Avril Lavigne – Head Above Water

Avril Lavigne_Head Above Water

Den Namen Avril Lavigne mag man wohl genauso mit der Musik zur Zweitausenderwende in Verbindung bringen, wie den von Britney Spears oder Christina Aguilera. Im Gegensatz zu den zuletzt genannten Damen ließ sich Avril Lavigne allerdings nie so ganz in ein Schema packen. Ein schrilles Auftreten, die Mischung aus Pop, Punk und Rock und der Funken Frechheit ließen die Sängerin immer wieder herausstechen. Songs wie „Complicated“, „Sk8er Boi“ oder „Girlfriend“ dürfen daher bis heute in keiner guten 90s/2000er Playlist fehlen. Nach knapp sechs Jahren Pause meldet sich Avril Lavigne nun mit ihrem sechsten Studioalbum „Head Above Water“ zurück und präsentiert sich deutlich erwachsener.

Der Sound ist nicht mehr so schrill, die Up-Beat Nummern sind fast gänzlich verschwunden und auch der schwarze Kajal im Gesicht musste weichen. Avril Lavigne ist erwachsen geworden, was man bereits an der ersten Singleauskopplung „Head Above Water“ hören kann. Es stehen nicht mehr die rebellischen Texte im Vordergrund, sondern Stimme und Einfühlsamkeit. Auf zwölf Songs präsentiert die Sängerin daher eine sehr stimmige Mischung aus ruhigen, emotionalen Liedern. Ihre Stimme, die deutlich kräftiger und tiefgründiger klingt, untermalt diesen melancholischen Vibe. Und auch die Lyrics beinhalten weniger belanglose Floskeln. Viel mehr erzählen sie Geschichten, was das Album an sich deutlich persönlicher macht.

Die Songs sind sehr angenehm zu hören, wenig aufdringlich und gut durchdacht. Wie bei „I Fell In Love With The Devil“ schafft Avril Lavigne sehr ehrliche, berührende Balladen, die sich gut konzipiert aufbauen. Dennoch fehlt „Head Above Water“ etwas. Es mag die fehlende Frechheit sein, vielleicht auch der fehlende rockige Einschlag, aber Avril Lavigne schafft es auf dem Album nicht Wiederkennungsmerkmale zu kreieren. Dafür sind die Songs zu eintönig, klingen zu ähnlich und haben nicht das gewisse Etwas. Es sind gute, tragende Pop-Songs, die sich lückenlos in das heutige Popmusikfeld einordnen lassen, aber definitiv nichts Neuartiges. An einigen Stellen vermisst man daher den frechen Unterton der Sängerin. Dies kann auch der Song „Dumb Blonde“ featuring Nicki Minaj leider nicht retten. Dieser wirkt als einzige Up-Beat Nummer furchtbar fehl am Platz oder einfach wie ein fehlgeschlagener Versuch die alten Zeiten zurück zu holen.

Avril Lavigne schafft mit „Head Above Water“ ein solides Comeback Album, auf dem sie sich persönlicher und tiefgründiger zeigt, als je zuvor. Gerade ihre Stimme klingt deutlich erwachsener und ist beeindruckend kräftig wie powervoll. Sie kreiert eine gewisse Stimmung, die eine tolle Emotionalität und Melancholie mit sich zieht. Allerdings ähneln sich die Tracks auf „Head Above Water“ sehr und zeigen wenig Abwechslung auf. Die Songs bleiben deswegen zwar gut, aber repräsentieren leider nicht viel anderes, als das, was momentan so im Radio hoch und runter läuft.

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