Juse Ju – Shibuya Crossing

Juse Ju Shibuya Crossing

Es gibt gewöhnlichere Lebensläufe als den von Rapper Juse Ju. Wer seine Jugend schon wahlweise in den Smog umhüllten Hochhäusern von Yokohama und Tokio, der amerikanischen Großstadt El-Paso oder in der schwäbischen Provinz verbracht hat, der hat Einiges zu erzählen. Vielleicht ist einer der vielen Gründe, warum Juse Ju sich schon als Kind für Rapmusik interessiert hat, die Leidenschaft und Offenheit mit der Rapper ihre Lebensgeschichte erzählen. Denn zu erzählen hat auch Juse Ju viel, sei es aus seiner Kindheit – so zum Beispiel im Opener „Kirchheim Horizont“ – oder aus allen anderen Eindrücken, die er erlebt und zu verarbeiten hat. Dabei geht es mal sehr persönlich zu, aber auch der klassische BWL-Justus bekommt sein Fett weg. Genauso wenig nimmt Juse Ju die politische Situation einfach so hin und auch die deutsche Rap-Szene muss sich von dem Rapper mit der schnellen Zunge so einige Vorwürfe anhören. Zu den wohl eingängigsten Stücken gehört die erste Single „7Eleven“ mit Fatoni und Edgar Wasser, einerseits wegen des eingängigen Refrains, andererseits natürlich wegen der talentierten Gastrapper. Und auch der zweitbeste Song von „Shibuya Crossing“ wird von einem Feature-Gast begleitet – „Propaganda feat. Danger Dan“ ist ebenso eingängig und der Beat ist nicht weniger als ein absolutes Brett.

Womit wir auch schon zu den Stärken und Schwächen dieses Albums kommen. Juse Ju ist kein schlechter Rapper, an Wortwitz und erzählbaren Storys fehlt es im keinesfalls. Eher ist es so, dass er versucht zu viel auf einmal zu sagen und seine Stimme nach 3-4 Songs auch schon einmal etwas anstrengend werden kann. Eine gewisse Lässigkeit sollte sich Juse Ju also noch von seinen Kollegen Fatoni und Edgar Wasser abschauen.

Nichtsdestotrotz macht „Shibuya Crossing“ eine Menge Spaß, das liegt vor allem an den grandiosen Beats, die vor allem abwechslungsreich sind und ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Mal hält sich der Beat dezent im Hintergrund, mal knallt der Bass aus den Boxen, dass man das springende Livepublikum automatisch vor Augen hat.

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Beitragsbild von Groove Attack.

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