Low Island – If You Could Have It All Again

Low Island

Wasser ist wohl das wandelbarste der Elemente. Gerade in Form von Seen oder den Meeren übt es eine unvergleichliche Faszination auf die Menschheit aus, gleichzeitig trieft es in schmierigen Abwasserkanälen, beängstigt in Form von Tsunami und Hochwasser – und ist nicht zuletzt die Grundlage allen Lebens. Ein ziemlich großer Stoff an Assoziationen, die die Verbindung aus Wasser- und Sauerstoff hier bietet. Aus Oxford kommt tritt nun ein Quartett voller Multiinstrumentalisten den Versuch an, diesem gigantischen Komplex einen Klang zu verleihen. Doch im Kern dreht sich das Debüt “If You Could Have It All Again” von Low Island doch vor allem ums Menschliche.

“This could go on for the rest of your life”

verspricht Sänger Carlos Posada schon im sphärischen Opener “hey man,” und man braucht gar keinen langen Anlauf, um sich mit dieser Vorstellung abzufinden. Dann sollen sie mich halt begraben, diese dichten Synth-Wände. Hier ist wenigstens was los! Und davon sogar eine ganze Menge. In kompletter DIY-Eigenregie haben sich die Briten ein ganz schön breites Sound-Ungetüm an den eigenen Leib geschneidert. So bebt der Club-Boden in “Don’t Let The Light In” noch im Discolicht, unter dem schon LCD Soundsystem für viel Wonne gesorgt haben. “I do it for you” ist hingegen ein perfektes Sinnbild der inneren Zerissenheit: Ja, da ist diese kühle 80s-Ästhetik, aber irgendwo schüttet Posada doch gerade auch sein Herz aus? Hin oder her, Tanzen lässt es sich hierzu perfekt.

“Slip through my fingers like water”

Und irgendwo ist es am Ende dann auch immer dabei, dieses edle Element. Kaum greifbar wie im ähnlich unwirklichen “Momentary”, aber auch mal in zitternder Aufregung vom verzerrten “Who’s Having the Greatest Time?” – doch immer irgendwo zugegen. So passt das Albumcover auch zum synthetischen Band, das Posada gemeinsam mit Drummer Felix Higginbottom, Bassist Jacob Lively und Multi-Instrumentalist Jamie Jay zwischen den Talking Heads und MGMT knüpft. Im Dämmerlicht zwischen dem Spätsommer-Flair von “Feel Young Again” und dem croonenden Post-Punk von “What Do You Stand For?” bauen sich die vier ganz klammheimlich ein unkaputtbares Floß, das hoffentlich noch einigen Wellengängen gewappnet ist.

Das Album “If You Could Have It All Again” kanst du hier (digital) und hier (Vinyl) kaufen. *

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Rechte am Albumcover liegen bei Emotional Interference.

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