Alvaro Soler – Mar de Colores

Mit „Sofia“ schaffte Alvaro Soler 2016 seinen Durchbruch und bescherte uns allen einen der wohl hartnäckigsten Ohrwürmer des Sommers. Seitdem landet der 27-jährige sowohl in Deutschland, als auch in seiner Heimat Spanien und zahlreichen weiteren Ländern einen Hit nach dem anderen und veröffentlicht nun sein zweites Album „Mar de Colores“. Dabei legen sein Debütalbum „Eterno Agosto“ und auch die Vorabsingle „La Cintura“ die Messlatte bereits ziemlich hoch, indem sie jeweils Platz fünf in den Album- und Platz sieben in den Singlecharts erreichten. Musikalisch und auch textlich knüpft Alvaro Soler mit der neuen Platte zwar an sein Debüt an, ob er damit aber auch den gleichen Erfolg erzielen kann, ist jedoch fraglich.

Los geht es mit den typischen Latino-Rhythmen des Sommerhits „La Cintura“, den mittlerweile jeder, aber auch wirklich jeder, aus dem Radio oder sonst wo her kennen dürfte. Der ist zwar nicht unbedingt die Quadratur des Kreises, aber immerhin ein Song, der gute Laune macht und sofort im Ohr bleibt. So weit, so gut. Dieses einfache Pop-Schema setzt sich, wie zu erwarten, auch auf den folgenden Titeln fort. Mit dem kleinen Unterschied, dass die nächsten Songs – von dem zwar energiegeladenen aber trotzdem eher unspektakulären „Histerico“ mal abgesehen – eher so vor sich hinplätschern, oder wie „Niño Perdido“ einfach eine Nummer zu dramatisch sind.

Der Latin-Linie wird auch auf den ruhigeren Songs wie „Ella“ oder „Te quiero lento“ mit Gitarrengeklimper treu geblieben und auch textlich kann man nicht wirklich von Vielfalt sprechen. Denn eigentlich singt Señor Soler die ganze Zeit nur über Frauen (oder eine Frau?), die ihn entweder hysterisch machen („Histerico“), in die er sich verliebt („Au Au Au“), die er beim Tanzen kennenlernt („Puebla“), für die alleine er lebt („Ella“), die Gift für ihn sind („Veneno“), die nicht gehen sollen („No Te Vayas“), die ihm das Herz gebrochen haben („Fuego“) oder die er einfach schön findet („Bonita“). So geht ein Konzeptalbum also auch.

Sieht man aber von den Texten, die der Großteil seiner deutschen Fans ja ohnehin nicht verstehen dürfte, mal ab, sind manche der Songs gar nicht mal so schlecht. So zum Beispiel „No Te Vayas“, das sich langsam steigert und mit einer catchy Melodie im Hintergrund gleich ins Ohr geht. Für solche Melodien scheint der deutsch-spanische Sänger (oder eher seine Produzenten) sowieso ein Gespür zu haben, denn auch „Puebla“ oder „Fuego“ sind echte Ohrwürmer und haben wirklich Potenzial für einen Spätsommer-Hit.

Um am Ende nicht mit „nur“ elf Songs auf der Platte dazustehen, haben sich die Produzenten Solers übrigens etwas ganz Ausgefuchstes einfallen lassen: Einfach sämtliche Features, Soundtracks oder Remixe der letzten Monate noch mit auf das Album packen und schon hat man 15 Tracks. Kann man schon so machen, muss man aber nicht unbedingt. Gerade wenn die Songs, wie zum Beispiel das Birdy-Feature oder „Lo Mismo“ mit Maitre Gims, absolut nicht zum Rest der Platte passen.

Zeit für ein Fazit: „Mar de Colores“ ist mit Sicherheit kein schlechtes Album, auch wenn es von der Qualität her nicht mit „Eterno Agosto“ mithalten kann. Dennoch findet man auf der Platte guten Latino-Pop, der gerade im Sommer einfach gute Laune verbreitet. Und mehr muss es ja manchmal auch gar nicht sein.

Das Album “Mar De Colores” kannst du dir hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Alvaro Soler live 2019:
14.09.19 – Berlin, Mercedes Benz Arena
15.09.19 – Hamburg, Barclaycard Arena
17.09.19 – Stuttgart, Porsche Arena
18.09.19 – Frankfurt, Jahrhunderthalle
19.09.19 – Oberhausen, König-Pilsener-Arena

Die Rechte für das Albumcover liegen bei Universal.

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