Punk hat sich in den letzten Jahren ziemlich gemausert. Immer mehr Bands veröffentlichen Alben, die auch fernab der eingeschworenen Punk-Community für Aufsehen sorgen. Umso wichtiger ist es daher, die Augen nach vielversprechenden Newcomern aufzuhalten. Denn es war nie leichter als heute, in kurzer Zeit vom Geheimtipp zum erfolgreichen Act zu mutieren. Partout aus Chemnitz/Dresden machen Punk mit Hang zu Post-Punk und treffen damit genau die Sparten, die in kurzer Zeit mit Love A, Die Nerven oder Turbostaat erst erfolgreich ablieferten. Genau hier liegt natürlich auch die Schwierigkeit, denn Partout sind wahrlich nicht die einzigen, die diesen Bands nacheifern. Die Band setzt daher auf Vielschichtigkeit und Authentizität. Die erste EP umspannt 4 Songs und ein instrumentales Intro, jeder Song verfügt über kleine Besonderheiten. “Rennen” ist wie gemacht zum Mitgröhlen bei einer großen Punk-Show – wie im Band-Text passend steht, sitzt dabei auch nicht ansatzweise jeder Ton. Typischer Punk-Charme halt. “Und dann verließen sie ihn” hingegen lässt Instrumentalwellen entstehen, die plötzlich innehalten, um erneut nach vorne zu preschen. Mit geradlinigem Punk hat das dann nichts mehr zu tun, dieser Song schielt hingegen Richtung Post-Punk. “Habitus” setzt im Gegenzug wiederum auf Schrammel-Chords, bis dann “Der Letzte im Club” endgültig in sanften Instrumentierungen aufgeht. Thematisch werden diverse Themen in anspruchsvollem Vokabular aufgearbeitet, die Punk-Attitüde wird stets gewahrt. Wie ernst es die Band meint, zeigt auch das für Punk-Newcomer beeindruckend professionelle erste Video zu “Habitus”! So kann man Partout ohne Frage im Auge behalten, denn die Band könnte bei anhaltendem Ehrgeiz doch ziemlich von der aktuellen Punk-Welle profitieren.
Und so hört sich das an:
Rechte am Albumcover liegen bei Bakraufarfita Records.
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