Provinz – Wir bauten uns Amerika

Es sollte DAS Jahr für die Ravensburger Band Provinz werden: nachdem sie sich 2019 mit ihrer deutschsprachigen Indiepop-Musik einen ersten Namen machten, war in diesem Jahr die ausverkaufte Clubtour, das Debütalbum sowie ein ausgedehnter Festivalsommer geplant. Doch dann kam Corona. Und ebenso tragisch wie die allgegenwärtige Grundstimmung in diesem Jahr klingt auch ihr Debütalbum „Wir bauten uns Amerika“, das nach mehrfachen Verschiebungen nun endlich am 17.07.2020 erscheint. In elf Songs schwelgen Vincent (Gesang, Gitarre), Robin (Gesang, Piano), Moritz (Gesang, Bass) und Leon (Schlagzeug) in den Melancholie-behafteten Erinnerungen des Erwachsenwerdens und ihren Geschichten aus dem Leben in der Provinz.

Nach ihrem Abitur vor ungefähr zwei Jahren war den Jungs klar gewesen, dass ihre berufliche Zukunft in der Musikszene liegen würde. Als Schülerband hatten sie bereits zahlreiche Erfahrungen als Straßenmusiker und mit ersten Gigs sammeln können, doch vor dem großen Durchbruch lag noch einiges an Arbeit vor ihnen. Spätestens 2019 erlangten Provinz mit ihrer Debüt-EP „Reicht dir das“ dann aber die mediale Aufmerksamkeit, die ihnen zusteht. Insbesondere die markante, rauchige Stimme von Sänger Vincent und die bewegend ehrlichen Texte machen Provinz zu etwas ganz Besonderem. Am ehesten lässt sich ihre Musik wohl mit der von AnnenMayKantereit vergleichen, doch diesen Vergleich haben die vier Jungs eigentlich nicht nötig, denn das Debütalbum spricht für sich selbst.

Schon bei der Vorab-Single „Und wenn die Party vorbei ist“ zeichnete sich der signifikante Sound der Band deutlich ab: poppig, mit einigen Folk-Einflüssen. Melodische Klänge, getragen von einer ausdrucksstarken Stimme, der man mit jeder Zeile anmerkt, dass sie die Worte, die sie singt, auch wirklich fühlt und echte Emotionen in die Herzen der Hörer*innen trägt. Einen weniger bedrückenden Song als die Single über raue Partynächte, veröffentlichten Provinz mit ihrem hartnäckigen Ohrwurm „Diego Maradona„. Eine Zeile wie „Und ich hab Langeweile, denn hier unten hinter’m Hügel gibt es meistens nichts zu feiern.“ ließ das Lied, das eigentlich vom trostlosen Dorfleben handelt, für viele ungewollt zur Quarantänehymne 2020 werden.

Dass ihre Musik aber auch sorgenfreier und nach warmen Sommernächten klingen kann, zeigt ein Song wie „Tanz für mich„. Mit seinem eingängigen Refrain und einer tanzbaren Instrumentalisierung zeichnet er sich als eines der Highlights ab. Auch die Vielfalt an Instrumenten, die auf dem Album in den Fokus gerückt werden, sorgen für große Gefühle. Leise Klaviertöne, schnelle Gitarren, ein kräftiges Schlagzeug und ein selbst eingesungener, harmonischer Band-Chor begleiten die Emotionen der Lyrics und unterstreichen die emotionale Achterbahnfahrt.

Thematisch kommen bei solch einem Debütalbum aber natürlich auch die Liebe und der Herzschmerz nicht zu kurz: „Reicht dir das“ besingt eine festgefahrene Beziehung und auch der finale Track „Ich baute Dir Amerika“ setzt sich mit gemeinsamen und doch einsamen Nächten auseinander. Amerika steht hier für das Amerika der Vergangenheit, sozusagen den „American Dream„. Ein Traum von Freiheit und Glück, den Provinz sich mit dem Release ihres Albums nun selbst erfüllt haben. Der nächste große Schritt in ihrer noch bevorstehenden, musikalischen Karriere.

Provinz sind keine leichte Kost. Sicherlich hat „Wir bauten uns Amerika“ auch seine glücklichen Momente, doch es überwiegt das Dramatische. Auf Albumlänge kann dies etwas bedrückend wirken, doch gerade auf Tour werden Provinz mit ihrem Debüt noch für unzählige Gänsehautmomente sorgen.

Hier könnt ihr das Album „Wir bauten uns Amerika“ bestellen.*

Im April stand die Band uns außerdem wegen ihrer Album-Verschiebung Rede und Antwort. Unseren großen Corona-Themenbeitrag findet ihr hier.

So hört sich da an:

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Open Air Termine 2020

07.08.2020 – Leipzig, Agra
09.08.2020 – Dresden, Rinne im Ostragehege
10.08.2020 – Dachau, Ludwig-Thoma-Wiese
15.08.2020 – Stade, Lichtspielgarten

„Wir bauten Euch Amerika“ Tour 2021 (verschoben von 2020)

23.03.2021 – Saarbrücken, Garage
24.03.2021 – Freiburg, Jazzhaus
25.03.2021 – München, Backstage
26.03.2021 – München, Technikum *ausverkauft*
27.03.2021 – CH-Zürich, Papiersaal
29.03.2021 – Stuttgart, Im Wizemann *ausverkauft*
30.03.2021 – Stuttgart, Im Wizemann
31.03.2021 – Heidelberg, halle02
02.04.2021 – Hamburg, Uebel & Gefährlich *ausverkauft*
03.04.2021 – Hamburg, Große Freiheit 36
04.04.2021 – Bremen, Schlachthof *ausverkauft*
06.04.2021 – Köln, Live Music Hall *ausverkauft*
07.04.2021 – Köln, Live Music Hall
09.04.2021 – Chemnitz, AJZ
10.04.2021 – AT-Wien, WUK
11.04.2021 – Dresden, Tante Ju
12.04.2021 – Nürnberg, Z-Bau
14.04.2021 – Wiesbaden, Schlachthof
15.04.2021 – Berlin, Huxley’s
16.04.2021 – Hannover, Capitol
17.04.2021 – Ravensburg, Konzerthaus *ausverkauft*

„Wir bauten Euch Amerika“ Tour 2022 (verschoben von 2020)

03.04.2022 – Erlangen, E-Werk *ausverkauft*
04.04.2022 – Leipzig, Naumanns *ausverkauft*
06.04.2022 – Berlin, Badehaus *ausverkauft*
07.04.2022 – Hamburg, Nochtspeicher *ausverkauft*
08.04.2022 – Hannover, Lux *ausverkauft*
11.04.2022 – Münster, Gleis 22 *ausverkauft*
12.04.2022 – Frankfurt am Main, Ponyhof *ausverkauft*
13.04.2022 – München, zehner *ausverkauft*

Die Bildrechte liegen bei Warner Music International (Warner).

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