Ehemann oder ihren Kinder finden einen Platz auf dem Album. Resultierend setzt sie sich in ihren Texten immer wieder für Menschlichkeit und Liebe ein, was vorallem bei dem Song „ Girl can´t be herself“ auf sehr einfühlsame und mitreißende Weise geschieht.
„Here“ ist textlich gesehen ein wahres Kunststück. Alicia Keys weiß zu verstehen, wie man Text, Stimme und Instrumente gemeinsam einsetzt, um zu reflektieren und Botschaften zu entsenden. Sie vollführt dies auf eine sehr zurückhaltende und angenehme Art und Weise, die nicht nur ehrlich, sondern auch ergreifend ist. Trotz der Rückkehr zu alten Hip-Hop Wurzeln sind es doch die ruhigeren Lieder auf dem Album, die den Lyrics etwas mehr Ernsthaftigkeit und Wirkung einhauchen.
Besonders zu empfehlen sind in diesem Zuge „Blended Family“, „Girl can’t be herself“ und „Holy War“.
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