Joy Denalane – Gleisdreieck

Knapp sechs Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Joy Denalane ihr letztes Studioalbum „Maureen“ veröffentlicht hat. In der Zwischenzeit ist einiges passiert: Joy war viel unterwegs, trat fast überall auf der Welt auf, hat Songs geschrieben und mit „Keine Religion“ den Titelsong zum Soundtrack des Films „Traumfrauen“ beigesteuert. Nun ist die Berlinerin aber endlich auch wieder auf Platte zu hören, denn am kommenden Freitag erscheint ihr neues Album „Gleisdreieck“, auf das ihre Fans so lange haben warten müssen.

Gleich zu Beginn wird dieses Album sehr persönlich, denn im ersten Titel, einer Art Opener, wird eine Geschichte zu genau dem Ort erzählt, der dem Album seinen Namen gegeben hat: Dem Gleisdreieck in Berlin, wo Joy aufgewachsen ist. Nach diesem mutigen und offenen Einstieg setzt sich die Platte fort in Songs, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da gibt es melancholische Titel wie „Hologramm“, lebensbejahende Hymnen wie „Alles leuchtet“, schwungvolle Lieder mit einem leichten Latino-Hauch wie „Elli Lou“ und dazwischen viel ruhigen, musikalisch nicht überladenen, aber trotzdem nie langweiligen Soul, wie man ihn von Joy kennt. Doch abgesehen von diesen klassischen Soul-Stücken zeigt sich die Pionierin des deutschen Soul auf ihrem neuen Album durchaus experimentierfreudig. Autotune und für Soul eher ungewöhnliche Beats, wie man sie zum Beispiel in „So sieht man sich wieder“ finden kann, prägen die Platte genauso wie die zahlreichen Feature-Gäste (Tua, Megaloh und Ahzumjot), die allesamt eher im Deutschrap ansässig sind und so den einzelnen Songs mit Rap-Strophen eine ganz eigene Note verleihen.

Doch auch wenn die Lieder musikalisch noch so verschieden sind, bleibt ihnen eine entscheidende Gemeinsamkeit. Denn sie alle stammen direkt aus Joys Leben, handeln von ihren Erlebnissen und Erfahrungen und ihrer Heimat Berlin, und machen das Album somit sehr persönlich und vor allem ehrlich: Nichts ist gekünstelt oder beschönigt, es handelt sich um Geschichten mitten aus dem Leben und das kauft man der Sängerin auch ab.

Das lange Warten hat sich also gelohnt, denn nach sechs Jahren veröffentlicht Joy Denalane mit „Gleisdreieck“ ein ebenso innovatives wie persönliches und ehrliches Album, das den deutschen Soul und vor allem Joys eigenen Stil nochmals weiterentwickelt, wenn nicht sogar neu definiert.

Und so hört sich das an:

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Joy Denalane live auf Tour 2017:

20.04.2017   Gera – Comma (“Songtage Gera”)
21.04.2017   Erlangen – E-Werk
22.04.2017   Frankfurt – Gibson
24.04.2017   Berlin – Astra
25.04.2017   Hamburg – Docks
26.04.2017   Köln – E-Werk
27.04.2017   München – Muffathalle
29.04.2017   Stuttgart – Im Wizemann
30.04.2017   Heidelberg – Karlstorbahnhof
02.05.2017   Krefeld – Kulturfabr

Die Rechte für das Albumcover liegen bei Nesola/Universal Music.

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