Donna Missal wurde die Musik in die Wiege gelegt. Schon ihre Großmutter und ihr Vater waren im Musikbereich tätig und ebneten MIssal nun den Weg in die große Welt der Noten und Takte. Nun steht Missal jedoch vor derselben Herausforderung wie alle Musiker*innen am Anfang ihrer Karriere. Ein ganz eigener Sound muss her. Und ohne Frage: diese Aufgabe hat ihr Debüt mit Bravour gemeistert!
Irgendwo im Spannungsfeld der unterschiedlichsten Genre thront Missals Stimme erhaben. Mal zerbrechlich, mal sinnlich, mal sehr kräftig und bestimmend. Ähnlich wie der Gesang verhält sich das Album auch musikalisch und kann in kürzester Zeit auf die unterschiedlichsten Songwriting-Strukturen zurückgreifen. Schon im Opener “Girl” werden so Streicher und ein Soul-Chor in ein modernes Indie-Gewand gekleidet, nur damit das folgende “Driving” mit Schnipsen und verhuschten Klängen rein gar nichts mehr mit Indie zu tun hat. Obwohl Missal offensichtlich von vielen Klassikern geprägt wurde, findet “This Time” auch immer wieder den Weg ins Jahr 2019. Bestes Beispiel dafür ist wohl “Jupiter”, das mit elektronischem Gewaber und modernem R’n’B arbeitet, vor allem aber durch den strahlend klaren und kräftigen Refrain glänzen kann. Weniger aktuell wirken im Gegenzug die balladesken Stücke des Albums, allen voran “Test my Patience”, das zwischen epischem Breitwand-Gesang á la Mariah Carey und zärtlichen Tönen einer Lana del Rey schwankt. Durchaus imposant was Missals Stimmvolumen so hergibt, eingängiger sind jedoch meist die Stücke, die sich mehr trauen. Dabei sticht “Keep Lying” heraus, das genau so in einem alten Schwarz-Weiß-Film als Hintergrundmusik funktionieren würde und erneut Missals beeindruckende Range untermalt. Schließlich beendet der Titeltrack ein Debüt, das viele Einflüsse verbindet und immer wieder in übergroße Soundlandschaften vordringt. Donna Missal hat ohne Frage eine ganz eigenwillige Mixtur aus Soul und Indie gebastelt, die oft zitiert, meist aber durch das richtige Maß an Eigenwilligkeit glänzt. Nicht jeder Song geht dabei direkt ins Ohr, die wenigsten nehmen den einfachen Ohrwurm-Weg. Dennoch wird Missal mit diesem Debüt sicherlich Fans von so unterschiedlichen Acts wie Mariah Carey, Alessia Cara, Banks oder Bishop Briggs begeistern können.
Im selbstbewussten Empowerment-Song “Transformer” singt Missal “I never miss when I take my aim” – und genau diese These bestätigt “This Time” auf ganzer Länge. Das Talent, das einem in die Wiege gelegt wird, sollte also auch gerne ausgenutzt werden!
Und so hört sich das an:
Website / Facebook / Instagram / Twitter
Rechte am Albumcover liegen bei Universal.
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.