Songs wie „Don’t Let Go (Love)“ oder „My Lovin’ (You’re Never Gonna Get It)” machten En Vogue zu einer der größten Girlbands aller Zeiten. Bereits seit 1988 liefern sie eine gute Mischung aus Soul-Pop und R’n‘B und legten damit bereits die Grundsteine für viele weitere Girlbands. Vierzehn Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Soul Flower“ veröffentlichen En Vogue nun ihr siebtes Album mit dem Titel „Electric Café“.
In der Bandgeschichte von En Vogue kam es immer wieder zu Wechseln der Mitglieder, was wahrscheinlich einen der Gründe darstellt, warum so lange keine Musik der Band veröffentlicht wurde. Auf „Electric Café“ sind En Vogue nun als Trio zu hören. Und das klingt sogar richtig gut. Sehr soulvoll und schön harmonisch kommen die Stimmen der drei Damen daher, ergänzen sich optimal und lassen jeglichen Zweifel verfliegen, dass ein Comeback unnötig sei.
Die Songs wirken teilweise etwas getragen, was allerdings den Charme der Band ausmacht. En Vogue singen mit viel Herz, ein wenig Theatralik und der nötigen Portion Drama. Stimmtechnisch befinden sich alle Drei auf einem ganz hohen Niveau. Gerade deshalb machen Songs wie „Blue Skies“ spaß beim Hören, sind super melodisch und rhythmisch.
Ein großes „aber“ muss man allerdings dennoch anfügen. „Electric Café“ stellt einige gute Tracks dar, allerdings ist keiner dabei, der wirklich heraussticht und der an alte Hits wie „Don’t Let Go (Love)“ herankommen kann. Zudem sind einige der Songs schlicht und einfach mit Musik überladen. Ein gutes Beispiel stellt der Song „Rocket“ dar, der grandios beginnt aber weniger grandios weitergeht. Anfänglich stehen nur die Stimmen von En Vogue im Vordergrund, die viel Feingefühl und Harmonie übertragen. Es folgen viele Beats, die die Stimmen der Band fast schon in den Hintergrund rücken lassen. So passiert dies auf einigen Songs des Albums, was äußerst schade ist. Weniger ist mehr wäre an dieser Stelle besser gewesen. Durch diese Tatsache wirkt das Album nicht durchgehend stimmig, wobei das Potenzial dazu definitiv gegeben ist.
Anders als viele andere Comeback Alben zeigt „Electric Café“ durchaus sehr viel Potenzial seitens der Band auf und überrascht mit noch immer währender Harmonie. En Vogue gehören nicht umsonst zu einer der besten Girlbands aller Zeiten und haben noch immer einiges auf dem Kasten. Leider wird die Harmonie auf dem Album aber durch neumodische Sounds und viele Beats teilweise zerstört, wodurch das Album zwar toll zu hören ist, aber mehr nun leider auch nicht.
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Und so hört sich das an:
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