Seit 1982 sind Die Toten Hosen aus der deutschen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Neben die ärzte zählen die Düsseldorfer zu den erfolgreichsten Punkrock Bands des Landes. Neben achtzehn (!) veröffentlichten Studioalben gab es über die Jahre hinweg auch allerhand Möglichkeiten, Die Toten Hosen live zu erleben – sei es in verschwitzten Clubs oder riesigen Arenen. Am 30.08.2019 erscheint mit “Weil du nur einmal lebst” nun der erste Dokumentationsfilm über Die Toten Hosen auf Tour. Der Film von Cordula Kablitz-Post, bei dem der Engländer Paul Dugdale erneut Konzertregie geführt hat, lief Anfang des Jahres bereits in den deutschen Kinos.
“Weil du nur einmal lebst” begleitet Die Toten Hosen während ihrer “Laune der Natour” Open Airs 2018 und ihren Shows in Argentinien. Dabei konzentriert sich die Dokumentation weniger auf die Livemusik, als mehr auf das, was hinter den Kulissen passiert. Man erhält Einblicke in die Vorbereitung der Shows, die Backstageproben und das Miteinander der Düsseldorfer Band. Vor allem Sänger Campino zeigt sich in der ersten Hälfte des Films dabei leider vor allem von seiner unsympathischen Seite: ständig meckert er an seinen Bandkollegen herum oder betont, wie scheiße er jede Tour doch findet. Ein unerwartet gefühlvolles Highlight wird dadurch seine Backstage-Rede, in der Campino eingesteht, dass er seine Gefühle zwar nicht immer zeigen kann, aber seine Bandkollegen trotz allem sehr lieb hat. Süß.
Doch während der Dokumentation wird auch deutlich, wie viel Druck vor allem auf Campino als Sänger lastet. “Weil du nur einmal lebst” nimmt deshalb eine unerwartet dramatische Wendung, als auf einmal einige Konzerte abgesagt werden müssen, weil Campino einen Hörsturz erleidet. Auch in dieser schwierigen Phase halten die Band und ihre Crew zusammen, denn das Verhältnis der Hosen und ihres Teams ist ein sehr inniges, wie die DVD zeigt: hier greift Jeder Jedem unter die Arme und man hilft sich, wo man nur kann.
Oft wirkten Die Toten Hosen während des Films wie ausgebrannte alte Männer, die gar keinen richtigen Spaß mehr an ihrer Musik und den Auftritten haben. Eine Ausnahme bildet hier Schlagzeuger Vom Ritchie, der stets von allen noch den quirligsten Eindruck erweckt. Doch sobald es um mehr als die eigenen Konzerte geht, blühen Die Toten Hosen wieder auf: sei es das “Wir sind mehr“-Event gegen Rechts in Chemnitz oder die Shows in Argentinien, bei denen kaum einer der einheimischen Fans die deutschen Texte versteht. Es geht um das Gemeinschaftsgefühl. Es geht um Spaß und Freude. Und dass Die Toten Hosen dies mit ihrer Musik vermitteln können, wird während der eingeschobenen Konzertaufnahmen stets deutlich. Kaum ein Fan hängt hier am Handy. Stattdessen wirken alle glücklich, gehen ab und halten den Punkrock am Leben.
Ob “Weil du nur einmal lebst” ein Must-See für Musikliebhaber ist, sei mal dahin gestellt. Doch für langjährige Hosen Fans bietet die Dokumentation einen guten Einblick in das Tourleben der Band und frischt noch einmal das Gefühl der vergangenen Open Air Konzerte auf. Neben dem ca. 124 minütigen Hauptfilm gibt es auch noch 20 Minuten an Bonusmaterial, das unter anderem ein paar Freunde der Band, sowie einige Support Acts beleuchtet. Hierbei kommt neben Künstlern wie Feine Sahne Fischfilet, den Donots oder Kraftklub auch Rod Gonzales zu Wort, der über die nicht vorhandene Rivalität der Hosen und Ärzte Fans spricht.
Die Dokumentation “Weil du nur einmal lebst: Die Toten Hosen auf Tour” kannst du dir hier kaufen.*
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