Hach, was waren das noch für Zeiten, als die sogenannten „Disney-Stars“ die Pop-Welt in den 2000er Jahren so richtig aufwirbelten. Einen talentierten Jungstar nach dem anderen spuckte Disney in dieser Zeit aus und Magazine, wie die Bravo, Hey oder Popstars stürzten sich auf die Multitalente. Serien, wie Hannah Montana, Zoey 101, Victorious oder die Zauberer von Waverly Place machten Schauspieler, wie Selena Gomez, Demi Lovato, Victoria Justice, Jamie-Lynne Spears und Miley Cyrus weltberühmt. Auch die Disney Filme High School Musical, die Cheetah Girls oder Camp Rock brachten so einige neue Talente mit sich. Die Außergewöhnlichkeit: Sie konnten alle nicht nur schauspielern, sondern direkt auch noch singen. So auch die Jonas Brothers, die sich im Jahr 2005 zu einer Band formierten und durch die Serie JONAS und die Filme Camp Rock international an Bekanntheit erlangten. Nach vier Alben und dem berühmt-berüchtigten Disney Image hatte es sich im Jahr 2013 aber für die Jonas Brothers ausgespielt.

Knapp sechs Jahre später sind Nick, Joe und Kevin wieder zurück. Der Musik haben sie in ihrer Bandpause nicht den Rücken zugewendet, sondern emsig an Solo-Projekten gearbeitet. Oder vielleicht auch am Abschütteln des Disney Images. Während Nick in dieser Zeit zwei Solo-Alben veröffentlichte und beim Musical Hairspray mitspielte, konnte Joe mit seiner Band DNCE und dem Song „Cake By The Ocean“ große Erfolge feiern. „Happiness Begins“ ist nun das fünfte Studioalbum der Band und zeigt deutlich auf, dass die Jonas Brothers erwachsen geworden sind.

Bereits die erste Vorabsingle und zugleich der Opener des Albums „Sucker“ beweist dies. Die Jonas Brothers kreieren hier einen super eingängigen, rhythmischen Song, der absolutes Ohrwurmpotenzial besitzt. Sehr catchy und mit einer Portion guter Laune schaffen sie bereits hier den Sprung zu ihrem ganz eigenen Sound. Dass bei dem Song niemand anders als Ryan Tedder mitgearbeitet hat, hört man zudem ziemlich gut heraus. Und auch sonst bietet „Happiness Begins“ leichte, gute Laune Tracks vom Feinsten. „Cool“ beispielsweise zieht einen gewissen Vibe mit sich, der absolut modern und angenehm daher kommt. Generell verwenden die Jonas Brothers im Gegensatz zu früheren Werken deutlich mehr Elektro Elemente.

Stimmlich haben sich die Jungs ebenfalls weiterentwickelt. Vor allem die kratzige Stimme von Nick bekommt mehr Aufmerksamkeit zugeschrieben und macht die Songs runder. Die Stimmen klingen deutlich gereifter und außergewöhnlicher als früher. Nach wie vor machen die Jonas Brothers noch immer Musik, die wohl jedes Pop-Klischee erfüllt, diese ist aber deutlich ausgefallener und angenehmer komponiert. Die Tracks sind zudem mehr als erfrischend. Dass mittlerweile alle drei Brüder verheiratet sind, durfte man nicht nur im Musikvideo zu „Sucker“ zur Kentnis nehmen, sondern auch auf „Happiness Begins“ ist der ein oder andere Song den Jonas-Frauen gewidmet. Die etwas ruhigere Up-Beat Ballade „I Believe“ lässt sich beispielsweise in diese Kategorie einordnen. Variation können die Jonas Brothers – und dies macht das Album stimmiger als zunächst gedacht.

Insgesamt haben die Jonas Brothers mit „Happiness Begins“ wahrlich kein neues Kapitel geöffnet oder Musik produziert, die sich grundlegend von ihrem einstigen Sound unterscheidet. Auf 14 Songs schaffen sie allerdings einen guten Mix aus Gute-Laune Pop und überzeugen mit ihren gereiften Stimmen. Es macht Spaß ihnen zuzuhören, die Songs sind super erfrischend und tragen eine angenehme Leichtigkeit mit sich.

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