Jake Isaac – Our Lives

Wer schon mal das Glück hatte, Jake Isaac live zu sehen, weiß, dass dieser Vollblutmusiker direkt überzeugen kann. Nur mit Gitarre, einer kleinen Kickdrum und seiner Stimme ausgestattet vermag der Londoner, einen ganzen Raum in seinen Bann zu ziehen. Doch auch nach vier EPs, von denen die letzte „Where We Belong“ schon vor zwei Jahren erschien, blieb er weiterhin nur ein Geheimtipp. Mit einem Majorlabel-Vertrag enterte Isaac nun schon seit einiger Zeit die Playlists der vielversprechendsten Newcomer bei bekannten Streamingdiensten. Viele zucken wahrscheinlich schon bei dem Wort Majorlabel zusammen, aus Angst, dass die sonst so schön unangepasste Musik des Sängers nun zu sehr dem Mainstream angeglichen wird. Doch bereits das erste Hören der Platte lässt einen beruhigt aufatmen: immer noch sind die Songs von Folk und Soul durchzogen.

Mit „Waiting Here“ hat es tatsächlich nur ein Song von seinen EPs auf das Album geschafft. Dank der hohen Qualität der bisherigen Veröffentlichungen ist das schon schade, die neuen Songs wissen aber auch zu überzeugen. Die vorab veröffentlichte Single „Long Road“, von der übrigens eine tolle Live-Version mit Ella Eyre existiert, konnte wohl schon einige neue Fans gewinnen. Hier, wie aber auch bei allen anderen Songs, erreicht die unglaublich warme und weiche Stimme direkt das Herz und schmeichelt dem Gehörgang. Musikalisch bietet das Album viel Abwechslung. Die beiden recht ruhigen Stücke „Better This Way“ und eben „Waiting Here“ erlangen durch den gefühlvollen Gesang und die nicht komplett glatt polierte Produktion eine hohe Emotionalität. Im Gegensatz dazu laden „One and Only“ oder „Lose My Mind“ zum Mitwippen oder Tanzen ein. Allgemein weiß das Songwriting zu überzeugen, auf elektronische Geräte wurde größtenteils verzichtet. Obwohl also die meisten Songs musikalisch auch im Formatradio nicht anecken würden, tappen sie nicht in die Falle von belanglosem Pop. Dafür merkt man vielmehr die hohe Musikalität des Sängers.

In den Texten der 11 Lieder werden keine sonderlich ausgefallenen Themen verarbeitet, So beschreibt Isaac nun seinen eigenen Lebensweg in „Long Road“ oder dankt einer Person für das beiseite Stehen („I’m only here, ‚cause I got you“). Auch obligatorische Liebeslieder fehlen hier natürlich nicht. Wenn das textlich nicht extrem poetisch wirken mag, so ist das Ganze doch sehr ehrlich präsentiert. Dadurch werden die Hörer*innen ohnehin von den Songs überzeugt, vor allem da hier einige Ohrwürmer versteckt sind.  Fans von Folk, Indie, aber auch Pop kommen bei diesem Album auf ihre Kosten. Auf jeden Fall können auch die Live-Shows des Sängers empfohlen werden, denn hier weiß Isaac sogar noch stärker zu überzeugen.

Und so hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?v=xSppBNAfHiY

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Jake Isaac live:

  • 08.05.2017 – clubCANN Stuttgart
  • 09.05.2017 – Ampere/Muffatwerk München
  • 11.05.2017 – Täubchental Leipzig
  • 12.05.2017 – Lido Berlin
  • 13.05.2017 – Tower Musikclub Bremen
  • 16.05.2017 – Knust Hamburg
  • 17.05.2017 – Zoom Frankfurt A.M.
  • 24.05.2017 – Club Bahnhof Ehrenfeld Köln

Rechte des Albumcovers liegen bei Universal Music.

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