Nach Wanda und Bilderbuch startet nun die nächste österreichische Band durch: Granada veröffentlichen  nach ihrem gleichnamigen Debütalbum aus dem letzten Jahr mit „Ge Bitte“ ihre zweite Platte. Darauf singen sie auf feinster österreichischer Mundart über alles was ihnen an unserer Gesellschaft nicht passt, über durchfeierte Nächte und über die Liebe und untermalen das Ganze mit klassischem Indie-Pop und catchy Melodien.

Bereits bei einem Blick auf auf den Titel des Albums („Ge Bitte“ heißt auf Hochdeutsch übrigens so viel wie „Ich bin nicht mit ihrem Handeln und Denken einverstanden“ oder „Was soll das?“) und die Tracklist wird klar: Hier können nur echte Österreicher am Werk sein. So sind die Songtitel und vor allem die Texte für uns Deutsche vielleicht nicht immer zu hundert Prozent verständlich, zeugen aber vor allem von einem: Authentizität. Denn die fünf Jungs aus Graz scheint es nicht zu interessieren, was gerade „in“ ist oder wie cool und lässig ihre Musik rüberkommt. Sie machen einfach das, was ihnen Spaß macht und das hört man auch.

So erzählen sie, begleitet von Gitarre, Akkordeon und lockerem Gute-Laune-Indie-Sound, zum Beispiel über den Gang in die Sauna, schimpfen über die deutsche Hauptstadt oder machen sich über die Prada tragende Beauty-Queen lustig, lassen aber auch hier und da immer wieder Gesellschaftskritik einfließen. Trotzdem lässt sich „Ge Bitte“ wunderbar leicht hören, die eingängigen Melodien gehen gleich ins Ohr und bei Songs wie „Berlin“ oder „Gin“ muss man einfach mitwippen, auch wenn man sich gerade bei letzterem fragt: Kenn ich diese Melodie nicht irgendwoher?

Aber neben all diesen unbeschwerten Songs können die Jungs auch ernstere Töne anschlagen und auch die Texte werden gerade auf den beiden letzten Songs des Albums „Vom Herz kummt“ und „Verwoitn“ fast schon tiefsinnig. Vor allem letzteres Lied ist sehr ruhig gehalten, wird nur akustisch begleitet und man könnte fast meinen, hier plötzlich eine andere Band zu hören. Trotzdem ist es ein sehr schöner, sehr österreichischer Abschluss einer gelungenen Platte.

Nun bleibt es den Grazern noch zu wünschen, dass sie ihre sympathische und lockere Art beibehalten und weiterhin mit ihrer Musik nicht gefallen wollen, sondern einfach das machen, worauf sie Lust haben. Denn so authentisch wie sie sind, werden sie es bestimmt schaffen an den Erfolg ihres Debütalbums anzuknüpfen.

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Granada live 2018:
19.11.18 – Zürich, Bogen F (CH)
20.11.18 – Freiburg, Jazzhaus
21.11.18 – Stuttgart, Club im Wizeman
22.11.18 – Wiesbaden, Kesselhaus
23.11.18 – Hannover, Lux
24.11.18 – Köln, Luxor
26.11.18 – Dresden, Groove Station
27.11.18 – Leipzig, Naumanns
28.11.18 – Hamburg, Nochtspeicher
29.11.18 – Berlin, Lido
01.12.18 – Ingolstadt, Festival
02.12.18 – Regensburg, Mälzerei
03.12.18 – Erlangen, E-Werk
04.12.18 – Augsburg, Neue Kantine
06.12.18 – Linz, Posthof (AT)
07.12.18 – Graz, Orpheum (AT)
08.12.18 – Saalbach, Bergfestival (AT)
11.12.18 – München, Muffathalle
12.12.18 – Salzburg, Rockhouse (AT)
15.12.18 – Wien, Arena (AT)

Die Rechte für das Albumcover liegen bei Karmarama/Sony Music.

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