Garbage – Bleed Like Me (2024 Deluxe Expanded Remastered Edition)

So lang dieser Titel auch ist – so sehr ist diese Platte ein absoluter No Brainer. Nicht nur für Garbage-Fans, sondern auch für solche, die ihren Plattenschrank gerne möglichst voll mit den großen Musik-Ikonen haben möchten oder alle mit Riot-Grrrl-Herzen. „Bleed Like Me“ erschien 2005, also wirklich in einem Land vor unserer Zeit, und wurde dabei nicht nur zur Top-5-Platte in Großbritannien, USA und Australien, sondern führte am Ende auch zur fünfjährigen Pause der Band. Ein Album mit Geschichte neu aufbereitet – spannend oder unnötig?

Das Original als Meilenstein

Kurzer Recap: Mit ihren ersten beiden Platten „Garbage“ und „Version 2“ machten sich Garbage in den 90er Jahren schön gemütlich in den obersten Rängen von Plattenverkäufen und Line-ups. Tracks wie „I Think I’m Paranoid“ oder „Only Happy When It Rains“ stehen bis heute stark für dem Sound des Jahrzehnts. „Bleed Like Me“ ist dann 2005 der nächste große Erfolg und geht auf knackiger Spielzeit und großen Erfolge wie dem Titeltrack und „Run Baby Run“ nochmal den harten Weg.

Schon während der Albumaufnahmen kam es zur großen Krise, die dazu führte, dass die Bandmitglieder mittendrin ihre Zelte abbrachen und eine Auszeit nahmen. Aus diesen krassen Reibereien entstand eine Platte, die die Band-Konstellation neu zusammenwürfelte – Dave Grohl trommelt als Gastmusiker auf „Bad Boyfriend“, Vig spielt öfter selbst die Gitarre und überhaupt ist alles anders als bei den vorigen Inkarnationen der Band. Das Ergebnis: Wengier elektronische Spielereien, mehr rauer Alternative-Rock. Und das inklusive Kommentaren zur kürzlich gestarteten Invasion des Irak durch die USA in „Metal Heart“ und „Boys Wanna Fight“.

Die Deluxe Expanded Remastered Edition

Fans kennen die Geschichte und Platte natürlich längst auswendig. Alle anderen werden schon an den wirklich toll klingenden Remaster-Versionen der 11 Original-Tracks ihre Freude haben. Für Sammler:innen und Garbage-Ultras wartet auf der Edition aber auch einiges:

  1. 7 B-Versionen, die vom kantigen „Don’t Cha“-Vorfahren im Geiste „Betcha“ über die Grunge-Resignation in „Honeybee“ bis zum Moshpit-Banger „Badass“ neue Perspektiven und Ebenen hinzufügen, die die Ära noch reichhaltiger wirken lassen.
  2. Remix- & Radio-Versionen der größten Hymnen der Platte. Das ist und bleibt Geschmackssache, etwas mehr Pepp in die Tausendmal gehörten Songs zu bringen, schadet aber sicher nicht.
  3. Eine Akustik-Version von „Witness To Your Love“ rundet diese sonst so sperrige und laute Platte mit einem sanften Ton ab. Ein stimmiges Finale für dieses Mammut-Projekt.

Diese Edition ist sowohl auf Doppel-CD als auch auf verschiedenen Vinyl-Versionen (die erste Neuauflage seit 2005!) und natürlich auch digital erreichbar. Zusammenfassend wird also klar: Diese Edition erfindet weder dieses Album geschweige denn die Musik-Welt neu. Sie ist aber eine Verbeugung an eine beeindruckende Ära dieser einzigartigen Band. Und reiht sich mal so nebenbei bemerkt auch ziemlich gut in die bereits erschienenen Re-Issues der vorigen Alben ein. Die Zielgruppe für solche Projekte scheint also da zu sein.

Die Vinyl der neuen „Bleed Like Me“-Edition könnt ihr hier kaufen.*

Und so hört sich das an:

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Garbage live 2024:

  • 02.07. Schlachthof WIesbaden
  • 04.07. Uber Eats Music Hall
  • 05.07. Palladium Köln

Rechte am Albumcover liegen bei Infectious.

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