Schmierig aber wahr: “Limbo Cherry” ist die Kirsche für den Indie-Sommer. Und da der ja im normalen Festival-Zyklus eigentlich gerade schon voll im Gange wäre, kommt die frische EP der wunderbaren Laurel genau zur richtigen Zeit. Besonders wegen der neuen Sound-Architektur, die schon die Vorgänger-EP “Petrol Bloom” andeutete, gehört ein Exemplar dieser Platte neben jede Eis-Truhe. Vom klassischen Singer-Songwriter-Handwerk, das noch die Grundlage für das Debüt “Dogviolet” 2018 bildete, ist mittlerweile nur noch wenig hörbar. Nur das eindeutige Geschick für perlende Arrangements bleibt auch in der funkelnden neuen Textur erhalten. Nun schweben aber alle fünf Songs auf dem Sog der Ventilatorenluft gen Synth-Pop-Lande.
Dancing with Laurel
Die Faszination Laurel entsteht vor allem durch ihre unverkennbare Stimme. Und das meint jetzt nicht gerade nur das sehr angenehme Timbre, sondern vor allem die Attitüde hinter dem Gesang. Eine besondere Lässigkeit schwebt auch in den Momenten, bei denen Laurel gerade sehr unverblümt über Sehnsucht und Gefühle singt wie im Opener “Let Go”. Und – immer wieder diese verdammt schöne Kopfstimme, die bizzarerweise dennoch vor Kraft und Selbstbewusstsein strotzt. Anspieltipp für diesen raffinierten Kniff: Das tropische “Obsessed”. Auf der Checkliste für Voice-Enthusiast*innen sind dann mit etlichen schicken Gesangsharmonien, dezenten Autotune-Elementen (“You’re The One”) und diesem unwiderstehlichen Bruch bei manchen Tönen auch noch die wichtigsten Punkte abgehakt. Dazu gibt es vielschichtige Arrangements, sphärische Synthies und stimmungsvolle Beats. Perfekter Soundtrack für das heimische Ersatz-Festival also!
Die EP “Cherry Limbo” kannst du hier kaufen. *
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Rechte am Albumcover liegen bei Communion Records.
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